Die Wiener Börse hat den Handel am Freitag mit Kursgewinnen beendet.
22.03.2024 - 18:19:39Aktien Wien Schluss: ATX geht mit Aufschlägen ins Wochenende
Der österreichische Leitindex ATX AT0000999982 zeigte sich im gesamten Verlauf solide im Plus und schloss um 0,45 Prozent höher auf 3499,40 Einheiten. Der breiter gefasste ATX Prime legte um 0,58 Prozent auf 1757,49 Zähler zu. Im Fokus standen am letzten Handelstag dieser Woche Konjunkturdaten aus Europa.
Österreichs Wirtschaft wächst heuer aufgrund der schwächelnden Bauwirtschaft und Industrie deutlich weniger als erwartet. Die Institute Wifo und IHS rechnen in ihrer am Freitag vorgestellten Prognose für 2024 mit einem realen Wirtschaftswachstum von nur mehr 0,2 beziehungsweise 0,5 Prozent. Im Dezember hatten sie noch ein Plus von 0,9 beziehungsweise 0,8 Prozent vorausgesagt.
Auch aus Deutschland kamen wichtige Konjunkturdaten. Dort hat der Ifo-Geschäftsklimaindex im Vergleich zum Vormonat um 2,1 Punkte auf 87,8 Zähler zugelegt. Analysten hatten nur einen Zuwachs auf 86,0 Punkte erwartet.
"Das ifo-Geschäftsklima hat sich im März überraschend deutlich aufgehellt, auf den höchsten Stand seit Mitte 2023! Wichtiger noch, sowohl die Lageeinschätzung als auch die Erwartungen haben sich verbessert. Danach könnte die deutsche Wirtschaft die jüngste Wachstumsdelle nun hinter sich gelassen haben und im Frühjahr wieder Rückenwind verspüren", kommentierte Deutsche-Bank-Volkswirt Marc Schattenberg.
Neuigkeiten gab es auch bei den Einzelwerten. Rosenbauer hat mit Kreditgebern und Schuldscheindarlehensgläubigern eine Refinanzierungsvereinbarung getroffen, wurde am Nachmittag bekannt. Für die Laufzeit der Vereinbarung hat sich das Unternehmen gegenüber den Banken verpflichtet, keine Ausschüttung von Dividenden vorzuschlagen. Weiters sehe der Deal Tilgungen von Forderungen der Kreditgeber und Schuldscheindarlehensgläubiger vor - aus Mitteln der bereits mit Ad-hoc-Meldung vom 12. Februar bekannt gegebenen Kapitalerhöhung 2024. Die Aktien von Rosenbauer schlossen 1,5 Prozent fester.
Austriacard Holdings legte Ergebnisse für 2023 vor. Das Unternehmen hat seinen Gewinn im vergangenen Jahr deutlich erhöht. Er stieg von 5,3 Millionen auf 17 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte demnach von 310,3 Millionen auf 351,3 Millionen Euro. Der Hauptversammlung will der Vorstand eine Dividende von 0,10 Euro je Aktie vorschlagen. Die Titel kletterten in Reaktion um 2,5 Prozent.
Lenzing-Papiere zogen um 3,8 Prozent auf 31,25 Euro an. Die Analysten von Deutsche Bank Research haben das Kursziel für die Titel von 37,0 auf 35,0 Euro gesenkt, die Anlageempfehlung "Hold" wurde bestätigt.
Die Papiere der Strabag entwickelten sich zum Wochenausklang überdurchschnittlich. Die Papiere zeigten sich zwar mit einem Minus von beinahe 15 Prozent, wurden aber ex-Dividende gehandelt - das miteinberechnet verbuchten die Titel ein Plus von etwas über 7 Prozent. Am Vortag wurde gemeldet, dass die Strabag die bereits im Vorjahr angekündigte Verwässerung des Anteils des russischen Oligarchen Oleg Deripaska auf unter 25 Prozent umgesetzt hat. Am Donnerstag war die dafür nötige Sachkapitalerhöhung auch im Firmenbuch eingetragen worden.
Weiters war in dieser Woche bekannt geworden, dass die US-Behörden der Raiffeisen Bank International AT0000606306 (RBI) laut einem Agenturbericht bei ihrem heiklen Milliardendeal rund um den russischen Oligarchen Oleg Deripaska und dessen Anteile am Baukonzern Strabag einen Strich durch die Rechnung machen wolle. Die Papiere der RBI legten 0,2 Prozent zu.