Die europäischen Aktienmärkte haben auf ihrem hohen Niveau am Mittwoch leicht geschwächelt.
07.02.2024 - 18:38:57Europa Schluss: Moderate Verluste auf hohen Niveaus
"Skepsis bleibt im Bezug auf die Konjunkturentwicklung in China und der zukünftigen Geldpolitik der EZB", kommentierte Marktexperte Andreas Lipkow.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145, der am Vormittag noch den höchsten Stand seit Anfang 2001 erreicht hatte, verlor letztlich 0,26 Prozent auf 4678,85 Punkte. Auch an den Länderbörsen ging es moderat abwärts. Der französische Cac 40 FR0003500008 sank um 0,36 Prozent auf 7611,26 Punkte. Für den britischen FTSE 100 GB0001383545 ging es um 0,68 Prozent auf 7628,75 Zähler nach unten.
Neue Aussagen aus der Europäischen Zentralbank (EZB) dämpften die Zinshoffnungen der Anleger etwas. Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel hatte sich erneut gegen schnelle Zinssenkungen ausgesprochen. In einem Gespräch mit der "Financial Times" sagte sie, dass die EZB bei einer geldpolitischen Lockerung "geduldig und vorsichtig" vorgehen sollte.
Akzente an den Börsen setzten Quartalsberichte wie die von Totalenergies FR0000120271, Akzo Nobel NL0000009132 und Vestas DK0061539921 und Analystenkommentare. Die Zahlen des französischen Energiekonzerns belasteten die gesamte Branche. Die Aktien fielen um 3,2 Prozent, Eni IT0003132476 gaben um 1,6 Prozent nach und in London schwächelten BP GB0007980591 und Shell GB00BP6MXD84. Das Nettoergebnis des französischen Energiekonzerns habe die Markterwartung nur knapp erreicht, konstatierte RBC-Analyst Biraj Borkhataria. Alles in allem habe das Zahlenwerk die Prognosen leicht verfehlt.
Für die Vestas-Papiere ging es dagegen in Kopenhagen um 6,4 Prozent hoch. Nach seiner Rückkehr in die Gewinnzone will der Windanlagenbauer im neuen Geschäftsjahr seine Profitabilität deutlich verbessern. 2024 sollte für die Dänen eine Wende zum Positiven bringen, erwartet nun Analystin Deepa Venkateswaran von Bernstein Research.
Akzo Nobel NL0013267909 enttäuschte, die Zahlen des Farben- und Lackherstellers blieben leicht hinter den Erwartungen am Markt zurück. Die Aktien gaben um 2,3 Prozent nach.
Unter den Nahrungsmittel- und Getränkeherstellern fielen Brauereiaktien mit Kursgewinnen auf. Carlsberg DK0010181759 kletterten um 4,0 Prozent und beflügelten auch AB Inbev BE0003793107, die an der EuroStoxx-Spitze um 4,2 Prozent stiegen. Dabei waren es weniger die Quartalszahlen des dänischen Unternehmens, die die Kauflaune anstachelten. Vielmehr fanden die längerfristigen Aussichten Anklang, wie die Analysten von Jefferies betonten.
Belastet von einer Studie von Societe Generale verloren Air France-KLM FR0000031122 3,5 Prozent. Analyst Sumit Mehrotra begründete die Abstufung der französisch-niederländischen Fluggesellschaft von "Buy" auf "Hold" mit der Sorge, dass höhere Kosten und geringere Durchschnittserlöse in diesem Jahr das operative Ergebnis belasten könnten.
Für Philips NL0000009538 ging es um 3,0 Prozent abwärts, während Renault FR0000131906 um 2,1 Prozent stiegen. Beide Werte wurden durch Studien von Exane BNP Paribas bewegt. Die Analysten der französischen Bank hatten Renault auf "Outperform" hoch und Philips auf "Underperform" herunter gestuft.