Die europäischen Börsen haben auch zur Wochenmitte geschwächelt.
17.07.2024 - 12:01:42Aktien Europa: Anleger schichten in US-Märkte um - ASML enttäuscht mit Prognose
Damit koppeln sie sich weiter von der Rekordjagd an den US-Börsen ab. "Die Investoren steuern ihr Kapital weiter in Richtung USA, um der Aussicht auf eine wirtschaftsfreundliche Politik eines womöglich neuen Präsidenten Trump zu folgen und gleichzeitig die damit verbundenen Risiken für den Welthandel zu umgehen", beschrieb Stratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets die gegenwärtige Marktlage.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 sank am Mittwochmittag um knapp ein Prozent auf 4.904 Punkte. Hier bahnt sich der dritte Verlusttag in Folge an, es droht ein Tief seit zwei Wochen.
Der niederländische Ausrüster von Chip-Herstellern ASML NL0010273215 enttäuschte die Anleger mit den Prognosen für das gerade begonnene dritte Quartal. Für die Aktien des Schwergewichts ging es um fast 7 Prozent abwärts. Damit belastete der Titel als größter Verlierer auch den EuroStoxx 50 und den Amsterdamer AEX-Index, der 1,1 Prozent verlor. Bei ASML dürften Investoren auch Kursgewinne einstreichen, nachdem es seit Jahresbeginn um 40 Prozent nach oben gegangen war. Europas Technologiesektor EU0009658921 war das Schlusslicht auf dem Sektortableau, auch in diesem sind ASML-Aktien schwer gewichtet.
Der Pariser Leitindex Cac 40 FR0003500008 gab um 0,4 Prozent auf 7.548 Punkte nach. Größter Verlierer waren EssilorLuxottica FR0000121667 mit einem Abschlag von 4,4 Prozent. Anleger werteten die 1,5 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme des US-Modekonzerns Supreme als unangenehme Überraschung. Mit dem Zukauf wage sich der Brillenkonzern auf das Feld des Streetwear vor, schrieb Analyst Luca Solca vom Investmenthaus Bernstein. Streetwear sei aber weltweit immer weniger angesagt.
In London sank der FTSE 100 GB0001383545 um 0,2 Prozent auf 8.147 Punkte. An der Themse waren die Papiere von Antofagasta GB0000456144 der größte Verlierer mit minus 4 Prozent. Der Produktionsbericht des Minenkonzerns für das zweite Quartal enttäuschte.
Der Zürcher Leitindex SMI CH0009980894 entzog sich dank den Kursgewinnen des Schwergewichts Roche CH0012032048 dem Abwärtstrend an Europas Börsen. Positive Studiendaten des Pharmakonzerns für ein Medikament gegen Fettleibigkeit ließen Roche um fast 6 Prozent steigen auf den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr.