Der Krypto-Hype scheint an der breiten Bevölkerung in Deutschlandvöllig vorüberzuziehen - mit einer Ausnahme (FOTO)Frankfurt - BearingPoint-Studie: In Zeiten multipler ökonomischerHerausforderungen auf nationalstaatlicher und globaler Ebene setzen die Menschenin Deutschland auf etablierte staatliche Währungen unter der Kontrolleunabhängiger Notenbanken.
17.12.2024 - 07:16:07BearingPoint GmbH / Der Krypto-Hype scheint an der breiten Bevölkerung ...
Konventionelle Anlageformen zur Vermögensbildunggenießen zudem weiterhin großes Vertrauen bei den Befragten. Die Nutzung undInvestitionen im Bereich Kryptowährungen sind nach wie vor sehr gering.
"Nenn ich dich, so kenn ich dich" - diese umgangssprachliche Redewendung giltbeim Thema Kryptowährungen nicht: Die große Mehrheit der Verbraucherinnen undVerbraucher in Deutschland (9 von 10) haben bereits von dem Begriff derKryptowährung gehört. Doch 59 Prozent geben an, auch nicht ungefähr zu wissen,wie die am Markt verfügbaren Formen digitaler Währungen funktionieren. Für 10Prozent der Befragten sind Kryptowährungen sogar ein Begriff, von dem sie nochnie etwas gehört haben, geschweige denn, dass sie ihn unter technologischen undregulatorischen Aspekten inhaltlich erklären könnten. Das ergibt die von derManagement- und Technologieberatung BearingPoint seit 2016 jährlichdurchgeführte bevölkerungsrepräsentative Umfrage zum Thema Kryptowährungen.
Wertschwankungen und regulatorische Unsicherheiten als Hauptgründe für Reaktanz
Dieses derzeit noch gering ausgeprägte Wissen zu den regulatorischen undtechnologischen Facetten der in Medien und Fachöffentlichkeit breit diskutiertenDigitalwährungen findet dann auch im Anwendungsverhalten eine signifikanteEntsprechung. Insgesamt nur knapp jeder Zehnte nutzt aktuell Kryptowährungen. 20Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher motiviert bei diesem Engagementprimär die Aussicht auf schnelle Gewinne zur Investition in Kryptowährungen. Für18 Prozent der Befragten ist zuallererst das Wachstumspotenzial von Interesse.Doch der Anteil derjenigen, die bereits in Kryptowährungen investiert haben unddamit Gewinne realisieren konnten, fällt laut der Befragungsergebnisse aktuellgering aus. So geben lediglich 47 Prozent an, mit ihrer Investition auch Gewinneerzielt zu haben.
Aus der Sicht der Verbraucherinnen und Verbraucher liegen die relevantestenGründe für die angesichts des medialen Interesses vergleichsweise große Reaktanzzunächst in den während der vergangenen Jahre zu beobachtenden, teilssignifikanten Wertschwankungen begründet. Hinzu kommt Unsicherheit hinsichtlichVerwahrung und Gesetzgebung.
Hohes oder sogar sehr hohes Vertrauen genießen hingegen auch in diesem Jahr Gold(Münzen, Barren, Goldzertifikate, Goldfonds oder Gold-ETFs). StaatlicheWährungen (z. B. Bargeld oder Tagesgelder) treffen ebenfalls auf Vertrauen,während gut 70 Prozent der Befragten Kryptowährungen als "eher weniger" odersogar "nicht vertrauenswürdig" einschätzen.
Kryptowährungen als Anlageformen - eine Generationenfrage?
Knapp jede dritte befragte Person bewertete bei der im November 2024durchgeführten Befragung Kryptowährungen als eine geeignete Anlageform zumVermögenserhalt. Differenziert man nach Altersgruppen, lohnt insbesondere einBlick auf die in der Befragung jüngsten Altersgruppen geschäftsfähiger Personen:Bei den 18- bis 24- sowie den 25- bis 34-Jährigen ist dieser Anteil deutlichgrößer.
