Die Internationale Energieagentur (IEA) hat ihre Prognose für das Wachstum der Nachfrage nach Rohöl etwas gesenkt und rechnet in diesem Jahr mit einem geringeren Überschuss.
15.01.2025 - 11:46:29IEA senkt Nachfrageprognose für Rohöl
Der Interessenverband von Industriestaaten erwartet 2025 einen Anstieg der globalen Nachfrage um durchschnittlich 1,05 Millionen Barrel (159 Liter) pro Tag, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Monatsbericht hervorgeht. Zuvor hatte die IEA noch ein etwas stärkeres Wachstum um täglich 1,08 Millionen Barrel erwartet.
Die IEA begründete die Senkung der Prognose unter anderem mit der Zunahme von Elektroautos. Außerdem gebe es bei den Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren eine immer höhere Effizienz, die den Kraftstoffverbrauch senke.
Dennoch dürfte das Wachstum der Nachfrage in diesem Jahr höher ausfallen als 2024. Wie aus dem Monatsbericht der IEA weiter hervorgeht, wird das Wachstum im vergangenen Jahr nur mit durchschnittlich 0,94 Millionen Barrel pro Tag eingeschätzt. Ausschlaggebend für das stärkere Wachstum in diesem Jahr seien niedrigere Ölpreise und generell bessere konjunkturelle Aussichten für die großen Industriestaaten.
Der Interessenverband geht zudem davon aus, dass der Überschuss an Rohöl in diesem Jahr geringer als bisher gedacht ausfallen dürfte. Die Experten der IEA begründeten dies mit neuen Sanktionen der scheidenden US-Regierung gegen die russische Energiewirtschaft. Diese könnten die russischen Öllieferungen "erheblich stören", hieß es. Zudem könnten auch die Exporte aus dem wichtigen Förderland Iran eingeschränkt werden, wenn die neue US-Regierung unter dem designierten Präsidenten Donald Trump ihre Versprechen einer härteren Haltung umsetze.
Wie aus dem Bericht weiter hervorgeht, hat das vergleichsweise kalte Winterwetter in den Staaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) die Nachfrage nach Rohöl im Schlussquartal 2024 beflügelt. Demnach sei der Start in diesen Winter auf der nördlichen Halbkugel kälter als gewöhnlich ausgefallen. Sowohl in Europa als auch in den USA hätten die Temperaturen unter dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre gelegen.