Eine Prognosesenkung des Chipausrüsters ASML NL0010273215 hat am Dienstag nebst dessen Aktien den gesamten Technologiesektor nach unten gezogen.
15.10.2024 - 18:35:57Europa Schluss: ASML-Prognosesenkung zieht EuroStoxx 50 runter
Auch der EuroStoxx 50 EU0009658145 bekam den Kursrutsch des Index-Schwergewichts zu spüren: Der schon vorher schwächelnde Eurozonen-Leitindex weitete seine Verluste massiv aus und ging 1,87 Prozent tiefer mit 4.946,73 Punkten aus dem Handel. In den USA standen Halbleitertitel angesichts weiterer negativer Branchennachrichten ebenfalls unter Druck, wobei der Kursabschlag des Tech-Auswahlindex Nasdaq 100 geringer ausfiel.
Bei den anderen europäischen Indizes hielt sich der Einfluss der Halbleiter-Nachrichten ebenfalls in Grenzen. Während der britische FTSE 100 GB0001383545 letztlich um 0,52 Prozent auf 8.249,28 Punkte nachgab, schloss der schweizerische SMI CH0009980894 0,33 Prozent schwächer mit 12.218,85 Punkten.
Die ASML-Titel büßten als abgeschlagenes EuroStoxx-Schlusslicht 15,64 Prozent auf 668,10 Euro ein. Der zeitweise deutliche Jahresgewinn ist damit futsch. Der Ausrüster für die Halbleiterbranche ist angesichts des Auftragseinbruchs im vergangenen Quartal nun zurückhaltender als bisher für das kommende Jahr. Er senkte seine Ziele für Umsatz und Bruttomarge, die nun unter den Analystenerwartungen liegen. Dass beide Kennziffern im dritten Quartal positiv überrascht hatten, half den Aktien nicht.
Dies zog den europäischen Technologiesektor EU0009658921 in Mitleidenschaft - er führte mit einem Kursrutsch von 6,5 Prozent die Verliererliste im Branchentableau EU0009658202 klar an. Im EuroStoxx 50 gelistete Sektortitel wie Prosus, Infineon und SAP verloren zwischen 0,8 und 3,2 Prozent. Deutlichere Verluste von 3,2 beziehungsweise knapp 14 Prozent erlitten STMicro und ASM International.
Deutlich fallende Ölpreise zogen auch die Aktien der Öl- und Gaskonzerne EU0009658780 nach unten. Nach Informationen der US-Zeitung "Washington Post" will Israel beim geplanten Vergeltungsschlag gegen den Iran keine Atom- und Ölanlagen angreifen.
Gefragt waren im schwachen Marktumfeld dagegen defensive Titel von Telekommunikations- EU0009658947 und Versorgungsunternehmen EU0009658962. Im Telekomsektor ragten Ericsson SE0000108656 mit 10,8 Prozent Aufschlag hervor. Der schwedische Telekomausrüster hatte im abgeschlossenen Quartal besser abgeschnitten als gedacht. Neben aufgehellten Marktkonditionen und Kostensenkungen kamen zusätzliche 5G-Lizenzerlöse dem Unternehmen zugute.
Aktien von DocMorris CH0042615283 gewannen 2,7 Prozent. Die Online-Apotheke hatte im dritten Quartal den Umsatz leicht gesteigert. Nicht zuletzt dank nach oben gehender Umsätze mit dem E-Rezept in Deutschland war es gelungen, die Markterwartungen beim Erlöswachstum zu erfüllen.