Finanzierung/Investitionen, Ergebnisse

Die Versandapotheke DocMorris CH0042615283 hat auch 2024 einen hohen Verlust geschrieben.

13.03.2025 - 08:06:36

DocMorris 2024 mit erwartet hohem Verlust - Kapitalerhöhung geplant

Steigende Umsätze mit dem elektronischen Arztrezept in Deutschland lassen aber für die Zukunft hoffen. Zudem kündigt das Unternehmen eine Kapitalerhöhung von rund 200 Millionen Franken an. Die Aktie büßte vorbörslich im Vergleich zum Schlusskurs am Vortag zuletzt mehr als 6 Prozent ein.

Der bereinigte Betriebsverlust (Ebitda) lag bei 48,6 Millionen Franken, wie DocMorris am Donnerstag mitteilte. Im Vorjahr hatte das Minus noch knapp 35 Millionen betragen. Das entsprach ziemlich genau dem vom Unternehmen in Aussicht gestellten Minus von 50 Millionen. Auch die Analysten hatten mit einem Verlust in dieser Größenordnung gerechnet. Der Reinverlust betrug 97,3 Millionen Franken - nach einem Minus von knapp 118 Millionen im Vorjahr. Bereits im Januar hatte die Thurgauer Gruppe den Umsatz bekannt gegeben. Dieser stieg um 4,5 Prozent auf 1,09 Milliarden Franken.

DocMorris begründet den hohen Betriebsverlust mit den erhöhten Investitionen ins Marketing für das E-Rezept in Deutschland. Der Konzern hatte zuletzt immer wieder betont, dass es gerade jetzt wichtig sei, hier in Werbung zu investieren.

Damit soll eine möglichst gute Ausgangsposition für den erwarteten starken Anstieg des Versandhandelsanteils im deutschen Apothekenmarkt geschaffen werden. DocMorris kämpft hier mit dem Konkurrenten Redcare Pharmacy NL0012044747 um ein möglichst großes Stück vom Kuchen.

Die Zahl der Neukunden für das E-Rezept habe sich im vergangenen Jahr verdreifacht und im letzten Quartal 2024 sogar verfünffacht, heißt es in der Mitteilung. Dabei stellt DocMorris bei den E-Rezept-Neukunden eine "signifikant bessere" Kundenbindung und Wiederbestellquote fest als bei den Papierrezeptkunden.

Bei rezeptfreien Arzneimitteln erzielte die Versandapotheke 2024 ein positives operatives Ergebnis (Ebitda). Sie begründet dies mit Effizienzsteigerungen im operativen Geschäft und im Marketing. Zudem leistete die deutsche Telemedizin-Tochter TeleClinic einen positiven Ebitda-Beitrag von gut 3 Millionen Franken bei einer Verdoppelung des Umsatzes auf 11 Millionen.

Für das laufende Jahr 2025 erwartet DocMorris weiteres Wachstum in allen Geschäftsbereichen. Im Geschäft mit E-Rezepten rechnet der Thurgauer Konzern auf Basis der Entwicklung in den ersten beiden Monaten für das erste Quartal mit einem Umsatzwachstum von rund 50 Prozent.

Einen detaillierteren Ausblick inklusive kurz- und mittelfristiger Erwartungen will das Unternehmen im Rahmen einer geplanten Kapitalerhöhung geben. Man prüfe verschiedene Optionen, um rund 200 Millionen Franken aufzunehmen, in erster Linie durch eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht für die bestehenden Aktionärinnen und Aktionäre.

Damit soll die Bilanz gestärkt werden, um strategische Ziele wie die Gewinnung neuer E-Rezept-Kunden in den nächsten Jahren zu erreichen. Gleichzeitig würde eine allfällige Rückzahlung der Wandelanleihe 2026 über 95 Millionen Franken sichergestellt.

Die Ergebnisse der Evaluation sowie die notwendigen Anträge an die Generalversammlung will DocMorris mit der Veröffentlichung der Geschäftszahlen für das erste Quartal am 10. April kommunizieren.

@ dpa.de

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