Wettbewerb, Deutschland

Die Polizei prüft nach Bildern in sozialen Medien eine mutmaßliche Protestaktion gegen US-Milliardär Elon Musk und das Werk des E-Autoherstellers Tesla US88160R1014 in Grünheide.

23.01.2025 - 17:52:22

Protest gegen Musk und Tesla: Polizei prüft Online-Bilder

Die britische Kampagnengruppe namens "Led by Donkeys" und die Satire- und Politikinitiative "Zentrum für Politische Schönheit" posteten Bilder, die nach ihren Angaben von Projektionen an der Tesla-Fabrik im Dunkeln stammen.

"Wir müssen immer noch ermitteln, war es wirklich so", sagte ein Sprecher der brandenburgischen Polizeidirektion Ost. Die Aktivistengruppe "Led by Donkeys" schrieb zu einem online gestellten Video auf Englisch auch, dass der reichste Mann der Welt, Elon Musk, die extreme Rechte in Europa fördere. "Kaufen Sie keinen Tesla." Tesla äußerte sich auf Anfrage nicht dazu.

Der künstlerische Leiter des "Zentrums für Politische Schönheit", Philipp Ruch, sagte der dpa, mit einem speziellen Projektor sei ein Video an die Tesla-Gebäudefassade projiziert worden.

Musk wegen Geste bei Trumps Amtseinführung in Kritik

US-Tech-Milliardär Musk steht in der Kritik, weil er bei einer Veranstaltung zur Amtseinführung von Präsident Donald Trump eine dem Hitlergruß ähnliche Geste gezeigt hatte. Er bedankte sich bei den Anhängern des neuen Präsidenten, hielt dann seine rechte Hand an sein Herz - und streckte sie in einer schnellen Bewegung nach oben. Danach wiederholte er die Geste noch einmal in eine andere Richtung. "Mein Herz fliegt Euch zu", sagte er danach.

Musk sagte dazu auf seiner Online-Plattform X in Richtung seiner Kritiker: "Ehrlich gesagt, sie brauchen bessere schmutzige Tricks." Der Vergleich mit Hitler sei eine abgedroschene Masche. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte vor Kurzem die politische Unterstützung Musks für rechte Parteien kritisiert.

Justiz sieht nach Prüfung von Schriftzügen Anfangsverdacht

Der Polizei teilte angesichts der veröffentlichten Online-Posts schriftlich mit, sie prüfe einen Sachverhalt, der am späten Mittwochabend bekanntgeworden sei. Demnach sei an die Fassade des Autobauers Tesla in Grünheide ein Bild des Mitbegründers und Vorstandschefs des Unternehmens projiziert worden, das ihn mit einer Geste während der Vereidigungszeremonie des amerikanischen Präsidenten zeige.

Die Staatsanwaltschaft in Frankfurt (Oder) sieht durch "die Projektion mit mehreren durch bislang Unbekannte hinzugefügten Schriftzügen und die Verbreitung der Bilder im Netz" einen Anfangsverdacht des Verwendens von Kennzeichnen verfassungswidriger Organisationen, wie es in der Mitteilung hieß.

Die Staatsanwaltschaft habe sich die Veröffentlichungen im Netz angeschaut, die Polizei sei auch bei Tesla vor Ort gewesen, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion Ost. Der Staatsschutz, der bei politisch motivierten Straftaten zuständig ist, ermittele - noch gegen Unbekannt.

Ein Sprecher von "Led by Donkeys" sagte der britischen Nachrichtenagentur PA, Musk nutze "seinen Reichtum von Tesla", um rechtsextreme Parteien zu unterstützen und die Demokratie zu schwächen. Er sollte sich nicht wundern, wenn die Leute nicht mehr lange Lust hätten, in seinen Autos herumzufahren. In Grünheide bei Berlin betreibt Tesla seine einzige Autofabrik in Europa.

@ dpa.de

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