GDL, Bedingungen

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) droht damit, ihre Zustimmung zum Verkauf der Bahn-Logistiktochter Schenker zu verweigern - gefährdet wird der Deal dadurch aber voraussichtlich nicht.

01.10.2024 - 16:55:13

GDL stellt Bedingungen für Zustimmung zum Schenker-Verkauf

Schon am Wochenende hatte die größere Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) angekündigt, in der für diesen Mittwoch angesetzten Sonder-Aufsichtsratssitzung der Bahn gegen die Veräußerung von Schenker zu stimmen. Sie fürchtet vor allem um den Verlust zahlreicher Arbeitsplätze.

Doch selbst, wenn am Mittwoch die gesamte Arbeitnehmerseite im Aufsichtsrat gegen den Verkauf stimmen sollte, hat sie aufgrund des doppelten Stimmrechts des Vorsitzenden keine Mehrheit im Gremium. Den Verkaufsprozess können die Gewerkschaften nicht mehr aufhalten, solange die Eigentümerseite geschlossen zustimmt.

Die Deutsche Bahn will Schenker für 14,3 Milliarden Euro an den dänischen Wettbewerber DSV verkaufen. Damit würde sich der angeschlagene DB-Konzern von einem der wenigen gut laufenden Geschäftsbereiche im eigenen Haus trennen. Die Verkaufserlöse sollen vollständig in den Abbau des Schuldenbergs fließen, der sich zum ersten Halbjahr auf rund 33 Milliarden Euro belief. Neben dem Aufsichtsrat muss auch noch der Bund zustimmen.

GDL grundsätzlich offen für Verkauf

Die GDL steht einem Verkauf des nicht zum Kerngeschäft der Bahn zählenden Unternehmens prinzipiell offen gegenüber. Allerdings sollte beim Verkauf nicht der höchste Kaufpreis entscheidend sein, teilte die Gewerkschaft nun mit. "Für die Kolleginnen und Kollegen der DB Schenker AG sollte vielmehr dringend ein fundiertes Übernahmekonzept bestehen", hieß es.

"Nach letzten Meldungen wird auch das Bieterverfahren nicht vergleichbar und transparent für den Aufsichtsrat dargestellt." Es werde dem Gremium erschwert, die richtige Entscheidung zu fällen. "Solange die für eine Entscheidungsfindung dringend notwendige Transparenz fehlt, kann auch die GDL nicht zustimmend reagieren", teilte die Gewerkschaft weiter mit.

@ dpa.de