Etwas nachlassende Inflationssorgen und starke Quartalszahlen aus dem Finanzsektor haben dem New Yorker Aktienmarkt am Mittwoch kräftig Auftrieb gegeben.
15.01.2025 - 22:30:43New York Schluss: Banken und nachlassende Zinssorgen beflügeln
Am Anleihemarkt sanken die Renditen.
Der Leitindex Dow Jones Industrial US2605661048 gewann 1,65 Prozent auf 43.221,55 Punkte. Der jüngst im Vergleich zum Dow eher schwächere Nasdaq 100 US6311011026 zog um 2,31 Prozent auf 21.237,85 Punkte an, angeführt von den 8 Prozent höheren Anteilen des E-Autobauers Tesla US88160R1014. Der marktbreite S&P 500 US78378X1072 legte um 1,83 Prozent auf 5.949,91 Zähler zu. Das mittelfristige Chartbild hellte sich damit für die Indizes auf.
In den USA hatte sich der Preisauftrieb Ende des vergangenen Jahres wie erwartet verstärkt. Die für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed besonders wichtige Kernrate ohne Energie und Nahrungsmittel war allerdings überraschend leicht gesunken. Das minderte Sorgen, dass die US-Notenbank Fed 2025 ihren Zinssenkungskurs stoppen könnte oder perspektivisch vielleicht sogar den Leitzins anheben muss.
Rückenwind lieferte zur Wochenmitte die beginnende Berichtssaison der Unternehmen. Traditionell machten Banken den Anfang. Die Aktien von Wells Fargo US9497461015, Citigroup US1729674242 und Goldman Sachs US38141G1040 waren besonders stark gefragt. Auch die Titel des Vermögensverwalters Blackrock US09290D1019 gewannen nach Quartalszahlen und Daten zu den Zuflüssen mehr als 5 Prozent.
Wells Fargo übertraf die Erwartungen und sendete optimistische Signale für das gerade angelaufene Jahr. Der Kursgewinn belief sich auf 6,7 Prozent. Über den Prognosen lagen auch die anderen drei. Dabei verdiente die größte US-Bank JPMorgan US46625H1005 sogar so viel wie noch nie, der Kursgewinn war mit 2 Prozent aber etwas bescheidener.
Goldman Sachs profitierte beim starken Ergebnisanstieg vor allem vom Gewinneinbruch im Jahr davor. Mit einem Zuwachs von 6 Prozent führten Goldman den Leitindex Dow an. Citigroup stiegen um 6,5 Prozent. Die Analysten der UBS sahen vor allem im 20 Milliarden Dollar schweren Aktienrückkaufprogramm einen starken Kurstreiber.
Um 9,4 Prozent kletterten die Aktien von Millicom International Cellular in die Höhe. Beim Anbieter von Kabel- und Mobilfunkdiensten für Lateinamerika wurde der Weg für eine aktionärsfreundlichere Ausschüttungspolitik freigemacht.
Der Euro EU0009652759 sank nach zwischenzeitlichen Gewinnen wieder unter 1,03 US-Dollar. Nach dem US-Börsenschluss wurde die Gemeinschaftswährung zu 1,0295 Dollar gehandelt. Zunächst positiv aufgenommene US-Inflationsdaten hatten den Euro auf ein Tageshoch von 1,0354 Dollar getrieben, bevor der Schwung wieder nachließ. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0300 (Dienstag: 1,0245) Dollar festgesetzt.
US-Staatsanleihen reagierten mit deutlichen Kursgewinnen auf die Inflationszahlen. Der Terminkontrakt für zehnjährige Papiere (T-Note-Future) stieg um 0,89 Prozent auf 108,31 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Anleihen fiel im Gegenzug auf 4,65 Prozent./ajx
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---