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Die Hoffnung auf eine gut laufende Bilanzsaison der Unternehmen hält den Dax vor dem Wochenende in der Spur.

12.04.2024 - 14:56:03

Aktien Frankfurt: Brüchige Erholung - Hoffnung auf Berichtssaison

Mit einem Plus von zuletzt noch 0,59 Prozent auf 18 059,73 Punkte erholte sich der deutsche Leitindex von seinem kleineren Rücksetzer am Vortag. Die Erholung ist allerdings brüchig. Um den seit Anfang April gültigen Abwärtstrend zu brechen, muss der Kurszuwachs stärker ausfallen. Auf Wochensicht steht der Dax aktuell moderat im Minus.

Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Börsenwerte legte am Freitag um 0,60 Prozent auf 26 863,84 Punkte zu. Der EuroStoxx 50 EU0009658145, Leitindex der Eurozone, gewann 0,4 Prozent.

Markteilnehmern zufolge ist das Risiko einer weiteren Korrektur nach wie vor vorhanden. Nachlassende Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen in den USA und geopolitische Gefahren, etwa mit Blick auf den gegenwärtigen Israel-Iran-Konflikt, belasten die Kurse eher. Eine im Juni erwartete Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) gilt als eingepreist. Die Hoffnung der Anleger ruht auf einer guten Berichtssaison. Sie seien zwischen Zinssorgen und Gewinnfantasien hin- und hergerissen, hieß es von der LBBW.

Die Bilanzsaison begann an diesem Freitag in den USA mit den großen Banken. Geringere Rückstellungen für Kreditausfälle bescherten JPMorgan Chase US46625H1005 im ersten Quartal überraschend viel Gewinn. Am Finanzmarkt wurden die Neuigkeiten jedoch erst einmal negativ aufgenommen: Im vorbörslichen US-Handel verloren die JPMorgan-Aktien deutlich. Sie haben allerdings eine Kursrally von Ende Oktober bis Anfang April hinter sich und sich in dieser Zeit um fast die Hälfte verteuert.

Quartalszahlen gab es zudem von der Citigroup US1729674242 und von Wells Fargo US9497461015. Insgesamt hielt der europäische Bankensektor EU0009658806 seine Kursgewinne nach den Zahlen der US-Banken. Im Dax standen Deutsche Bank DE0005140008 2,3 Prozent höher.

Hierzulande gab es vom Batteriehersteller Varta DE000A0TGJ55 neue Hiobsbotschaften. Der Konzern hält das eigene Umstrukturierungskonzept nicht mehr für ausreichend. Die Anleger warfen das Handtuch: der Aktienkurs brach um fast ein Drittel ein.

Eine von Hauck Aufhäuser Investment Banking gedrehte Empfehlung von "Sell" auf "Buy" für Siltronic DE000WAF3001 trieb die Anteile des Wafer-Herstellers um 5,5 Prozent nach oben. Analyst Tim Wunderlich rechnet mit einer Erholung im zweiten Halbjahr. Zudem ließ eine von der Deutschen Bank ausgesprochene Kaufempfehlung für Evotec DE0005664809 den Kurs des Wirkstoffforschers um 4,7 Prozent steigen.

Die Aktien des Versorgers Eon DE000ENAG999 gewannen im Zuge einer positiven Studie von JPMorgan 2,2 Prozent. Analyst Javier Garrido sieht für die Gewinnschätzungen noch Luft nach oben. Auch RWE DE0007037129 legten weiter zu und lagen mit plus 3,4 Prozent an der Dax-Spitze.

Bei Rüstungswerten wie Rheinmetall DE0007030009, Hensoldt DE000HAG0005 und Renk DE000RENK730 griffen die Anleger wieder zu. Anfang der Woche hatten sie hier Gewinne mitgenommen. Die kriegerischen Konflikte und die weiter zunehmenden geopolitischen Spannungen halten die Rally letztlich aber am Laufen.

Deutschlands größter Stahlhersteller Thyssenkrupp DE0007500001 will seine Produktionskapazitäten in Duisburg deutlich reduzieren. Damit soll auch ein Abbau von Arbeitsplätzen einhergehen. Die Thyssenkrupp-Aktien gewannen 1,7 Prozent, hatten am Vortag allerdings sieben Prozent verloren. Salzgitter DE0006202005 legten um 3,8 Prozent zu. Ein fester Rohstoffsektor stützte Stahlaktien insgesamt.

Der Euro EU0009652759 geriet erneut deutlich unter Druck. Die Gemeinschaftswährung fiel mit 1,0644 US-Dollar auf den niedrigsten Stand seit November. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,0729 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,51 Prozent am Vortag auf 2,43 Prozent. Der Rentenindex Rex DE0008469107 stieg um 0,34 Prozent auf 124,94 Punkte. Der Bund-Future DE0009652644 gewann 0,70 Prozent auf 132,56 Zähler./ajx/nas

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

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