Börsen/Aktien, Börsenschluss

Europas Börsen haben am Donnerstag ihren Aufwärtstrend fortgesetzt.

30.01.2025 - 18:22:40

Europa Schluss: Klare Gewinne nach EZB-Zinsentscheid

Nach der Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) baute der EuroStoxx 50 EU0009658145 seine Gewinne noch aus. Der Leitindex der Eurozone schloss 0,99 Prozent fester mit 5.282,21 Punkten. Damit hält er sich weiter auf seinem Niveau zur Jahrtausendwende - zum Rekord aus dem März 2000 bei 5.522 Punkten fehlen ihm nur noch etwas mehr als 4 Prozent.

Für den Züricher SMI CH0009980894 ging es am Donnerstag um 0,59 Prozent auf 12.604,54 Zähler hoch. Der britische FTSE 100 GB0001383545 gewann 1,04 Prozent auf 8.646,88 Punkte.

Die EZB hatte am frühen Nachmittag ihren Leitzins - wie erwartet - zum fünften Mal seit vergangenen Sommer verringert. Experten gehen für die kommenden Monate von weiteren Senkungen aus. Denn Handelskonflikte mit den USA unter der neuen Regierung von Präsident Donald Trump könnten die schwache Wirtschaft im Euroraum, die im vierten Quartal stagnierte, zusätzlich unter Druck setzen. Risikobehaftete Anlagen wie Aktien profitieren tendenziell von sinkenden Zinsen.

Im europäischen Branchentableau EU0009658202 gab es nur Gewinner. Vor allem die zinssensiblen Immobilienwerte CH0043274395 profitierten von der Zinssenkung der EZB. Bescheidener fielen die Kursaufschläge bei Banken EU0009658806 und Versicherern EU0009658822 sowie den defensiven Telekommunikations- EU0009658947 und Gesundheitstiteln EU0009658723 aus. Erstere gelten als Profiteure höherer Zinsen, während letztere eher in einem schwachen Marktumfeld gefragt sind.

Für STMicroelectronics NL0000226223 ging es um 10,5 Prozent bergab, nachdem der Halbleiterhersteller einen enttäuschenden Quartalsausblick gegeben hatte. Dagegen verteuerten sich Nokia FI0009000681-Titel um 6,7 Prozent und eroberten die EuroStoxx-Spitze. Der Netzwerkausrüster hatte im vergangenen Quartal zum Wachstum zurückgefunden und mehr verdient als erwartet.

Der schwedische Textilhändler H&M SE0000106270 blieb mit einer schwachen Umsatzentwicklung hinter den Erwartungen zurück. Die Aktien büßten 3,4 Prozent ein.

Licht und Schatten gab es im Bankensektor. So hatte die skandinavische Bank Nordea FI4000297767 trotz eines rückläufigen Zinsergebnisses im Schlussquartal im Tagesgeschäft etwas mehr verdient, woraufhin die Titel 0,9 Prozent gewannen. Die spanische BBVA ES0113211835 hatte 2024 dank stark steigender Provisionseinnahmen, guter Handelsgeschäfte und höherer Zinsen sogar deutlich mehr verdient. Die Aktien legten um 1,4 Prozent zu. Dagegen verfehlte die Deutsche Bank DE0005140008 mit ihren Jahreszahlen die Erwartungen der Analysten.

Im Energiesektor zogen die Aktien des Ölkonzerns Shell GB00BP6MXD84 um 2,6 Prozent an. Das Unternehmen steckt ungeachtet eines Gewinnrückgangs im vierten Quartal weitere Milliarden in Aktienrückkäufe.

Am Schweizer Aktienmarkt gewann das Schwergewicht Roche CH0012032048 nach unspektakulären, aber soliden Zahlen 1,6 Prozent. ABB CH0012221716 rutschten nach anfänglichen Gewinnen mit 1,8 Prozent ins Minus. Dabei hatte der Industriekonzern für das Schlussquartal gute Zahlen vorgelegt und sich positiv für 2025 geäußert. Da die Aktie nicht weit unter ihrem Rekordhoch notiert, dürfte so mancher Anleger aber nun Gewinne einstreichen, hieß es am Markt.

@ dpa.de