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EU-Kleinanlegerstrategie droht, Banken und Verbraucher mit neuerBürokratie zu belastenMünchen - Mit Kritik hat der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) auf dieneuesten Berichte über die Verhandlungen im Europäischen Parlament zurEU-Kleinanlegerstrategie reagiert.

28.02.2024 - 10:36:19

Genossenschaftsverband Bayern e.V. / EU-Kleinanlegerstrategie droht, ...

Diesen zufolge soll für die Abwicklung vonFinanzgeschäften ohne Beratung eine provisionsbasierte Bezahlung verbotenwerden. Außerdem würde das Parlament - anders als bisher diskutiert - demVorschlag der EU-Kommission folgen, die Angabe eines neuen, von europäischenFinanzbehörden erstellten Preis-Leistungs-Benchmarks in der Beratungverpflichtend zu machen. Der Präsident des GVB, Gregor Scheller, warnte indiesem Zusammenhang vor zusätzlicher Bürokratie und kontraproduktiven Effekten:

"Die Einführung eines Provisionsverbots für das beratungsfreie Geschäft halteich für einen großen Fehler. Denn es zwingt Finanzdienstleister wegen desKostendrucks, ihr Angebot einzuschränken. Dies würde für Kleinanleger einenerschwerten Zugang zu den Kapitalmärkten bedeuten. Vermögensbildung undAltersvorsorge würden somit erheblich geschwächt. Auch der Vorschlag,behördliche Referenzbenchmarks zu bestimmen, greift in den Markt ein undreduziert das Produktangebot, bei gleichzeitig deutlich mehr Bürokratie. ImGesamtergebnis würden beide Regelungen zum Nachteil der Verbraucherinnen undVerbraucher das Angebot an Bankleistungen verringern."

Der Verband, der unter anderen die bayerischen Volks- und Raiffeisenbankenvertritt, sieht jetzt die Politik in der Pflicht, weitere Bürokratie zuverhindern. Gregor Scheller betont hierzu:

"Die europäische Politik muss ihren Worten Taten folgen lassen, keine neueBürokratie mehr zu produzieren. Ein Teilprovisionsverbot und behördlicheReferenzbenchmarks würden sowohl bei Verbrauchern als auch bei Banken höhereKosten verursachen. Deshalb steht das Vorhaben in großem Widerspruch zu derAnkündigung der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die Bürokratiereduzieren zu wollen. Die Politik sollte den Bürgern mehr vertrauen.Kleinanleger sollen selbst entscheiden können, welche Art derFinanzdienstleistung sie wählen. Mündige und eigenverantwortliche Bürger wissenselbst am besten, wie sie sich beraten lassen möchten und welche Produkte zuihnen passen."

Der Genossenschaftsverband Bayern e.V. (GVB) vertritt seit 130 Jahren dieInteressen bayerischer Genossenschaften. Zu seinen 1.186 Mitgliedern zählen 184Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie 1.002 Unternehmen aus Branchen wieLandwirtschaft, Energie, Handel, Handwerk und Dienstleistungen. Sie bilden mitrund 50.000 Beschäftigten und 2,9 Millionen Anteilseignern eine der größtenmittelständischen Wirtschaftsorganisationen im Freistaat (Stand: 31.12.2023).

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