Die europäischen Börsen sind am Mittwoch auf Talfahrt gegangen.
03.01.2024 - 18:38:37Europa Schluss: Gewinnmitnahmen lösen Talfahrt aus
Im Verlauf weiteten sie ihre Verluste aus, wobei auch die fortgesetzte Schwäche der US-Börsen belastete. Dort wurden nach der starken Jahresendrally weitere Gewinne mitgenommen, was sich auch an den europäischen Handelsplätzen bemerkbar machte.
Der EuroStoxx 50 EU0009658145 rutschte auf den tiefsten Stand seit einem Monat. Zum Handelsende verlor der Leitindex der Eurozone 1,43 Prozent auf 4448,13 Punkte. Der französische Cac 40 FR0003500008 verlor 1,58 Prozent auf 7411,86 Punkte. Der britische FTSE 100 GB0001383545 büßte 0,51 Prozent auf 7682,33 Zähler ein.
Am Abend wird noch das Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbank veröffentlicht, wovon sich Anleger Hinweise auf die weitere geldpolitische Richtung erhoffen. Derzeit wird am Markt davon ausgegangen, dass für die Fed der Zinsgipfel erreicht ist und sie in diesem Jahr die Zinsen senken wird.
Zyklische Sektoren erlitten teilweise deutliche Verluste. Sie gaben damit einen Teil der Gewinne der vergangenen Wochen wieder ab. Zu den Verlierern gehörten dabei die Autowerte EU0009658681. Eine pessimistische Studie von Morgan Stanley belastete hier die Aktien des Internet-Gebrauchtwagenhändlers Auto1 DE000A2LQ884. Im EuroStoxx waren Stellantis NL00150001Q9 mit minus 3,4 Prozent weit hinten.
Technologiewerte litten unter den schwachen Vorgaben der US-amerikanischen Nasdaq-Börse. Die bereits tags zuvor sehr schwachen Papiere von ASML NL0010273215 und Infineon DE000623100 gaben um 2,9 beziehungsweise 3,8 Prozent nach.
Dagegen waren defensive Branchen gefragt, etwa der Nahrungsmittel- EU0009658749 und der Pharmasektor EU0009658723. Gewinne der schweizerischen Schwergewichte Nestle CH0038863350, Novartis CH0012005267 und Roche CH0012032048 beflügelten die Sektoren. Die Novartis-Aktien zogen um 4,4 Prozent an, wofür auch positive Analystenstimmen verantwortlich waren.
Der Pharmakonzern Roche stärkte unterdessen seine Diagnostiksparte mit einer Übernahme. Das Unternehmen übernimmt von der Firma LumiraDx eine Diagnostik-Plattform. Diese soll vollständig in Roche Diagnostics integriert werden. Die Roche-Aktien gewannen drei Prozent.
Ein mögliches Geschäft mit dem Flugzeugbauer Airbus NL0000235190 gab den Aktien der kriselnden Atos FR0000051732 nur kurz Auftrieb. Am Ende des Handelstages standen die Papiere des IT-Dienstleisters 5,8 Prozent tiefer. Airbus gaben im EuroStoxx um 2,9 Prozent nach. Der Konzern bewertet das Geschäft rund um Big Data und Security laut Atos mit 1,5 bis 1,8 Milliarden Euro inklusive Schulden. Der genannte Preis sei "nicht wirklich attraktiv", hieß es aus dem Handel.
Alstom FR0010220475 kommen weiter nicht auf die Beine. Die Titel des Zugherstellers fielen auf ein Rekordtief und beendeten den Handel mit minus 9,9 Prozent. Die Analysten von Barclays bleiben skeptisch und votieren weiter mit "Underweight".