Geringe, Erntemenge

Die Obstbauern in Deutschland werden in diesem Jahr weniger Kirschen ernten als in früheren Jahren.

01.07.2024 - 08:43:16

Geringe Erntemenge bei Kirschen erwartet

Laut einer ersten Ernteschätzung vom 10. Juni rechnen die Betriebe mit 41 400 Tonnen, wie das Statistische Bundesamt berichtet. Das sind zwar 900 Tonnen mehr als im Jahr zuvor, aber gleichzeitig 6.200 Tonnen weniger als im langjährigen Schnitt. Grund für die geringen Mengen sind späte Fröste in der Blütezeit in einigen Anbauregionen wie zum Beispiel Niedersachsen. In Baden-Württemberg steigen hingegen die Erträge teils deutlich.

Grundsätzlich werden immer mehr Süßkirschen angebaut, während die Anbaufläche für Sauerkirschen wie auch die Ernte zurückgehen. Die anstehende Sauerkirschernte dürfte mit 7.300 Tonnen die schwächste der vergangenen zehn Jahre werden.

Obwohl die Anbaufläche im vergangenen Jahr etwa gleich geblieben ist, verzeichneten die Obstbauern weniger Ertrag. Gut 80 Prozent der Ernte waren Süßkirschen, knapp 20 Prozent Sauerkirschen. Damit konnte nur rund ein Zehntel des Bedarfs in der Bundesrepublik gedeckt werden.

Pro-Kopf-Verbrauch sinkt

Zuletzt haben die Menschen in Deutschland das vierte Jahr in Folge weniger frische und verarbeitete Kirschen konsumiert. Der Pro-Kopf-Verbrauch lag zwischen April 2022 und März 2023 bei 1,7 Kilogramm und damit knapp 21 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor, teilte die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) am Freitag mit. In den Zahlen enthalten sind Konserven, Gefrierobst und Säfte. Gründe für den Rückgang könnten der Behörde zufolge neben Extremwetterereignissen auch gestiegene Verkaufspreise aufgrund höherer Produktionskosten sein.

Insgesamt sind in Deutschland im vergangenen Jahr den Statistikern zufolge 144.000 Tonnen Kirschen verzehrt worden, 2022 waren es noch 182.000. Wichtigstes Einfuhrland ist die Türkei. Etwa 20.000 Tonnen Süßkirschen wurden 2023 von dort importiert, Hauptlieferland für verarbeitete Kirschen war Ungarn (26.797 Tonnen).

@ dpa.de