Der Leasingspezialist Grenke DE000A161N30 will sich auf das Leasinggeschäft mit kleineren und mittleren Unternehmen fokussieren.
01.02.2024 - 10:05:59Grenke steigt aus Factoringgeschäft aus - Aktie im Plus
Der Aufsichtsrat habe dem Beschluss des Vorstands zugestimmt, sich aus dem Factoring-Geschäft zurückziehen, teilte das Unternehmen am Mittwochabend mit. Der Verkauf aller Factoringgesellschaften werde gestartet. Als Factoring wird das Geschäft mit dem Aufkauf von Forderungen bezeichnet. Die erwarteten Synergien zum Kerngeschäft Leasing hätten sich nicht eingestellt, hieß es zur Begründung. Die Aktie zog am Donnerstag an.
Das im SDax DE0009653386 notierte Papier stieg nach Handelsbeginn bis auf 23,30 Euro. Zuletzt notierten die Papiere mit 23,05 Euro noch 2,90 Prozent im Plus. Der Kurs hat sich nach wie vor nicht vom Einbruch in der Corona-Krise Anfang 2020 und von den Vorwürfen von Spekulanten, die auf sinkende Kurse setzten, im Herbst 2020 erholen können. Lag die Aktie vor dem Covid-Crash im Februar 2020 im Hoch noch bei über 100 Euro, so dümpelt der Schein seit geraumer Zeit im Bereich zwischen 20 und 30 Euro und konnte diese Bandbreite auch seit zwei Jahren kaum verlassen.
Ein Händler wertete den Abschied vom Factoring positiv. Die Analysten des Researchhauses Pareto Securities verwiesen auf die geringen Geschäfte mit dem Factoring in den vergangenen Jahren.
So erzielte Grenke in der Factoring-Sparte laut Geschäftsbericht 2022 operative Erträge von 6,6 Millionen Euro - von rund 386 Millionen im Gesamtkonzern. Das Segmentergebnis lag mit minus 2,1 Millionen Euro im roten Bereich. Die Experten von Pareto rechnen durch den Verkauf der Factoringgesellschaften nicht mit einem bedeutenden finanziellen Effekt für den Konzern.
Eine eingehende Analyse habe ergeben, dass das vorhandene Geschäft mit dem Aufkauf von Forderungen nur mit zusätzlichen Investitionen und einer deutlichen Vervielfachung des Geschäftsumfangs langfristig profitabel gestaltet werden könnte, hieß es vom Unternehmen selbst. Der Anteil der Vermögenswerte aus dem Factoringgeschäft habe 2022 unter zwei Prozent der Konzernbilanz gelegen.