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Der deutsche Aktienmarkt hat zum Wochenausklang den Rückwärtsgang eingelegt.

24.05.2024 - 10:03:08

Frankfurt Eröffnung: Zinsbefürchtungen machen Dax zu schaffen

Der Dax DE0008469008 verließ seine jüngste Konsolidierungsspanne und fiel auf den tiefsten Stand seit mehr als zwei Wochen. Zuletzt notierte er 0,62 Prozent im Minus bei 18 574,81 Punkten. Damit deutet sich für den Leitindex ein Wochenverlust von rund 0,7 Prozent an.

Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Werte büßte am Freitag 0,49 Prozent auf 27 061,87 Zähler ein. Für den EuroStoxx 50 EU0009658145, das Leitbarometer der Eurozone, ging es um rund 0,6 Prozent abwärts.

Die Zinssorgen dominieren wieder das Geschehen am Markt, nachdem in den USA jüngste Wirtschaftsdaten überraschend positiv ausgefallen waren und die US-Notenbank sich mit ersten Leitzinssenkungen womöglich noch länger Zeit lassen wird. Die Freude am Vortag über einen erneut starken Auftritt des KI-Vorzeigeunternehmens Nvidia US67066G1040 mit entsprechend positiven Auswirkungen auf den Technologiesektor währte nicht lange.

Konjunkturdaten aus Deutschland zeigten kaum Einfluss. So wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) - gestützt vom Export und gestiegenen Bauinvestitionen - im ersten Quartal gegenüber dem Vorquartal bereinigt um 0,2 Prozent. Damit wurden vorläufige Angaben des Statistischen Bundesamts bestätigt.

An der Frankfurter Börse könnte es nun recht schnell ungemütlich und die Korrektur nachhaltig werden, schrieb Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. "Die Börsenampel ist zumindest mal auf Gelb zurückgesprungen." Das jüngste Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed habe nicht dazu beigetragen, dass die Anleger die Zinswende 2024 fest in ihren Kalendern markieren könnten. Geldpolitisch stehe den Investoren ein unsicherer Sommer bevor. Zudem belaste die Geopolitik, ergänzte der Experte mit Verweis auf das jüngste Säbelrasseln Chinas in der Taiwanstraße.

Unternehmensseitig ist es nachrichtlich relativ ruhig. Der Energieversorger RWE DE0007037129 wird den US-Softwarekonzern Microsoft US5949181045 mit Grünstrom aus zwei neuen Windparks im US-Bundesstaat Texas beliefern. Darüber seien zwei 15-jährige Stromlieferverträge mit Microsoft unterzeichnet worden, teilte RWE mit. Über das Auftragsvolumen und die vereinbarten Strommengen wurde nichts bekannt. Die Anleger beeindruckte der Großauftrag bislang aber nicht, denn die RWE-Aktien fielen zuletzt um 1,1 Prozent.

Der Aufsichtsrat des Industriekonzerns Thyssenkrupp DE0007500001 stimmte einer 20-Prozent-Beteiligung des Energieunternehmens EPCG an der Stahlsparte zu. Bei der strategischen Partnerschaft soll es vor allem um Energielieferungen gehen. Die EPCG-Holding gehört dem tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky, der auch größter Anteilseigner des Großhändlers Metro DE000BFB0019 ist. Die Thyssenkrupp-Papiere verbilligten sich um 0,7 Prozent.

Die Anteilsscheine von Brenntag DE000A1DAHH0, LEG Immobilien DE000LEG1110, Nemetschek DE0006452907 sowie Klöckner & Co DE000KC01000 notierten vorwiegend optisch klar im Minus, da sie an diesem Freitag mit Dividendenabschlägen gehandelt werden.

@ dpa.de

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