Die Ölpreise haben am Freitag ihre zuletzt deutlichen Gewinne leicht ausgebaut.
15.12.2023 - 12:44:09Ölpreise weiter erholt - Schwächerer Dollar, Wirtschaftsperspektiven stützen
Im Mittagshandel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar 76,92 US-Dollar. Das waren 30 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Januar-Lieferung stieg um 35 Cent auf 71,89 Dollar.
Die Erdölpreise werden seit der Wochenmitte von dem deutlich schwächeren Dollar angetrieben. Hintergrund ist die Aussicht auf perspektivisch sinkende Leitzinsen in den USA. Da Rohöl in der US-Währung gehandelt wird, steigt bei fallendem Dollarkurs häufig die Nachfrage außerhalb des Dollarraums. Eine lockerere Geldpolitik in den USA würde zudem der dortigen Wirtschaft zugutekommen und die Nachfrage nach Öl, Benzin und Diesel erhöhen.
Trotz der jüngsten Gewinne rangieren die Ölpreise in der Nähe halbjähriger Tiefstände. Denn auf der Angebotsseite herrscht weiterhin Skepsis gegenüber der Förderpolitik des großen Erdölverbunds Opec+. Marktteilnehmer zweifeln an der Umsetzung der angekündigten Produktionskürzungen, weil die Begrenzungen als freiwillig bezeichnet wurden und es vor der Einigung zu Streit zwischen einzelnen Mitgliedern gekommen war. Außerdem steigt das Angebot aus anderen ölreichen Ländern wie den USA.
Laut den Experten der Commerzbank ist der Ölpreis aber zu tief gefallen. Sie verweisen auf die Produktionskürzungen der Opec+. "Hinzu kommt, dass sich mit den nun schneller abzeichnenden Zinssenkungen die mittelfristigen Konjunkturaussichten aufhellen", heißt es in einem Kommentar. "Spätestens zu Beginn des nächsten Jahres dürften die Ölpreise weiter steigen."