Ergebnisse, Produktion/Absatz

Der Pharmakonzern Roche CH0012032048 hat im vergangenen Jahr mit einem Umsatz- und Gewinnanstieg die eigenen Ziele erfüllt.

30.01.2025 - 12:38:47

Pharmakonzern Roche will 2025 auf Wachstumsspur bleiben

Damit lassen die Schweizer inzwischen auch die Spätfolgen von Covid hinter sich. Für 2025 stellen die Basler nun weiteres Wachstum in Aussicht. Der Konzern sieht sich hierfür gut gerüstet. Die Medikamentenpipeline sei prall gefüllt und besitze einige vielversprechende Kandidaten, verbreitete Konzernchef Thomas Schinecker am Donnerstag Zuversicht. Die Börse zeigte sich aber nicht ganz mit den Resultaten und dem Ausblick zufrieden. Die Aktie geriet am Donnerstag unter Druck.

Im frühen Handel ging es für das Papier in der Spitze um fast zwei Prozent nach unten, bevor sich die Verluste wieder deutlich relativierten. Am späten Vormittag pendelte der Kurs dann noch zwischen moderaten Ab- und Aufschlägen. Nach einer Talfahrt seit den letzten Quartalszahlen Ende Oktober hat sich die Aktie in diesem Jahr gut geschlagen: Seit dem Jahreswechsel ging es um zehn Prozent aufwärts.

Analysten beurteilten die Resultate in ersten Einschätzungen größtenteils als solide. Roche habe die eigenen Prognosen erfüllt, kommentierte etwa die Bank Vontobel. Gemessen an den Erwartungen der Branchenkenner habe der Konzern in seinem Pharmageschäft und mit dem bereinigten Gewinn je Aktie die Erwartungen am Markt überflügelt. Dagegen seien die Verkäufe in der Diagnostiksparte und der bereinigte operative Gewinn etwas hinter den Schätzungen zurückgeblieben, hieß es von Experten. Der Ausblick wurde unterdessen als konservativ gewertet. Das Roche-Management sei aber bekannt für seine zu Jahresbeginn eher konservativen Prognosen, schrieben die Analysten der UBS.

Die Führungsspitze um Unternehmenschef Schinecker geht demnach zu konstanten Wechselkursen von einem Anstieg der Umsätze im mittleren einstelligen Prozentbereich aus. Im vergangenen Jahr setzte Roche 60,5 Milliarden Franken (64,1 Mrd Euro) um, ein Plus von 3 Prozent. Zu konstanten Wechselkursen ergab sich ein Zuwachs von 7 Prozent.

Dabei steigerte die Pharmasparte mit 46,2 Milliarden ihren Erlös im Vorjahresvergleich um 4 Prozent. Die Einnahmen im Diagnostik-Geschäft sanken indes um 1 Prozent auf 14,3 Milliarden Franken. Vor allem die kleinere Sparte hatte zu Corona-Zeiten wegen der Tests einen Höhenflug erlebt.

Den Konzerngewinn beziffert Roche auf 9,2 Milliarden Franken nach 12,4 Milliarden im Vorjahr. Dies lag laut dem Konzern hauptsächlich an Wertminderungen im Zusammenhang mit Flatiron Health und Spark Therapeutics. Das operative Kernergebnis, das Analysten als Richtgröße nutzen, stieg um 8 Prozent.

2025 wird für Roche in der internen Medikamentenpipeline ein wichtiges Jahr. Das Unternehmen erwartet den Abschluss von 12 Studien im Spätstadium. Meilensteine werden nach Ansicht der Analysten von JPMorgan die Ergebnisse der experimentellen Behandlungen von Brustkrebs, Multipler Sklerose und chronisch obstruktiver Lungenerkrankung sein. Zudem wird es laut Schinecker Phase-II-Ergebnisse für sieben Kandidaten geben, "mit denen wir im besten Fall dann zulassungsrelevante Studien auf den Weg bringen können."

Nachdem zuletzt einige Projekte wegen mangelnder Erfolgsaussichten gestrichen wurden, greift Roche zudem tief in die Tasche, um seine Pipeline auch extern zu ergänzen. Das Unternehmen sei bereit, jährlich rund 10 Milliarden Franken für den Kauf neuer Produkte einzusetzen, hatte Pharmachefin Teresa Graham kürzlich Investoren erklärt.

Derweil zeigte sich der Manager mit Blick auf die neue US-Regierung unter Präsident Donald Trump zuversichtlich. Roche habe mit der ersten Regierung Trump bereits gut zusammengearbeitet und werde dies auch dieses Mal anstreben.

@ dpa.de