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Erstaunlich robust haben am Mittwoch die US-Aktienmärkte auf eine hartnäckig hohe Inflation reagiert.

11.09.2024 - 22:22:20

New York Schluss: Börsen trotzen hartnäckiger Inflation

Zwar tauchten die Kurse im frühen Handel erst einmal tief ab, nachdem sich die sogenannte Kerninflation im August auf hohem Niveau gehalten hat. Anschließend berappelten sich die Kurse aber sukzessive und die großen Aktienindizes gingen mit Gewinnen aus dem Handel. Der Leitindex Dow Jones Industrial US2605661048 legte in den letzten Handelsminuten noch einmal zu und schloss 0,31 Prozent höher bei 40.861,71 Zählern.

Der breit gefasste S&P 500 US78378X1072 stieg stärker um 1,07 Prozent auf 5.554,13 Punkte. Für den von Technologieaktien bestimmten Nasdaq 100 US6311011026 ging es sogar um 2,17 Prozent auf 19.237,30 Zähler kräftig aufwärts. Hier sorgten die Kursgewinne großer Unternehmen aus der Chip-Branche für Unterstützung. Schwergewichte wie Nvidia US67066G1040, Broadcom US11135F1012, ASML NL0010273215, Micron US5951121038 Technology und Applied Materials US0382221051 gewannen zwischen 4,5 und 8 Prozent.

Mit 3,2 Prozent hielt sich die Kerninflation im August auf einem hohen Niveau. Sie ist um die volatilen Preise für Energie und Nahrungsmittel bereinigt und wird von der US-Notenbank Fed als Inflationsmaß stark beachtet. Ökonomen prognostizierten denn auch, dass die Fed die Leitzinsen am kommenden Mittwoch nicht um 0,50 Prozentpunkte, sondern nur um 0,25 Prozentpunkte senken könnte.

Es gab aber auch gelassene Reaktionen. "Die Fed kann in der kommenden Woche die Zinsen ruhigen Gewissens senken", schrieb Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Denn selbst angesichts einer hohen Kerninflation sei das Leitzinsniveau in den USA "sehr hoch". Das berge ein Risiko: Sollte das gegenwärtige Zinsniveau noch längere Zeit auf hohem Niveau verbleiben, drohe das die Realwirtschaft zu bremsen.

Aktien aus der Branche Erneuerbare Energien profitierten am Mittwoch von Kamala Harris? gutem Abschneiden in der TV-Debatte mit dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump. Einem Börsianer zufolge ist Harris' verbesserte Position eine positive Perspektive für Unternehmen aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien, da Trump als Verfechter der Verbrennung fossiler Energieträger gilt. Papiere der Photovoltaik-Anbieter First Solar US3364331070 und Solaredge US83417M1045 gewannen gut 15 beziehungsweise 8,5 Prozent.

Dass Trump im Fernsehduell eher enttäuschte, zeigte auch der fast 11-prozentige Kursrutsch von Trump Media & Technology US25400Q1058. Der Ex-Präsident ist Mehrheitsaktionär des Medien- und Technologieunternehmens, in dessen Zentrum das von ihm gegründete Online-Netzwerk Truth Social steht. Seit einem Kursprung Mitte Juli nach dem gescheiterten Attentat auf Trump ist es für die Aktien immer weiter bergab gegangen.

Am Devisenmarkt trat der Euro EU0009652759 im späten New Yorker Handel zum US-Dollar mit 1,1017 Dollar auf der Stelle. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1043 (Dienstag: 1,1031) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9055 (0,9065) Euro gekostet.

Am US-Anleihenmarkt tat sich ebenfalls wenig. Der Terminkontrakt für zehnjährige Papiere (T-Note-Future) gab um 0,16 Prozent auf 115,27 Punkte mach. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere betrug 3,65 Prozent./bek/nas

--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---

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