Der Softwarespezialist Atoss DE0005104400 hat im Schlussquartal 2023 bessere Geschäfte gemacht als erwartet.
31.01.2024 - 10:01:43Softwareanbieter Atoss mit mehr Geschäft als erwartet - Dividende rauf
Die Dividende soll nun kräftig aufgestockt werden. Im neuen Jahr geht Chef Andreas Obereder zudem nun von etwas mehr Erlös aus als bisher avisiert. Der Unternehmensgründer wird künftig wieder allein die Geschäfte an der Spitze leiten, sein Co-Chef Dirk Häußermann geht Ende März mit auslaufendem Vertrag von Bord. Die Aktie knüpfte am Mittwoch an ihren jüngsten Rekordlauf an.
Das im SDax DE0009653386 notierte Papier erreichte kurz nach Handelsbeginn eine Bestmarke von 257,50 Euro. Damit markierte es den vierten Tag mit Rekorden in Folge. Zuletzt notierten die Papiere noch 3,3 Prozent im Plus bei 253 Euro. Der Spezialist für Personalmanagementsoftware liegt in diesem Jahr mit einem Kursplus von 21 Prozent an der Spitze im Kleinwerteindex. Seit Ende 2019 hat die Aktie ihren Wert mehr als verdreifacht.
Analyst Henrik Paganetty von der US-Investmentbank Jefferies sprach von guten Zahlen zum vergangenen Jahr. Die Umsatzziele für dieses Jahr und 2025 hätten zudem noch Luft nach oben. Bei der operativen Marge ist er ebenfalls etwas optimistischer als Atoss selbst.
Im vergangenen Jahr kletterte der Umsatz von Atoss um ein Drittel auf 151,2 Millionen Euro, wie das Unternehmen in München mitteilte. Davon blieben 51,8 Millionen Euro als Gewinn vor Zinsen und Steuern hängen, ein Anstieg um gut zwei Drittel. Die entsprechende Gewinnmarge lag bei 34 Prozent, sieben Prozentpunkte höher als ein Jahr zuvor. Vor allem hohe Einmalbeiträge aus dem Softwarelizenzgeschäft trieben die Marge nach oben. Umsatz und Ergebnis fielen besser aus als von Fachleuten gedacht.
Für das neue Jahr peilt Atoss - wie von Analysten erwartet - einen Umsatz von 170 Millionen Euro mit einer operativen Marge (Ebit-Marge) von 30 Prozent an. In seinen mittelfristigen Planungen hatte Atoss bisher einen Erlös von 160 Millionen für dieses Jahr in Aussicht gestellt. Für 2025 stehen unverändert mindestens 190 Millionen Umsatz und eine operative Marge von "jedenfalls" 30 Prozent im Plan.
Unter dem Strich zog der Nettogewinn im vergangenen Jahr um 85 Prozent auf 35,8 Millionen Euro an. Basierend auf der langfristigen Dividendenpolitik mit einer angestrebten Ausschüttungsquote von drei Vierteln des Nettogewinns will Atoss den Aktionären eine Dividende von 3,37 Euro je Papier vorschlagen. Im Vorjahr hatte der Konzern insgesamt 2,83 Euro ausgeschüttet, darin war eine Sonderdividende von einem Euro enthalten.
Vorstandschef Obereder wird sich ab Ende März auch wieder um den Ausbau des internationalen Geschäfts sowie das Marketing kümmern. Diese Aufgaben hat bisher Co-Chef Häußermann inne, der Ende März das Unternehmen mit Ende seines Vertrags verlässt. Obereder hingegen verlängerte um drei Jahre bis Ende 2026.