Europas wichtigste Börsen haben am Mittwoch unterschiedliche Richtungen eingeschlagen.
16.10.2024 - 18:32:32Europa Schluss: LVMH-Schwäche belastet Sektor und EuroStoxx 50
Der EuroStoxx 50 EU0009658145 wurde von der Schwäche des Schwergewichts LVMH FR0000121014 belastet und schloss 0,77 Prozent im Minus mit 4.908,71 Punkten. Tags zuvor hatte der Eurozonen-Leitindex noch deutlicher unter dem Kursrutsch von ASML NL0010273215 gelitten, einem weiteren schwer gewichteten Indexmitglied.
Dagegen hielt sich der Kursrückgang beim schweizerischen SMI CH0009980894 zur Wochenmitte erneut in Grenzen: Er verabschiedete sich 0,21 Prozent tiefer mit 12.193,07 Zählern aus dem Handel. Der britische FTSE 100 GB0001383545, der sich am Dienstag ebenfalls vergleichsweise gut gehalten hatte, legte am Mittwoch um 0,97 Prozent auf 8.329,07 Punkte zu. Ihn stützte die Erholung der Öl- und Rohstoffwerte nach den jüngsten Abgaben.
Enttäuschende Quartalszahlen ließen die Aktien des Luxusgüterkonzerns LVMH um 3,7 Prozent sinken. Damit zählten sie zu den größten Verlierern im Eurostoxx 50. Die Titel der Konkurrenten Hermes FR0000052292, Richemont CH0210483332 und Kering FR0000121485 gaben um bis zu 1,3 Prozent nach. Die Aktien des Kosmetikkonzerns L'Oreal FR0000120321 verloren 2,2 Prozent. Laut Jefferies-Analystin Molly Wylenzek deuten die LVMH-Zahlen auf ein schwächeres Umfeld für Parfüm und Kosmetik hin. Die US-Bank JPMorgan US46625H1005 stufte L?Oreal sogar ab, da sie schwache Quartalszahlen befürchtet.
Auch Technologiewerte EU0009658921 gaben weiter nach und waren erneut Schlusslicht im europäischen Branchentableau EU0009658202. ASML sanken nach dem Kursrutsch vom Vortag um weitere 5,1 Prozent. Seinen Status als wertvollster europäischer Börsenkonzern musste der Halbleiterausrüster an den deutschen Softwarehersteller SAP DE0007164600 abgeben. Dessen Titel legten gegen den Branchentrend etwas zu.
Die Aktien von Just Eat Takeaway NL0012015705 verloren 8,8 Prozent. Die Kunden der Lieferando-Mutter hatten im dritten Quartal deutlich weniger bestellt als noch vor einem Jahr.
Dagegen sprangen die Anteilscheine des Nahrungsmittel- und Tierfutterherstellers Tate & Lyle GB00BP92CJ43 um 8,3 Prozent hoch. Einem Bericht der "Financial Times" zufolge bereitet die Beteiligungsgesellschaft Advent International eine Kaufofferte vor, die Tate & Lyle mit rund 3,2 Milliarden Pfund bewertet. Tate & Lyle selbst ist gerade dabei, das US-Unternehmen CP Kelco für 1,8 Milliarden US-Dollar zu übernehmen.