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Die New Yorker Aktienmärkte haben am Donnerstag ihre Rekordrally teilweise wieder aufgenommen.

07.03.2024 - 22:29:48

New York Schluss: Zinshoffung belebt die Rekordrally wieder

Nach einem relativ verhaltenen März-Auftakt werden die Anleger seit dem Vortag wieder mutiger. Grund ist die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen, die sich weiter erhärtete. Dies zeigte sich vor allem im Technologiesektor, der mit einem erneuten Rekordhoch am deutlichsten vorpreschte.

Der technologielastig aufgestellte Nasdaq 100 US6311011026 zog um 1,56 Prozent auf 18 297,99 Punkte an. Der breit aufgestellte S&P 500 US78378X1072 folgte dem um 1,03 Prozent auf 5157,36 Zähler nach oben. Er erreichte ebenfalls seine nächste Bestmarke. Der Dow Jones Industrial US2605661048 hinkte mit einem Anstieg um 0,34 Prozent auf 38 791,35 Zähler hinterher. Zu einem Rekord hat er noch fast 500 Punkte zu gehen.

Thema Nummer eins blieb die künftige Geldpolitik. Am Markt hieß es, Anleger setzten nun wieder stärker darauf, dass die weltweit wichtigsten Notenbanken im Juni mit ihren Zinssenkungen beginnen. Anlass zu dieser Denkweise gaben jüngste Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell und die Europäische Zentralbank, die einen etwas schnelleren Rückgang der Inflation erwartet.

Ein Kurswechsel könnte bei der Juni-Sitzung erfolgen, deutete EZB-Präsidentin Christine Lagarde nach der Zinssitzung der Währungshüter aus der Eurozone an. US-Notenbankpräsident Powell unterstrich, seine Notenbank sei "nicht mehr weit" von der Zuversicht entfernt, ihre Geldpolitik zu lockern. Am Vortag hatte er die Anleger schon mit Signalen besänftigt, dass die Fed ihre Geldpolitik im Laufe des Jahres wohl lockern werde.

Unter den als besonders zinsabhängig geltenden Technologie-Werten zogen Werte aus dem Chipsektor stark an. Intel US4581401001, Microchip US5950171042 oder NXP NL0009538784 verbuchten Kursgewinne von bis zu 6,3 Prozent. Auch Micron US5951121038 legten 3,7 Prozent zu nach einer Kaufempfehlung der Investmentbank Stifel. Nvidia US67066G1040 folgten der Branchenrally mit einem Anstieg um 4,5 Prozent. Sie wurden erstmals über 900 Dollar gehandelt.

Die Aktien von Broadcom US11135F1012 schlossen sich dem auch an, indem sie 4,2 Prozent zulegten. Bei dem Chiphersteller warteten Anleger gespannt auf die Jahreszahlen, die kurz nach Börsenschluss anstanden. Am Markt hieß es, das Unternehmen müsse unter Beweis stellen, dass die Nachfrage im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI) eine Flaute in anderen Bereichen ausgleichen kann.

Bei den Nebenwerten brachen die Aktien von Victoria's Secret US9264001028 um mehr als 30 Prozent ein. Das für seine Damenunterwäsche bekannte Unternehmen hatte für 2024 ein bereinigtes Betriebsergebnis in Aussicht gestellt, das selbst die niedrigsten Analystenschätzungen verfehlte.

Umgekehrt schnellte der Kurs von Chemours US1638511089 um 15 Prozent hoch. Das Chemieunternehmen berichtete von einer Überprüfung, nachdem Ende Februar drei hochrangige Führungskräfte beurlaubt wurden und dies einen Kurssturz zur Folge hatte. Teile davon werden nun wieder aufgeholt. In den Prüfungen erhärtete es sich, dass es ein Fehlverhalten durch die Manager gab.

Die Anteilsscheine von Avangrid US05351W1036 stiegen außerdem um 12 Prozent. Der spanische Energieversorger Iberdrola ES0144580Y14 hat ein unverbindliches Angebot zum Kauf abgegeben für alle Avangrid-Aktien, die er noch nicht besitzt.

Mit einem Kurssprung um neun Prozent fiel Rivian US76954A1034 an der Nasdaq auf. Der Elektroautobauer stellte seine neuen Modelle R2 und R3 vor und lässt den Bau eines neuen Werkes im Bundesstaat Georgia pausieren, um die Kosten zu senken. Laut dem UBS-Experten Joseph Spak kommt das Modell R2 schon früher in den Markt als gedacht und dies aus einem etablierten Werk.

Der Kurs des Euro EU0009652759 kletterte am Donnerstag in der Spitze bis auf 1,0949 US-Dollar und damit auf ein Hoch seit Mitte Januar. Zuletzt lag der Kurs knapp darunter. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,0895 Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9178 Euro.

Die Kurse von US-Staatsanleihen haben etwas zugelegt. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen kletterte um 0,17 Prozent auf 111,67 Punkte. Die Rendite der Staatspapiere mit dieser Laufzeit fiel im Gegenzug auf 4,09 Prozent./tih/jha/

--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---

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