Deutsche Bundesanleihen haben am Dienstag nach ihren jüngsten Verlusten wieder geringfügig zugelegt.
02.07.2024 - 16:52:33Deutsche Anleihen: Stabilisierung nach jüngsten Verlusten
Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future DE0009652644 stieg um 0,07 Prozent auf 130,53 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel im Gegenzug leicht auf 2,59 Prozent.
Zuletzt hatten die Ergebnisse der ersten Runde der französischen Parlamentswahl für eine schwächere Nachfrage nach als sicher geltenden Staatspapieren gesorgt, da der Vorsprung des rechtsnationale Rassemblement National nicht so deutlich ausgefallen war wie erwartet. Die Lage bleibt aber angespannt. So ist der Abstand zwischen der Rendite zehnjähriger französischer und deutscher Staatsanleihen aktuell so hoch wie zuletzt 2017.
Am Dienstag standen zunächst Inflationsdaten aus der Eurozone im Mittelpunkt. Die Inflation im gemeinsamen Währungsraum bleibt trotz einer leichten Abschwächung hartnäckig. Die Inflationsrate fiel im Juni von 2,6 Prozent im Vormonat auf 2,5 Prozent. Analysten hatten im Schnitt mit der Entwicklung gerechnet, nachdem sich die Teuerung im Vormonat noch beschleunigt hatte.
"Der Inflationsrückgang setzt sich nur langsam fort", kommentierte Chefökonom Thomas Gitzel von der VP Bank. Die letzten Meter zum Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) seien eine äußerst zähe Angelegenheit. "Dies weiß auch die EZB und richtet ihre Zinspolitik entsprechend danach."
Geldpolitik ist auch das bestimmende Thema im portugiesischen Sintra, wo die Europäischen Zentralbank ihre jährliche Notenbankkonferenz abhält. Auf der Veranstaltung zeigte sich der Vorsitzende der US-Notenbank Jerome Powell zuversichtlich, dass sich die Inflation auf 2 Prozent zubewegt. Eine unerwartete Abschwächung des Arbeitsmarktes könnte indes eine "geldpolitische Reaktion" auslösen. Danach indes sah es am Dienstag nicht aus: Im Mai war die Zahl der offenen Stellen in den USA überraschend gestiegen. Dies könnte ein Signal für einen weiterhin robusten Jobmarkt sein.