Die europäischen Aktienmärkte sind am Donnerstag unter Druck geraten.
25.04.2024 - 18:36:10Europa Schluss: Verluste - Quartalszahlen trüben das Börsenbild
Nicht nur in Europa, sondern auch in den USA gab es eine Flut von Quartalszahlen zu verarbeiten. Dieses Mal überwogen aber die negativen Aspekte, vor allem weil die großen US-Konzerne Meta US30303M1027, Caterpillar US1491231015 und IBM US4592001014 die Anleger enttäuschten. Die negative Reaktion an den New Yorker Börsen ließ am Nachmittag auch in Europa die Verluste größer werden.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 verlor am Ende 1,02 Prozent auf 4939,01 Punkte. Der französische Cac 40 FR0003500008 sank mit 0,93 Prozent auf 8016,65 Zähler ähnlich stark, während der britische FTSE 100 GB0001383545 ausscherte, indem er 0,48 Prozent auf 8078,86 Punkte gewann.
Der Londoner Leitindex profitierte von Kursgewinnen im dort üppig vertretenen Rohstoffsektor, in dem sich eine Großübernahme anbahnt: BHP Group erwägt AU000000BHP4 den Kauf von Anglo American GB00B1XZS820. Dabei würde der Bergbaukonzern insgesamt mit gut 31 Milliarden britischen Pfund bewertet. Das Angebot bezeichnete BHP als "nicht bindend". Es sei noch offen, ob es zu einer verbindlichen Offerte komme. Während die Aktien von BHP um 2,2 Prozent fielen, zogen jene von Anglo um 16 Prozent an.
Davon angetrieben, war der Rohstoffsektor die mit Abstand größte positive Ausnahme in der Sektorentabelle. Diese ging mit einer langen Verliererliste einher, darunter auch Nahrungsmittelwerte. Der Branchenriese Nestle CH0038863350 hatte zum Jahresauftakt mit seiner Umsatzentwicklung enttäuscht. Der Mengenrückgang sei ein "bemerkenswerter Fehlschlag" gewesen, hieß es von Jefferies. Die Aktie fiel in Zürich um zwei Prozent.
Besonders düster war in Europa das, was der Zahlungsabwickler Adyen NL0012969182 zu seinem Quartal sagte. Der Kurs brach hier um mehr als 18 Prozent ein. Damit wurden die Kursgewinne seit Anfang Februar wieder ausgelöscht. Die Analysten von JPMorgan verwiesen auf das Verhältnis von Umsatz zu Transaktionsvolumen, das so schlecht gewesen sei wie noch nie seit dem Börsengang.
Besser sah es bei den Pharma- und Bankenwerten aus, deren Teilindizes immerhin moderate Gewinne verbuchten. Im Pharmabereich fielen Sanofi FR0000120578 und Astrazeneca GB0009895292 mit Anstiegen um bis zu 5,7 Prozent auf. Bei Sanofi trieb die Erkenntnis an, dass der Umsatz etwas stärker gesteigert wurde als erwartet. Astrazeneca lieferte ein weiterhin großer Bedarf an Krebsmedikamenten Rückenwind.
Im Bankensektor gab es von mehreren Adressen ansehnliche Zahlen zum Jahresauftakt. Allen voran legten Aktien der Deutschen Bank DE0005140008 um mehr als acht Prozent zu. Barclays GB0031348658 gewannen in London .
In Konsumentenbereich kamen Zahlen mit Licht und Schatten. Während die Aktien des Spirituosenkonzerns Pernod Ricard FR0000120693 um 2,5 Prozent absackten, überzeugte der Konsumgüterhersteller Unilever GB00B10RZP78. Das Unternehmen hatte zum Jahresbeginn überraschend gute Geschäfte vor allem mit Hautpflege- und Hygieneprodukten gemacht. Die Aktie kletterte in Amsterdam um 5,9 Prozent nach oben.