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Europas Top-Versicherer bleiben auf Wachstumskurs / PositiveTrendwende bei Profitabilität / Demografische Entwicklung setztBranche erheblich unter Druck (FOTO)Münster - Europas Top-25-Versicherer bleiben auf Erfolgskurs.

17.12.2024 - 07:02:05

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Sie sindauch im Jahr 2023 gewachsen und haben sich dabei als robust und solventerwiesen. Trotz schwieriger konjunktureller Rahmenbedingen und gravierendergeopolitischer Unsicherheiten ist es ihnen gelungen, den positiven Trend desVorjahres beizubehalten und im Gegensatz zu anderen Branchen der Volkswirtschaftprofitabel zu wirtschaften. Daran änderte auch der neue BilanzierungsstandardIFRS 17 nichts, den die meisten großen Versicherer für ihren Konzernabschluss imJahr 2023 erstmalig anwenden mussten. Er sorgte indes dafür, dass sich dieGewichtung der Umsätze unter den Top-25 insgesamt verschoben hat.

Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle European Insurance Study (EIS) derStrategie-, Management- und IT-Beratung zeb , die jährlich erscheint undinzwischen zum sechsten Mal erhoben wurde.

Non-Life wächst deutlich - Life schrumpft

Wie die EIS im Detail zeigt, haben die 25 größten europäischen Versicherer ihrenUmsatz im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 5,3 Prozent steigern können.Während der Bereich Non-Life um über 13 Prozent zulegte, schrumpfte der BereichLife um knapp 3 Prozent. Die Gründe hierfür sind vielfältig. So hat der Anstiegder Zinsen Einlageprodukte von Banken attraktiver gemacht und Lebensversichererngeschadet. Im Non-Life Bereich konnten die Versicherer dagegen eine notwendigeErhöhung der Preise im Zuge der grassierenden Inflation durchsetzen. Damiterwirtschaftet der Bereich Non-Life mittlerweile erheblich höhere Umsätze alsLife. Eine Entwicklung, die sich bereits in den vorherigen Jahren beobachtenließ.

Profitabilität steigt endlich wieder, Solvabilität bleibt auf hohem Niveau

Nach mehreren Jahren zurückgehender Profite ist den Top-25-Versicherern im Jahr2023 eine Trendwende gelungen. Das operative Ergebnis vor Steuern ist imVergleich zum Vorjahr um 46 Prozent gestiegen. Die Nettoerträge sind um 49Prozent gewachsen. Auch das zeigt: Die großen Versicherer in Europa haben esrechtzeitig geschafft, negative Effekte der Inflation durch höhere Preise zukompensieren. Der nun zu beobachtende Rückgang der Inflation dürfte die Gewinnebis auf weiteres auf hohem Niveau halten.

Solvabilität bleibt auf hohem Niveau

Ein Blick auf die Solvenzquoten der europäischen Versicherer ergibt, dieseliegen mit im Schnitt 227,5 Prozent weiterhin auf einem hohen Niveau. ImVergleich zum Vorjahr 2022 ist ein leichter Anstieg um 0,5 Prozentpunkte zubeobachten. Keiner der Top-25-Versicherer droht auch nur annähernd unter dieaufsichtsrechtliche Schwelle von 100 Prozent zu fallen. Die niedrigsteSolvenzquote liegt bei 180 Prozent, die höchste weist mit 307 Prozent deritalienische Versicherer Poste Vita auf. Das alles zeigt: Die großeneuropäischen Versicherer sind zurzeit stabil aufgestellt.

Demografischer Wandel wirft Schatten voraus

Für die aktuelle EIS haben sich die Studienautoren schwerpunktmäßig mit demdemografischen Wandel in Europa befasst, der bis zum Jahr 2034 von Land zu Landerhebliche Unterschiede aufweisen wird. Die demografische Entwicklung in denuntersuchten 18 Ländern Europas ist damit alles andere als homogen. Schwedenz.B. kann bis 2034 mit einer jungen und wachsenden Bevölkerungsentwicklungrechnen, in Großbritannien wird die Zahl der Erwerbsfähigen im Alter von 25 bis64 um fast 2% wachsen. Für Deutschland ist eine alternde, schrumpfendeBevölkerungsentwicklung zu erwarten. Die Anzahl der Erwerbsfähigen wird um fast13% sinken. Hier schlägt der demografische Wandel im Vergleich zu den anderenanalysierten Ländern in Europa am stärksten und schnellsten zu.

Alter und schrumpfender Markt - Folgen für Versicherer in Deutschland

Die demografische Entwicklung trifft die Versicherer in Deutschland mit vollerWucht. Kundenstamm und Basis des Geschäftsmodells verändern sich, ebenso dieBelegschaft und damit das Fundament der eigenen Organisation. Die jungen undattraktiven Zielgruppen werden schrumpfen. Ungewiss ist, ob die Gruppe der 60-bis 80-jährigen, die traditionell eher weniger Versicherungsschutz benötigt, dasauffangen kann. Ein Blick auf die Profitabilität zeigt ein weniger einheitlichesBild. Hier dürften die Kosten durch Maßnahmen im Personal- und IT-Bereichsteigen und zugleich auf geringere Prämienvolumina verteilt werden. Versichererhaben den Handlungsbedarf erkannt und adressieren die Auswirkungen desdemografischen Wandels in verschiedenen Dimensionen. Zu den Maßnahmen gehörendie Gewinnung junger Kunden und die Einrichtung eines zeitgemäßenPersonalmanagements, mit dem oft vernachlässigten Potenzial derMitarbeiterbindung.

zeb-Partner Dieter Kipp , Mitautor der Studie, abschließend: "Der demografischeWandel wird für Versicherer in Deutschland zur großen Herausforderung.Versicherer sind diesen Auswirkungen nicht hilflos ausgeliefert. Man kann siebewältigen - mit entschlossenen und vor allem frühzeitigen Maßnahmen."

Details zur European Insurance Study von zeb sind abrufbar unter EuropeanInsurance Study 2024 | zeb consulting(https://zeb-consulting.com/de-DE/publikationen/european-insurance-study-2024)

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Franz-Josef ReuterHead of Public & International AffairsPhone +49.251.97128.347E-Mail mailto:franz-josef.reuter@zeb.de

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