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Deutsche Ernährungsindustrie verzeichnet weiteren Umsatzrückgang imersten Halbjahr 2024 (FOTO)Berlin - Der reale Umsatz der deutschen Ernährungsindustrie ist im erstenHalbjahr 2024 um 1,4 Prozent zurückgegangen.

22.10.2024 - 14:32:20

Bundesvereinigung Ernährungsindustrie (BVE) / Deutsche ...

Damit verzeichneten die deutschenLebensmittelhersteller nach dem Verlustjahr 2023 auch im folgenden Halbjahreinen weiteren Rückgang. Während der preisbereinigte Umsatz im Inland um 1,1Prozent sank, war das Minus im Ausland mit 1,6 Prozent noch stärker.

In nominalen Zahlen erwirtschaftete die Branche zwischen Januar und Juni 2024insgesamt 114,5 Milliarden Euro, im Vergleich zu 116,1 Milliarden Euro imVorjahreszeitraum, was einem Rückgang von 1,4 Prozent entspricht. Im Inland lagder Umsatz bei insgesamt 73,7 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 1,7Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Im Ausland sank der Umsatzum 0,8 Prozent und betrug 40,7 Milliarden Euro. Während die Verkaufspreise derErnährungsindustrie im Inland um 0,6 Prozent leicht zurückgingen, stiegen sie imAusland leicht um 0,7 Prozent. Der Auslandsanteil am Umsatz beträgt somit 35,6Prozent.

Leichte Entlastung bei Rohstoffpreisen

Die Erzeugerpreisindizes landwirtschaftlicher Produkte sind im Vergleich zumVorjahreshalbjahr leicht gesunken und liegen 1,9 Prozent niedriger. Während diePreise für Produkte tierischer Erzeugung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um4,7 Prozent zurückgingen, verteuerten sich Produkte pflanzlicher Erzeugung um2,4 Prozent. Besonders stark gestiegen sind die Preise für Speisekartoffeln(plus 44,6 Prozent), Gemüse (plus 28,8 Prozent) und Eier (plus 9,1 Prozent). ImGegensatz dazu sanken die Preise für Getreide (minus 22,5 Prozent), Geflügel(minus 9,7 Prozent) und Milch (minus 6,6 Prozent). Verglichen mit demVorkrisenniveau (Anfang 2020) stieg der Teilindex für pflanzliche Produkte miteinem Zuwachs von gut 40 Prozent deutlich stärker als der Teilindex fürtierische Produkte (knapp 30 Prozent), was das weiterhin hohe Preisniveauunterstreicht.

Stimmungslage in der deutschen Ernährungsindustrie

Der ifo-Geschäftsklimaindex der Ernährungsindustrie zeigte sich im erstenHalbjahr 2024 sehr volatil. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verbesserte sichdas Geschäftsklima leicht, lag jedoch mit durchschnittlich 99,3 Punkten nochknapp unter der neutralen Marke von 100. Die aktuelle Geschäftslage wurde miteiner durchschnittlichen Punktzahl von 101,1 etwas besser bewertet als dieGeschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate. Die Erwartungen an dieVerkaufspreise für die kommenden drei Monate stiegen ebenfalls und bliebendurchweg im positiven Bereich. Zum Ende des ersten Halbjahres zeigte sich jedochzudem ein negativer Trend bei den Beschäftigungserwartungen, die zu Jahresbeginnnoch positiv waren.

"Der anhaltende wirtschaftliche Abschwung in der Ernährungsindustrie istalarmierend. Wir müssen dringend gegensteuern, bevor Innovationskraft und dieWettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen ernsthaft gefährdet sind," warntChristoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der DeutschenErnährungsindustrie (BVE).

Bürokratie, Standortfaktoren & Produktivität

Obwohl die Beschäftigtenzahlen in den letzten Jahren leicht gestiegen sind, istder preisbereinigte Umsatz der deutschen Ernährungsindustrie seit geraumer Zeitrückläufig. Dies könnte auf eine sinkende Produktivität hindeuten, da immer mehrArbeitskräfte benötigt werden, um einen schrumpfenden preisbereinigten Umsatz zuerwirtschaften. Ein möglicher Grund dafür könnte der Anstieg der bürokratischenBelastungen sein. So stellte der Normenkontrollrat in seinem jüngstenJahresbericht fest, dass "die Bürokratielasten weiterhin extrem hoch seien".Zudem führt die anhaltende konjunkturelle Unsicherheit dazu, dass vieleeigentlich notwendige Investitionen aufgeschoben werden.

"Die wachsende Bürokratie ist eine erhebliche Belastung für dieWettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen. Wir müssen dringend denVerwaltungsaufwand reduzieren, damit Innovationen und Investitionen nicht weiterausgebremst werden," so Minhoff.

In der Ernährungsindustrie erwirtschaften knapp 6.000 Betriebe einen jährlichenUmsatz von 232,6 Mrd. Euro. Mit rund 644.000 Beschäftigten ist diese Branche derviertgrößte Industriezweig Deutschlands. Dabei ist die Branche klein- undmittelständisch geprägt: 90 Prozent der Unternehmen der deutschenErnährungsindustrie gehören dem Mittelstand an. Die Exportquote von 35 Prozentzeigt, dass Kunden auf der ganzen Welt die Qualität deutscher Lebensmittelschätzen.

Pressekontakt:

Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE)Oliver NumrichLeiter Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitTelefon: +49 30 200786-167E-Mail: mailto:numrich@ernaehrungsindustrie.de

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