Der französische Gasehersteller Air Liquide FR0000120073 hat in Oberhausen eine Anlage zur klimaneutralen Wasserstoffproduktion offiziell in Betrieb genommen.
26.08.2024 - 14:10:28Air Liquide nimmt Anlage für Wasserstoff-Produktion in Betrieb
Der sogenannte Elektrolyseur zerlegt Wasser mithilfe von Windstrom in Wasserstoff und Sauerstoff. Die Anlage hat eine Kapazität von 20 Megawatt und kann im Jahr bis zu 2.900 Tonnen Wasserstoff produzieren, wie das Unternehmen mitteilte.
Elektrolyseur kostete 45 Millionen Euro
Die Anlage wurde in einem Chemiepark errichtet und an eine bestehende Wasserstoffpipeline von Air Liquide angeschlossen. "Der Standort im industriellen Herzen des Ruhrgebiets erleichtert die Versorgung von Großkunden mit erneuerbarem Wasserstoff", teilte die Firma mit. Bei der Entwicklung des Elektrolyseurs hat Air Liquide mit dem Energietechnikhersteller Siemens Energy DE000ENER6Y0 zusammengearbeitet. Der "Trailblazer" genannte Elektrolyseur kostete rund 45 Millionen Euro.
Wasserstoff wird etwa in der chemischen Industrie benötigt. In Zukunft soll er verstärkt auch bei der Stahlherstellung zum Einsatz kommen. Klimaneutral erzeugt, soll er dort große Mengen Kohlendioxid vermeiden. Deutschlands größter Stahlhersteller Thyssenkrupp DE0007500001 will im benachbarten Duisburg eine Anlage zur Stahlherstellung bauen, die jedes Jahr etwa 143.000 Tonnen grünen Wasserstoff benötigt.
"Die Integration in eine bestehende Wasserstoffinfrastruktur wird die Dekarbonisierung von Schlüsselindustrien in Nordrhein-Westfalen beschleunigen und eine kohlenstoffarme Mobilität in dieser dicht besiedelten Region fördern", sagte der Vorsitzende des Aufsichtsrats von Air Liquide Deutschland, Gilles Le Van.
Erweiterung bereits geplant
In einer zweiten Phase plant Air Liquide, die Kapazität seiner Anlage in Oberhausen auf 30 Megawatt zu erhöhen. Das Unternehmen plant weitere Anlagen, zum Beispiel im nordrhein-westfälischen Marl mit einer Kapazität von 120 Megawatt. In der Normandie errichtet Air Liquide nach eigenen Angaben aktuell einen 200 Megawatt-Elektrolyseur.