Deutscher Geldanlage-Index Winter 2024 / 2025 (DIVAX-GA): Aktienkulturin Deutschland weiter auf dem Vormarsch (FOTO)Frankfurt am Main -- Deutscher Geldanlage-Index mit eindrucksvollem Rekordwert- Trendverstärkung wäre sinnvoller als ein Obligatorium- Aktienkultur erreicht zunehmend auch GeringerverdienendeDie Einstellung der Deutschen zu Aktien und aktienbasierten Geldanlagen hat sichin den letzten 6 Monaten und noch weitaus mehr im 4-Jahres-Trend signifikantverbessert.
06.02.2025 - 10:02:22Deutsches Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung DIVA / ...
Deutscher Geldanlage-Index Winter 2024/2025 (DIVAX-GA): Aktienkulturin Deutschland weiter auf dem Vormarsch (FOTO)Frankfurt am Main (ots) -
- Deutscher Geldanlage-Index mit eindrucksvollem Rekordwert- Trendverstärkung wäre sinnvoller als ein Obligatorium- Aktienkultur erreicht zunehmend auch Geringerverdienende
Die Einstellung der Deutschen zu Aktien und aktienbasierten Geldanlagen hat sichin den letzten 6 Monaten und noch weitaus mehr im 4-Jahres-Trend signifikantverbessert. Das spiegelt der Deutsche Geldanlage-Index des DIVA (DIVAX-GA)wider, der seit Sommer 2020 halbjährlich die Stimmung in der Bevölkerung zuaktienbasierten Geldanlagen misst und Werte von -100 bis +100 Indexpunkteeinnehmen kann. Der Index ist im Januar 2025 im Vergleich zum Sommer 2024 von30,7 auf einen neuen Spitzenwert von 35,5 Punkte gesprungen. Im Sommer 2020 lagder Wert noch bei 24,9, also mehr als 10 Punke unter dem heutigen Niveau.
Aktienhausse und neue politische Lage sind Treiber
Mögliche Ursachen für diese deutliche Verbesserung gebe es mehrere, mutmaßtProf. Dr. Michael Heuser, der Wissenschaftliche Direktor des DIVA: "Das Jahr2024 war ein ausgesprochen erfolgreiches Börsenjahr mit begründeter Zuversichtauf Fortsetzung. Der KI-Hype scheint aus Sicht vieler Anleger voll intakt zusein. Zum Zeitpunkt der Befragung war Trump mit seiner wirtschafts- undbörsenfreundlichen Haltung bereits zum neuen amerikanischen Präsidenten gewählt.Zudem war die Ampelkoalition in Deutschland mit ihrem vielfach kritisiertenWirtschaftskurs schon Geschichte. All dies führt wohl zu einer positiverenGrundhaltung gegenüber Aktienanlagen."
Politik sollte Trend endlich zur Kenntnis nehmen
Umso mehr erstaunt der Blick in die Politik: "Schaut man sich die Programme zurBundestagswahl an, gibt es nur eine Partei, die den Trend sieht und verstärkenwill. Und das ist die FDP. Die plant höhere Freibeträge auf Kursgewinne und hältam Altersvorsorgedepot fest, bei dem es ähnlich wie heute bei Riester staatlicheFörderung auch für Fondssparpläne geben soll. Alle anderen Parteien denken mehroder weniger über eine gesetzliche Verpflichtung der Bürger zum Aktiensparen miteinem Obligatorium nach oder lehnen Aktien generell ab. Da muss die Frageerlaubt sein, ob klare und eindeutige empirische Befunde zur Aktienkultur nichtzur Kenntnis genommen werden. Das wäre dann eine Politik vorbei an dentatsächlichen Entwicklungen und Verhältnissen", mahnt Dr. Helge Lach,Vorsitzender des BDV Bundesverband Deutscher Vermögensberater, einer derTrägerverbände des DIVA.
