Ergebnisse, Produktion/Absatz

Der Motorenhersteller Deutz DE0006305006 kann sich den Einstieg in neue Marktsegmente wie den Rüstungsbereich und dezentrale Stromversorgung vorstellen.

24.06.2024 - 09:40:57

Motorenbauer Deutz erwägt Einstieg in Rüstungsgeschäft - Kurssprung

Das im Nebenwerte-Index SDax DE0009653386 notierte Unternehmen erwägt die Lieferung von Motoren für radgetriebene Panzer, Mannschaftstransporter und Versorgungsfahrzeuge, schrieb die "Welt am Sonntag" nach einem Gespräch mit Vorstandschef Sebastian Schulte. Auch Batteriespeicher für die stationäre Versorgung von Lazaretten sind demnach denkbar. "Das ist sicherlich ein attraktives Feld, das bringt die Zeitenwende mit sich", sagte der Deutz-Chef. Bei den Deutz-Aktien sorgte das am Montag für einen Kurssprung.

Im frühen Handel sprangen die Papiere 16,07 Prozent höher auf 5,75 Euro. Anleger hoffen darauf, dass Deutz vom Kuchen der deutlich erhöhten Verteidigungsinvestitionen etwas abbekommen kann. "Eine breitere Aufstellung könnte Deutz besser vor den Höhen und Tiefen seines zyklischen Kerngeschäfts schützen", kommentierte ein Händler. Die Aktien erholten sich damit deutlich von ihrer jüngsten Talfahrt. Seit ihrem Jahreshoch Anfang April haben sie aber immer noch gut 9 Prozent an Wert verloren.

Die Pläne von Deutz im Bereich Notstromversorgung sind dabei bereits konkreter. "Der Markt für Notstromaggregate, die heute noch mit Diesel betrieben werden, wächst", so Schulte gegenüber der Zeitung. "Das ist kurioserweise sogar eine Folge der Energiewende, weil es gerade in Ländern wie den USA, wo die Stromnetze in einem desolaten Zustand sind, teilweise mehrfach im Monat in bestimmten Regionen Stromausfälle gibt."

Bisher liefert Deutz nur Motoren an die Hersteller solcher Aggregate, die beispielsweise in Krankenhäusern, bei Kühlanlagen und in Rechenzentren gebraucht werden. Künftig solle das komplette System von Deutz kommen. Die beiden viel größeren US-Konkurrenten Cummins US2310211063 und Caterpillar US1491231015 sind in diesem Geschäft schon stark vertreten.

Mit einer breiteren Aufstellung könnte Deutz womöglich auch resistenter gegenüber dem konjunkturellen Auf und Ab werden. So hatte die schwächelnde Konjunktur die Nachfrage zum Jahresstart belastet. Dabei scheint der Rüstungsbereich aktuell besonders attraktiv. Wegen des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine haben westliche Staaten ihre Verteidigungsbudgets kräftig aufgestockt - Milliarden fließen in Panzer, Flugabwehr und Munition.

Erst Mitte Juni hatte Estlands Verteidigungsminister Hanno Pevkur an die Nato-Partner appelliert, jährlich einen größeren Anteil ihrer nationalen Wirtschaftsleistung für Verteidigung auszugeben. "Wir glauben, dass zwei Prozent nicht genug sind. Wir müssen noch weiter gehen", hatte der Este am Rande eines Nato-Verteidigungsministertreffens in Brüssel gesagt.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Fedex kappt Jahresziele - Aktie sackt ab Der US-Logistikkonzern Fedex US31428X1063 wird nach einem enttäuschenden Quartal pessimistischer. (Boerse, 20.09.2024 - 11:37) weiterlesen...

Mercedes-Benz mit herber Gewinnwarnung wegen China - Aktie fällt Der Autobauer Mercedes-Benz DE0007100000 kappt wegen des stotternden Laufs in China seine Gewinnprognose. (Boerse, 20.09.2024 - 10:49) weiterlesen...

Fedex schneidet schlechter ab als erwartet und wird pessimistischer Der US-Logistikkonzern Fedex US31428X1063 hat im ersten Geschäftsquartal schwächer abgeschnitten als erwartet und senkt das obere Ende seiner Umsatz- und Ergebnisprognose. (Boerse, 19.09.2024 - 22:47) weiterlesen...

Mercedes-Benz senkt Ergebnisprognose wegen schwächerer China-Geschäfte Der Autobauer Mercedes-Benz DE0007100000 senkt seine Ergebnisprognose für das laufende Jahr. (Boerse, 19.09.2024 - 21:44) weiterlesen...

VW könnte bis zu 30.000 Stellen abbauen Kommt es zu einem massiven Stellenabbau bei Europas größtem Autobauer VW DE0007664039? Nach einem Bericht des "Manager-Magazin" könnte der angeschlagene Konzern mittelfristig bis zu 30.000 Stellen in Deutschland abbauen. (Boerse, 19.09.2024 - 17:43) weiterlesen...

'MM': VW will Investitionen weiter stutzen - Viele Jobs auf der Kippe Der angeschlagene Volkswagen DE0007664039-Konzern will laut einem Pressebericht das mittelfristige Budget spürbar zusammenstreichen und unter anderem in der Entwicklung deutlicher den Rotstift ansetzen als bisher bekannt. (Boerse, 19.09.2024 - 15:42) weiterlesen...