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Der Dax DE0008469008 hat am Mittwoch einen Teil seiner bisherigen Wochengewinne abgeben.

24.07.2024 - 09:52:44

Frankfurt Eröffnung: Dax schwächelt - Deutsche Bank enttäuscht

Gegenwind kam von der Deutschen Bank, deren Aktien nach der Veröffentlichung unter Druck gerieten. Auslöser sind laut Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners zudem wohl die Quartalszahlen von Tesla US88160R1014.

Die US-Berichtssaison habe mit dem Elektroautobauer ihre erste große Enttäuschung, schrieb er. "Und wenn ein Mitglied der sogenannten "Magnificent 7"-Gruppe enttäuscht, dann beschränkt sich die Enttäuschung nicht auf die eine Aktie. Das zieht den gesamten Markt nach unten."

Zudem gebe es aus Japan enttäuschende Wirtschaftsdaten, ergänzte Altmann. Dort war der Einkaufsmanagerindex für den Industriesektor überraschend wieder unter die Expansionsschwelle von 50 gefallen.

Der deutsche Leitindex büßte im frühen Geschäft 0,86 Prozent auf 18.397,48 Punkte ein und rutschte zugleich wieder unter die gleitende 50-Tage-Linie, die er erst am Vortag überwunden hatte. Dieser Trendindikator verläuft aktuell bei etwas unter 18.440 Punkten und gibt Hinweise darauf, in welche Richtung es mittelfristig für den Dax gehen dürfte.

Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Werte verlor 0,45 Prozent auf 25.185,45 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 ging es um deutlichere 1,08 Prozent auf 4863,77 Zähler abwärts.

Europaweit zieht die Berichtssaison ebenfalls an. Aus dem Dax kamen Quartalsbilanzen vom Sportwagenbauer Porsche AG DE000PAG9113 und der Deutschen Bank DE0005140008. Die Aktien der beiden nahmen daraufhin Index-Spitze und -Ende ein. Porsche sorgte nach den tags zuvor wegen der Probleme eines Zulieferers gesenkten Jahreszielen nun für Erleichterung: Das erste Halbjahr war stark verlaufen. Das Papier erholte sich mit plus 2,4 Prozent leicht von den jüngsten Verlusten.

Dagegen sackte der Anteilsschein der Deutschen Bank nach durchwachsenen Zahlen um rund 8,0 Prozent ab. Händler begründeten dies unter anderem mit Aussagen des Finanzvorstands James von Moltke, dass in diesem Jahr keine weiteren Aktienrückkäufe geplant seien.

Für die Deutsche-Bank-Tochter DWS DE000DWS1007 dagegen ging es im SDax DE0009653386 um 1,2 Prozent nach oben. Die Fondsgesellschaft hob nach einem guten ersten Halbjahr die Jahresziele an.

Der Bausoftwarehersteller Nemetschek DE0006452907 passte wegen eines Zukaufs seine Prognose für dieses Jahr an. Die Aktie gab im MDax um 0,8 Prozent nach. Schlusslicht war dort allerdings Hugo Boss DE000A1PHFF7 mit minus 3,5 Prozent. Der Anteilsschein des Modeunternehmens litt nicht nur unter einer enttäuschenden Umsatzentwicklung des Luxusgüterherstellers LVMH FR0000121014, sondern auch unter einer Analystenstudie.

Exane BNP Paribas stufte die Boss-Aktie um gleich zwei Stufen auf "Underperform" ab. Das Kursziel wurde nahezu halbiert. Die jüngste Gewinnwarnung als Fortsetzung einer Serie von Enttäuschungen habe schmerzvoll gezeigt, dass Boss mit schleppendem Umsatzwachstum und Margendruck nicht wie erhofft klarkomme, hieß es.

Spitzenwert im SDax war nach vorgelegtem Zahlenwerk mit plus 3,5 Prozent der Softwarespezialist Atoss DE0005104400, der optimistischer für das Gesamtjahr wurde. Ein großer Neukundenzustrom verhalf derweil Flatexdegiro DE000FTG1111 im abgeschlossenen Quartal zu Umsatz- und Gewinnsprüngen, was der Aktie den zweiten Platz im Kleinwerte-Index bescherte - mit einem Kurszuwachs von 1,7 Prozent.

@ dpa.de