Thema des Tages, Börsen/Aktien

Der Dax DE0008469008 ist am Tag der Deutschen Einheit zeitweise unter die Marke von 19.000 Punkten gerutscht.

03.10.2024 - 12:08:49

Aktien Frankfurt: Dax pendelt um 19.000-Punkte-Marke

Vor einigen Tagen waren noch die 20.000 Punkte und weitere Rekorde im Gespräch, doch nun prägen Verluste das Geschehen. Nach einem Tagestief von 18.979 Punkten, konnte er sich zuletzt wieder über der runden Marke behaupten.

Gegen Mittag betrug der Abschlag beim Dax 0,64 Prozent auf 19.043 Zähler. Der MDax DE0008467416 gab zeitgleich um 0,59 Prozent auf 26.614 Punkte nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 verlor 0,7 Prozent. Ein Thema im Euroraum war die Unternehmensstimmung. Im September hatte sich diese zwar eingetrübt, aber nicht so stark wie zunächst gemeldet.

Laut der UBS bleiben die Marktbedingungen zum Beginn des Schlussquartals geprägt von Spannungen im Nahen Osten, gemischten Wirtschaftsdaten und dem engen Wahlkampf um die US-Präsidentschaft. Die Experten verwiesen auf anziehende Volatilitätsindizes als Ausdruck der Unsicherheit. Ratsam seien Absicherungsstrategien, aber keine größeren Portfolioanpassungen. Auch nach dem ungewöhnlich starken September bleiben sie davon überzeugt, dass das Umfeld für Aktien grundsätzlich positiv ist.

Der Feiertag in Deutschland dürfte sich am Donnerstag nach Einschätzung von Thomas Altmann kaum bemerkbar machen, denn für gewöhnlich sei das Handelsvolumen am Tag der Deutschen Einheit kaum niedriger. Entscheidend für den Dax bleibt laut Altmann weiterhin die psychologisch wichtige Marke von 19.000 Punkten, die er zuletzt wieder halten konnte. Bisher hätten nur ganz wenige dem Dax den Rücken zugekehrt, hatte der Experte am Morgen festgestellt.

Belastet wurde der Dax vom Index-Schwergewicht SAP DE0007164600 sowie fallenden Automobilaktien. Bei SAP ging es um 1,4 Prozent bergab nach der Meldung, dass die US-Staatsanwälte ihre Ermittlungen wegen möglicher Preisabsprachen zwischen dem deutschen Softwarehersteller und dem Wiederverkäufer Carahsoft ausweiten. Dies geht aus Gerichtsakten hervor.

Im Autosektor half es nicht, dass Barclays seine generell negative Branchenhaltung aufgab. Für die VW DE0007664039-Beteiligungsgesellschaft Porsche SE DE000PAH0038 gab es von der britischen Bank jedoch eine Abstufung auf "Underweight" und dies machte die Papiere mit minus 3,2 Prozent zum Dax-Schlusslicht.

Auch Mercedes DE0007100000 wurde von Barclays abgestuft, hier allerdings auf neutrales Niveau. Der Kurs des Premium-Autobauers sank um 1,9 Prozent. BMW DE0005190003 folgte dem mit einem ähnlich hohen Abschlag, obwohl Barclays hier sein ehemals negatives Votum aufgab. Barclays hat damit seine Haltung zu den beiden deutschen Premium-Herstellern angeglichen.

Negativer blickt JPMorgan auf die Aktien von K+S DE000KSAG888, die um 5,5 Prozent absackten. Expertin Angelina Glazova ist mittelfristig skeptischer für den globalen Kalidünger-Markt und sieht kaum Spielraum für die Preise. Bei den Kasselern rechnet sie nur mit einer nahezu stabilen Entwicklung des operativen Ergebnisses bis 2026. Auch Preisanstiege für profitablere Spezialdünger von K+S für den europäischen Markt erschienen zunächst unwahrscheinlich.

Bei Vonovia DE000A1ML7J1 wurde es mit minus 1,5 Prozent kein positiver Kurstreiber, dass der Immobilienkonzern erneut Immobilienprojekte verkauft hat und damit einen Milliardenerlös erzielt. Angekündigt wurde außerdem, dass mit dem Investor Apollo US03762U1051 eine Gesellschaft gegründet wird, die Anteile der Tochter Deutsche Wohnen DE000A0HN5C6 halten soll.

Der Chemiekonzern Lanxess DE0005470405 vermeldete den Verkauf des Geschäfts rund um maßgeschneiderte Kunststoffe und Kunstharze, die für rund eine halbe Milliarde Euro an den japanischen UBE-Konzern gehen. Die erste Kursreaktion war positiv, doch die Aktien drehten schnell ins Minus. Zuletzt betrug dieses 2,9 Prozent.

Die Blicke auf sich zog am Feiertag auch der durchwachsene Börsengang von Pentixapharm DE000A40AEG0. Der erste Kurs glich mit 5,10 Euro dem Referenzpreis, der schon in der unteren Hälfte der avisierten Spanne festgelegt wurde. Zuletzt wurden die Papiere mit 4,77 Euro klar im Minus gehandelt.

Pentixapharm war bislang Teil des SDax-Unternehmens Eckert & Ziegler DE0005659700, dessen Aktien "ex Abspaltung" gehandelt wurden. Das heißt, es wurde im Kurs berücksichtigt, dass die Aktionäre die Anteile der Abspaltung ins Depot gebucht bekommen. Der dies bereinigende Börsenabschlag bei Eckert lag mit zuletzt 4,40 Euro unter dem Gegenwert des Pentixapharm-Kurses./tih/jha/

--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---

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