Die Zahl der Apotheken in Deutschland ist so niedrig wie seit Jahrzehnten nicht.
25.01.2024 - 14:19:15Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt auf Tiefststand - 497 weniger als 2022
Zum Jahresende gab es noch 17 571 Apotheken, wie die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) am Donnerstag in Berlin mitteilte. Dies sei der niedrigste Stand in der Geschichte der Bundesrepublik.
Im vergangenen Jahr wurden deutschlandweit demnach 559 Apotheken geschlossen und 62 neu eröffnet. Ende 2023 gab es damit unterm Strich 497 weniger Apotheken als ein Jahr zuvor. Dabei handele es sich um den größten jährlichen Rückgang seit 1949, so die ABDA. Mit einer Apothekerdichte von 21 Apotheken pro 100 000 Einwohnern liege Deutschland weit unter dem europäischen Durchschnitt (32).
ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening sagte: "Jede Apotheke, die schließt, ist ein herber Verlust für die Patientinnen und Patienten. Immer häufiger entstehen weitere Wege zur nächsten Apotheke." Viele Inhaberinnen und Inhaber müssten aufgeben, weil ihnen die wirtschaftliche Basis wegbreche. "Für den pharmazeutischen Nachwuchs wird die Neugründung einer Apotheke wegen fehlender wirtschaftlicher Perspektiven immer unattraktiver", so Overwiening.
Die ABDA-Präsidentin forderte die Ampel-Koalition auf, ein Rettungsgesetz vorzulegen und das Honorar der Apotheken künftig automatisch an wirtschaftliche Entwicklungen anzupassen. "Das Apothekenhonorar wurde seit mehr als zehn Jahren nicht mehr angepasst und zuletzt sogar nochmals gekürzt - obwohl im selben Zeitraum der Verbraucherpreisindex um 38 Prozent und die Kosten in Apotheken sogar um 60 Prozent geklettert sind."
Die Apothekerverbände hatten im November zu Protesten gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung aufgerufen. Bundesweit blieben infolgedessen zahlreiche Apotheken geschlossen.