Ein starker US-Arbeitsmarktbericht hat am Freitag die Kurse an den wichtigsten europäischen Börsen angeschoben.
04.10.2024 - 18:28:15Europa Schluss: US-Jobdaten wirken positiv - Schwache Woche
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 gewann zum Handelsschluss 0,68 Prozent auf 4954,94 Punkte, verlor auf Wochensicht damit aber 2,2 Prozent. Die Eskalation im Nahen Osten war die Hauptbelastung für die Börsen in den zurückliegenden Tagen.
Die Jobdaten aus den Vereinigten Staaten beeinflussten außerhalb des Euroraums auch den schweizerischen SMI CH0009980894 und den britischen FTSE 100 GB0001383545 positiv, auch wenn in Zürich zum Handelsende ein Minus von 0,13 Prozent auf 11.997,09 Zähler zu Buche stand. Auch in London reichte es mit minus 0,02 Prozent auf 8.280,63 Punkte nicht ganz für einen Abschluss mit Plus-Vorzeichen.
"In den USA kommen vom Arbeitsmarkt weiterhin keinerlei Signale für eine Rezession", sagte Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets. "Sollte es bei dieser Robustheit bleiben, dürfte es zwar in naher Zukunft zu weniger starken Zinssenkungen der Fed kommen. Allerdings ist der Fakt, dass es dennoch graduelle Schritte nach unten geben wird, während die Wirtschaft weiter wächst, mehr wert als zwingend notwendige geldpolitische Lockerungen ohne Wachstum."
Autoaktien trotzten der Entscheidung der EU, Zusatzzölle auf Elektroautos aus China zu ermöglichen. Die deutsche Branche sieht mehr Nachteile als Vorteile und fürchtet Gegenmaßnahmen Chinas. Die Anleger hoffen aber offenbar, dass Brüssel mit China am Verhandlungstisch noch eine Lösung erreicht. Volkswagen DE0007664039 gewannen 2,9 Prozent. BMW DE0005190003 und Mercedes-Benz DE0007100000 legten ebenfalls klar zu. Die Papiere von Stellantis NL00150001Q9 und Renault FR0000131906 stiegen um 1,8 beziehungsweise um 3 Prozent.
Nach den US-Jobdaten, die große Zinsschritte nach unten durch die US-Notenbank Fed etwas unwahrscheinlicher werden ließen, zogen Bank-Aktien an. An der EuroStoxx-Spitze gewannen Unicredit IT0005239360 drei Prozent. BBVA ES0113211835 und Intesa Sanpaolo IT0000072618 verbuchten Aufschläge von jeweils mehr als zwei Prozent.
Ein vorläufiges Ende der Hafenarbeiter-Streiks an der US-Ostküste sorgte für erhebliche Gewinnmitnahmen bei den Aktien von Reedereien. Nach ihrem guten Lauf, der zuletzt von den Streiks mit angetrieben wurde, sackten die Papiere von Moller-Maersk DK0010244508 um mehr als 5 Prozent ab. Im Zuge der Streiks hatten sich auf dem globalen Containermarkt zuletzt steigende Frachtraten ergeben.
Die Titel von Alstom FR0010220475 legten um 4,3 Prozent zu, nachdem der Hersteller von Schienenfahrzeugen seine Jahresziele für die Profitabilität und das organische Umsatzwachstum bestätigt hatte.
Eine mögliche Übernahme trieb den Aktienkurs des französischen Videospiele-Entwicklers Ubisoft FR0000054470 um gut ein Drittel in die Höhe, nachdem sich zuvor der Börsenwert seit Jahresanfang um mehr als die Hälfte halbiert hatte. Die chinesische Internet-Holding Tencent und die Gründerfamilie von Ubisoft Entertainment, Guillemot, erwägen Optionen, die auch einen Kauf der ihnen noch nicht gehörenden Anteile und den anschließenden Rückzug von der Börse einschließen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf mit der Sache vertraute Personen.