Starker Indexanstieg bei Geringerverdienenden und 50- bis 64-Jährigen
Geringverdienende sind seit Beginn der Erhebungen das Schlusslicht, wenn es umdie Aktienkultur der verschiedenen Einkommensklassen geht. Das ist plausibel,denn wer kein Geld hat, kann auch nicht investieren. Umso auffälliger ist derstarke Anstieg des Index in dieser Gruppe von 15,2 auf 22,5 in nur einem halbenJahr. Dazu Heuser: "Natürlich nehmen auch Menschen mit niedrigen Einkommen dieNachrichten mit immer neuen Höchstständen an den Börsen zur Kenntnis. Dasverfängt. Und sicher spielen auch Neobroker eine Rolle, bei denen man mitKleinstbeträgen kostengünstig investieren kann. Das kommt Menschen mit wenigGeld entgegen." Besorgniserregend ist in diesem Zusammenhang, dass zugleich dieBedeutung von Geldmangel als Hinderungsgrund stetig zunimmt. Vor vier Jahren lagder Wert noch bei 39 Prozent, aktuell sind es bereits knapp 47 Prozent. DazuLach: "Auch hier zeigt sich wieder, dass ein Obligatorium an den Realitätenvorbei geht. Man würde, dem Vergleich folgend, per Gesetz einem nackten Mann indie Tasche greifen."
Auch bei der mittleren Generation zwischen 50 und 64 Jahren ist der Indexinnerhalb eines halben Jahres auffällig von 22,8 auf 29,7 angestiegen. "Der imVergleich zur Gesamtbefragung stärkere Anstieg könnte ein Indiz dafür sein, dassimmer mehr Menschen in dieser Altersgruppe die Hausse nutzen wollen, um ihreAltersvorsorge aufzufüllen", vermutet Heuser.
Zinsanlagen weiter sehr beliebt
Fragt man die Menschen danach, wie sie ihr Geld konkret anlegen, führen Termin-und Festgelder sowie Girokonten mit 47,1 Prozent das Feld weiter an.Aktienanlagen folgen mit 31,6 Prozent auf Platz zwei. Und mit 15,8 landenKryptowährungen bereits auf Platz drei, knapp vor Immobilien (15,5 Prozent).DIVA-Direktor Heuser hält den Trend zu Zinspapieren je nach Risikobereitschaftfür rational: "Es gibt es längst wieder nennenswerte Zinsen über derInflationsrate, auch für sichere Anlagen. Außerdem steigt das Risiko vonRücksetzern an der Börse."
Zweifel seien laut Heuser hingegen angebracht, ob die Krypto-Fans die Risikensehen, die mit dieser Anlageform verbunden sind. "Die Pleiten von vier großenKrypto-Handelsplattformen seit dem Jahr 2022 mit Milliardenschäden sollten eineWarnung sein. Im Grunde zeigt das: Die Vielfalt, Geld anzulegen und dabeischnell zu verlieren, ist groß. Auf der anderen Seite steht das Girokonto, dasnichts abwirft. Es bedarf eines gewissen Sachverstands, wenn man nichteinerseits früher oder später auf die Nase fallen und andererseits unnötigRendite verschenken will. Wer sich diesen Sachverstand nicht aneignen will,sollte sich besser beraten lassen", resümiert Heuser.
Die Umfrage ist Teil der aktuellen Winter-Ausgabe des Deutschen Geldanlage-Index(DIVAX-GA). Dazu wurden im Januar 2025 im Auftrag des DIVA ca. 2.000 Personen inDeutschland von INSA-CONSULERE befragt. Alle Ergebnisse sind auf der Website desDIVA (https://diva.de/forschung) zu finden.
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Pressekontakt:
Prof. Dr. Michael Heuser, Wissenschaftlicher DirektorDeutsches Institut für Vermögensbildung und AlterssicherungKleiner Hirschgraben 10-1260311 Frankfurt am MainTel. 069 2562 6998-0mailto:michael.heuser@diva.dehttp://www.diva.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/142461/5965235OTS: Deutsches Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung DIVA