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Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben nach neuen Zoll-Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump auf die Bremse getreten.

27.02.2025 - 18:14:56

Frankfurt Schluss: Klare Verluste - Trumps Zolldrohungen belasten

Nach dem deutlichen Vortagesgewinn schloss der Dax DE0008469008 am Donnerstag mit einem Minus von 1,07 Prozent bei 22.550,89 Punkten. Am Mittwoch hatte er sich seinem Rekord aus der Vorwoche von 22.935 Zählern zeitweise bis auf gut 100 Punkte genähert.

Nach zunächst uneindeutigen Äußerungen über einen möglichen weiteren Aufschub stellte Trump klar, dass Zölle auf Waren aus Mexiko und Kanada am 4. März in Kraft treten sollen. Auf Waren aus China sollen dann ebenfalls zusätzliche Zölle in Höhe von 10 Prozent gelten. Anfang Februar hatte sich Trump kurz vor dem Inkrafttreten angedrohter Strafzölle in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus Mexiko und Kanada auf Zugeständnisse der Nachbarn vor allem bei der Grenzsicherung eingelassen und zuletzt den 2. April als Starttermin genannt. Zudem drohte der US-Präsident Zölle von 25 Prozent für Einfuhren aus der Europäischen Union an - "für Autos und alle anderen Dinge".

Für den jüngst besonders starken MDax DE0008467416 der mittelgroßen Unternehmen ging es am Donnerstag um 0,22 Prozent auf 28.558,19 Punkte nach unten, womit sich der Index wie schon in den vergangenen Tagen besser schlug als der Dax. Seit dem Wahlsieg der Union läuft der MDax dem Dax den Rang ab, weil die Hoffnung auf einen Wirtschaftsaufbruch hierzulande die Titel der von der deutschen Wirtschaft stärker abhängigen mittelgroßen Unternehmen mehr beflügelt als die bereits besser gelaufenen, global aufgestellten Aktien der Dax-Konzerne.

Auch die anderen europäischen Leitbörsen knickten am Donnerstag überwiegend ein. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 fiel um 1,0 Prozent auf 5.472,56 Punkte. Außerhalb des Euroraums gab der Schweizer SMI CH0009980894 um 0,3 Prozent nach. Dagegen ging es für den britischen FTSE 100 GB0001383545 um 0,3 Prozent aufwärts. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial US2605661048 notierte zum europäischen Börsenschluss 0,5 Prozent höher.

Auto-Werte litten am meisten unter Trumps Zoll-Ankündigungen. Die Anteilscheine von Porsche AG DE000PAG9113 büßten 3,6 Prozent ein und die von BMW DE0005190003 3,8 Prozent. Für die Titel von Mercedes-Benz DE0007100000 ging es um 2,4 Prozent abwärts.

Die Aktien des Konsumgüterherstellers Beiersdorf DE0005200000 gewannen nach Zahlen und der Ankündigung eines weiteren Aktienrückkaufprogramms als Spitzenreiter im Dax 3,6 Prozent.

Rheinmetall DE0007030009 verbuchten ein weiteres Rekordhoch und kosteten erstmals mehr als 1.000 Euro. Am Ende stand für die Titel des Rüstungskonzerns ein Plus von 3,2 Prozent auf 1.001,00 Euro. Die Kursziele der Analysten überschlagen sich. Morgan Stanley liegt nun mit 1.300 Euro ganz vorne.

"Die Welt ist nach wie vor durch eine Vielzahl an Konfliktherden gekennzeichnet, insbesondere Europa muss seine Verteidigungsfähigkeit nachhaltig ausbauen", sagte der Chef des Rüstungselektronik-Unternehmens Hensoldt DE000HAG0005, Oliver Dörre, am Donnerstag zur Vorlage vorläufiger Jahreszahlen. Die Hensoldt-Papiere stiegen ebenfalls auf einen Höchststand und schlossen 5,0 Prozent höher.

Beim Halbleiterindustrie-Ausrüster Aixtron DE000A0WMPJ6 sorgen mangelnder Schwung in der Elektromobilität sowie teils schwierige Industriemärkte weiter für eine träge Nachfrage. Die Aktien brachen letztlich um fast 20 Prozent ein und sackten im Verlauf auf den tiefsten Stand seit November 2020 ab.

Die Anteilscheine von Kion DE000KGX8881 konnten ihren starken Anfangsgewinn von zeitweise mehr als 6 Prozent nach ausführlichen Jahreszahlen und Zielvorgaben für 2025 nicht halten. Letztlich blieb für die Papiere des Gabelstapler-Herstellers nur ein Plus von 0,3 Prozent übrig. Zur Begründung der abbröckelnden Kurse verwiesen Händler unter anderem auf die spätere Aussage von Finanzvorstand Christian Harm, dass das obere Ende der Umsatzzielspanne für 2025 nur erreichbar sei, wenn der Markt stärker wachse als momentan angenommen.

Im SDax DE0009653386 der kleineren Börsenwerte legten die Stammaktien des Autovermieters Sixt DE0007231326 ebenfalls nach Zahlen um 1,7 Prozent zu. "Der Umsatzausblick ist solide in einem schwierigen Umfeld", kommentierte Experte Marc-Rene Tonn von Warburg Research./edh/he

--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---

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