Und auch bei bereits vorliegenden Erfahrungen mit Investitionen inKryptowährungen zeigen sich als Ergebnis der Befragung Unterschiede zwischen denunterschiedlichen Altersgruppen. Jede bzw. jeder Fünfte gab an, bereits inKryptowährungen investiert zu haben. Ein Drittel der Befragten wäregrundsätzlich bereit, in Zukunft erstmals oder wieder in Kryptowährungen zuinvestieren. Laut den Ergebnissen der Studie sieht hier insbesondere die jungeGeneration (die Altersgruppen der 18- bis 24- sowie der 25- bis 34-Jährigen)noch deutliches Potenzial.
Gegenwärtig zeichnen die Befragungsergebnisse zudem das Bild von Anlegerinnenund Anlegern, die sich für die Zukunft (noch) keine Substitution staatlicherWährungen als Transaktionsmittel durch Kryptowährungen vorstellen können. 43Prozent halten dies für nicht wahrscheinlich, 31 Prozent der Befragten sogar für"überhaupt nicht wahrscheinlich".
Wie in Kryptowährungen mehrheitlich investiert wird und welche Form der Euro derZukunft haben könnte
Kryptowährungen haben nicht nur das Potenzial, Vermögensbildung und -pflege zurevolutionieren, auch die Modi, Finanzgeschäfte zu tätigen, verändern sich.Verbraucherinnen und Verbraucher bevorzugen aktuell direkte Investitionen inKryptowährungen. Die Investition über an der Börse gehandelte Produkte wieZertifikate oder Krypto-Fonds stellt für 28% der Verbraucherinnen undVerbraucher eine gute alternative Form der Investition in Kryptowährungen dar.
Und wie sieht es mit der digitalisierten Form des vor inzwischen mehr als zweiJahrzehnten eingeführten Euro-Bargelds aus? Vier von 10 Befragten geben im Jahr2024 an, auf eine digitale Zentralbankwährung ("Central Bank Digital Currency",kurz: CBDC) als Zahlungsmittel zurückgreifen zu wollen, sollte diese verfügbarsein. Schutz vor Betrug und Verlust ist für 34 Prozent der Befragten bei derEinführung einer solchen digitalen Zentralbankwährung am wichtigsten. Eine inetwa gleich große Personengruppe (36 Prozent) gibt jedoch an, bezüglich derFrage nach ihren Präferenzen rund um die Einführung digitalen Zentralbankgeldesüber zu wenig Wissen zu verfügen.
"Der Krypto-Hype scheint an der breiten Bevölkerung in Deutschland völligvorüberzuziehen. Unsere Umfrage zur Akzeptanz von Kryptowährungen bestätigt dienach wie vor großen Vorbehalte und das Misstrauen gegenüber Kryptowährungen. ImAngesicht der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen scheint die Risikofreudeseitens der Verbraucherinnen und Verbraucher wenig ausgeprägt. Die jüngerenAltersgruppen stehen wie schon in den Vorjahren Kryptowährungen offenergegenüber und nutzen diese stärker im Alltag. Die Hauptgründe für eineNichtnutzung bleiben jedoch wie bei allen anderen Altersgruppen die gleichen:Angst vor Wertverlust und Unsicherheiten bei Verwahrung und Regulatorik",resümiert Dr. Robert Bosch, Partner und Globaler Leiter Banking & CapitalMarkets bei BearingPoint die aktuellen Umfrageergebnisse.
Über die Studie
Für die Studie wurden im Zeitraum vom 20. bis 25. November 2024 über dasMarktforschungsinstitut YouGov insgesamt 2052 Personen befragt. Die Erhebungwurde nach Alter, Geschlecht und Region quotiert und die Ergebnisse anschließendentsprechend gewichtet. Die Ergebnisse sind repräsentativ für dieWohnbevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren.
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