Ergebnisse, Produktion/Absatz

Der größte US-Krankenversicherer UnitedHealth US91324P1021 hat die Tiefschläge des vergangenen Jahres finanziell besser verkraftet als gedacht.

16.01.2025 - 18:27:15

Hacker, Attentat und hohe Kosten belasten UnitedHealth - Aktie sackt ab

Nach einem verlustreichen Spartenverkauf und einer Hackerattacke war Ende 2024 der Chef des größten Geschäftsbereichs UnitedHealthcare erschossen worden. Außerdem machten dem Konzern hohe Behandlungskosten zu schaffen.

Die UnitedHealth-Aktie verlor am Donnerstag in den ersten drei Handelsstunden in New York 4,6 Prozent und war damit größter Verlierer im US-Leitindex Dow Jones Industrial US2605661048.

Im abgelaufenen Jahr verdiente der Konzern 14,4 Milliarden US-Dollar und damit 36 Prozent weniger als im Vorjahr, wie er in Minnetonka im US-Bundesstaat Minnesota mitteilte. Dies lag vor allem an einem Hackerangriff und am verlustreichen Verkauf seiner Brasilien-Sparte im vergangenen Februar. Analysten hatten für das Gesamtjahr im Schnitt aber mit noch weniger Gewinn gerechnet.

Im Tagesgeschäft verdiente der Konzern in etwa so viel wie 2023, obwohl die Cyberattacke auf die Sparte UnitedHealthcare im Februar wichtige Zahlungs- und Datennetze lahmgelegt hatte. Dies hatte weitreichende Folgen für das US-Gesundheitssystem. Zahlreiche Gesundheitsdienstleister gerieten in Not.

Trotz der Turbulenzen steigerte UnitedHealth den Umsatz im vergangenen Jahr um acht Prozent auf 400 Milliarden Dollar. Analysten hatten jedoch mit noch mehr gerechnet. Der operative Gewinn stagnierte praktisch bei rund 32 Milliarden Dollar.

Im vierten Quartal stieg die Schadenquote auf 87,6 Prozent und damit höher als von Analysten erwartet. Dieser Anteil der Prämieneinnahmen des Versicherers geht für Gesundheitsleistungen an die Patienten drauf. Im Gesamtjahr lag die Quote bei 85,5 Prozent, und für 2025 rechnet das Management um UnitedHealth-Chef Andrew Witty mit 86 bis 87 Prozent.

Für den Umsatz peilt der Manager in diesem Jahr weiterhin 450 bis 455 Milliarden Dollar an. Der Gewinn je Aktie soll auf 28,15 bis 28,65 Dollar je Aktie steigen. Im vergangenen Jahr lag er vor allem wegen des verlustreichen Verkaufs der Brasilien-Sparte bei lediglich 15,51 Dollar.

UnitedHealth ist der größte private Krankenversicherer in den Vereinigten Staaten. Er bietet nicht nur Versicherungsleistungen an, sondern über seine Tochter Optum auch Datenanalysen im Gesundheitswesen und verschiedene Programme für Rentner. Außerdem unterstützt UnitedHealth Unternehmen mit Gesundheitsprogrammen für Mitarbeiter.

Allerdings steht der Konzern auch in der Kritik. Am 4. Dezember wurde der Chef der Versicherungssparte UnitedHealthcare, Brian Thompson, in New York aus nächster Nähe niedergeschossen. Im Krankenhaus erlag er seinen Verletzungen. Die von Überwachungskameras gefilmte Tat und die öffentliche Fahndung nach dem Täter schrieben weltweit Schlagzeilen. Der mutmaßliche Täter Luigi M. wurde inzwischen wegen Mordes angeklagt.

Nach der Tat hatte es in den USA ungewöhnlich viele Sympathiebekundungen für den Täter gegeben. Millionen US-Amerikaner verzweifeln an dem teuren Gesundheitssystem ihres Landes. UnitedHealthcare hat den Ruf, von Ärzten verschriebene Behandlungen besonders häufig abzulehnen. Ermittler hatten allerdings bekannt gegeben, dass M. wohl kein Kunde der Versicherung war. Jährlich melden rund 500.000 Menschen in den USA wegen erdrückender Schulden für Behandlungen und Medikamente Privatinsolvenz an.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Suss Microtec übertrifft 2024 eigene Ziele deutlich - Aktie legt deutlich zu Der Halbleiterzulieferer Suss Microtec (früher Süss Microtec) DE000A1K0235 hat im vergangenen Jahr dank einer hohen Nachfrage operativ deutlich mehr verdient. (Boerse, 16.01.2025 - 20:52) weiterlesen...

WDH/ROUNDUP 3/TV-Milliarden der Fußball-Bundesliga: Streit vor Einigung. Absatz (Merkel statt Lenz).)FRANKFURT - Im Streit um die Verteilung der TV-Milliarden wollen sich die Deutsche Fußball Liga (DFL) und die 36 Bundesliga-Clubs ohne weiteres Getöse zusammenraufen - am Status quo zugunsten der großen Vereine wird sich wohl kaum etwas verändern. (Falscher Nachname im 3. (Boerse, 16.01.2025 - 18:29) weiterlesen...

Streit vor Einigung FRANKFURT - Im Streit um die Verteilung der TV-Milliarden wollen sich die Deutsche Fußball Liga (DFL) und die 36 Bundesliga-Clubs ohne weiteres Getöse zusammenraufen - am Status quo zugunsten der großen Vereine wird sich wohl kaum etwas verändern. (Boerse, 16.01.2025 - 17:20) weiterlesen...

Bank of America und Morgan Stanley steigern Gewinn Sprudelnde Erträge haben auch den US-Geldhäusern Morgan Stanley US6174464486 und Bank of America US0605051046 2024 mehr Gewinn beschert. (Boerse, 16.01.2025 - 15:13) weiterlesen...

Bank of America steigert Gewinn - Aktie legt zu Sprudelnde Erträge haben der Bank of America im vergangenen Jahr etwas mehr Gewinn beschert. (Boerse, 16.01.2025 - 13:43) weiterlesen...

Elektroautobauer Polestar will in Europa produzieren Der von chinesischen Eigentümern kontrollierte schwedische Elektroautobauer Polestar US7311052010 will sein Geschäft in Europa ausbauen und erstmals auch auf dem Heimatkontinent Autos herstellen. (Boerse, 16.01.2025 - 13:30) weiterlesen...