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Der Dax DE0008469008 hat seine Rekordrally auch nach der erwartungsgemäßen Leitzinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) fortgesetzt.

30.01.2025 - 18:10:40

Frankfurt Schluss: Erneuter Dax-Rekord - EZB-Zinssenkung

Obwohl Überraschungen bei der fünften Zinssenkung im Euroraum seit Sommer 2024 ausblieben, konnte der Leitindex am Donnerstag seine Bestmarke auf 21.732 Punkte nach oben schrauben. Auch die Aussagen der EZB-Präsidentin Christine Lagarde störten dabei nicht.

Schon vor dem Entscheid war der Dax erstmals über 21.700 Punkte geklettert. Dort ging er auch 0,41 Prozent höher bei 21.727,20 Punkten aus dem Handel. Der Leitindex kommt damit im Januar auf ein Plus von mehr als neun Prozent. Laut dem Kapitalmarktstrategen Jürgen Molnar von Robomarkets lockt nun zwar die nächste runde Marke von 22.000 Punkten. "Der Weg dahin aber dürfte kein leichter werden", gab der Experte zu bedenken.

In der zweiten deutschen Börsenreihe war sogar noch mehr Dynamik drin, was aber auch an dem Aufholbedarf des MDax DE0008467416 liegen dürfte, der 2024 anders als der deutlich gestiegene Dax nachgegeben hatte und dem Leitindex auch in diesem Jahr hinterherhinkt. Der Index der mittelgroßen Werte stieg am Donnerstag um 1,98 Prozent auf 26.732,51 Punkte.

Während in den USA die Leitzinsen am Vorabend wie erwartet auf ihrem bisherigen Niveau belassen wurden, senkte die EZB den Leitzins in der Euroregion um 0,25 Prozentpunkte auf 2,75 Prozent. Laut den Experten der BayernLB wurde auch signalisiert, dass dies nicht der letzte Schritt war. Aufgrund einer hartnäckigen Inflation geht Chefvolkswirt Jürgen Michels aber davon aus, dass eine weitere Senkung im März vorerst das Ende sein könnte.

Laut dem Experten Carsten Brzeski von der ING Bank ist der Leitzins mit den 2,75 Prozent "immer noch restriktiv - zu restriktiv angesichts der derzeitigen Schwäche der Euro-Wirtschaft". Diese wurde am Donnerstag auch vom deutschen Bruttoinlandsprodukt untermauert: Im vierten Quartal schrumpfte es im Vergleich zum Vorquartal um 0,2 Prozent und damit etwas stärker als in einer vorherigen Schätzung angenommen.

Auf Unternehmensseite standen vor allem Bilanzen im Blick. Die Aktien der Deutschen Bank DE0005140008 fanden sich mit minus 3,2 Prozent unter den größten Dax-Verlierern wieder. Sie quittierten damit ihren guten Lauf in diesem Jahr, aber auch der stärker als erwartet eingebrochene Gewinn kam bei den Anlegern nicht gut an.

Das Symrise-Papier DE000SYM9999 stand ebenfalls mit 1,9 Prozent unter Druck, weil der Aromen- und Duftstoffhersteller mit seinem Umsatzwachstum aus eigener Kraft die Erwartungen von Analysten verfehlte. Die Aktie hat in diesem Jahr bei Anlegern einen schweren Stand und dies zeigte sich am Donnerstag aufs Neue, denn aktuell sind sie 2025 der einzige Dax-Verlierer.

Zum Schlusslicht wurden letztlich die Infineon DE0006231004-Aktien, indem sie 3,3 Prozent einbüßten. Sie gerieten in den Sog des Chipherstellers STMicroelectronics NL0000226223, der mit einem mauen Quartalsausblick enttäuschte. Auch DHL DE0005552004 wurde von einem Konkurrenten belastet: Der Umsatzausblick des US-Logistikkonzerns UPS US9113121068 drückte die Titel des Logistikers mit zwei Prozent ins Minus.

Wenn Zinsen gesenkt werden, sind häufig auch Immobilienwerte beliebt. So fielen neben dem Dax-Mitglied Vonovia DE000A1ML7J1 auch TAG DE0008303504 und LEG DE000LEG1110 aus dem MDax mit Anstiegen um bis zu 4,6 Prozent positiv auf. Letztere Aktien profitierten dabei auch von Kaufempfehlungen der britischen Bank HSBC.

Im Nebenwertebereich hatte der Fondsanbieter DWS DE000DWS1007 bessere Nachrichten zu bieten als seine Mutter Deutsche Bank. Hier hieß es von Experten, die Gewinnentwicklung habe die Erwartungen übertroffen und der Ausblick sei stark. Der Kurs erreichte ein Rekordhoch, letztlich stand ein Plus von über acht Prozent zu Buche.

Auf europäischer Bühne zeigte sich der EuroStoxx EU0009658145 mit einem Anstieg um ein Prozent auf seinem höchsten Niveau seit dem Jahr 2000. An der New Yorker Börse bewegten sich die Kurse weniger stark: Der Dow Jones Industrial US2605661048 legte dort 0,3 Prozent zu und im Nasdaq 100 US6311011026 tat sich relativ wenig. Durchwachsene Resultate dreier Tech-Riesen konnten dem Markt dort also nicht klar ihren Stempel aufdrücken.

Der Kurs des Euro EU0009652759 hat sich am Donnerstag mit zuletzt 1,0420 US-Dollar leicht im Plus bewegt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0403 (Mittwoch: 1,0396) Dollar festgesetzt.

Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind ebenfalls gestiegen. Während die Umlaufrendite von 2,46 Prozent am Vortag auf 2,45 Prozent fiel, legte der Rentenindex Rex DE0008469107 um 0,10 Prozent auf 125,14 Punkte zu. Der Bund-Future DE0009652644 gewann 0,46 Prozent auf 131,87 Zähler./tih/jha/

--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---

@ dpa.de

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