Der Auto- und Industriezulieferer Schaeffler DE000SHA0159 hat in einem schwierigen Umfeld deutlich mehr Gewinn gemacht als von Experten erwartet.
07.05.2024 - 10:47:00Schaeffler verdient mehr als erwartet - Aktie zieht an
Trotz des schwierigen Umfelds hielten die Herzogenauracher die Profitabilität nahezu stabil, der Ergebnisrückgang fiel spürbar geringer aus als befürchtet. Unter dem Strich konnte Chef Klaus Rosenfeld dank Sondereffekten gar einen deutlichen Sprung nach oben vermelden. Die im SDax notierte Aktie zog deutlich an.
Das Papier gewann am Vormittag 12 Prozent auf 6,33 Euro. Im Autozuliefergeschäft habe das angestammte Geschäft die Marge gestützt dank des Produktmix bei Motoren und Getrieben, schrieb UBS-Analyst Juan Perez-Carrascosa. Zudem seien die Aufträge für die Elektromobilität stark ausgefallen. JPMorgan-Experte Akshat Kacker verwies auf gute Geschäfte mit Autoersatzteilen und in Amerika. Das habe auch die Schwäche im allgemeinen Industriegeschäft wettgemacht.
Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern sank zwar im ersten Quartal im Jahresvergleich um 4,1 Prozent auf 322 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Analysten hatten zuvor allerdings einen deutlich größeren Rückgang befürchtet. Die entsprechende operative Marge lag mit 7,9 Prozent lediglich 0,2 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.
Der Umsatz ging wegen Währungseffekten um 1,6 Prozent auf 4,09 Milliarden Euro zurück. Wechselkursbereinigt wäre er stabil geblieben. Während es in der Autozulieferung und dem Auto-Ersatzteilgeschäft besser lief, machte die Sparte mit Wälz- und Kugellagern für die allgemeine Industrie wegen der Schwäche in Europa weiter Probleme.
"An unserem Ausblick für das Gesamtjahr halten wir unverändert fest", sagte Schaeffler-Chef Klaus Rosenfeld gleichwohl. Der Manager sieht die Integration des zugekauften Antriebsspezialisten Vitesco DE000VTSC017 weiter auf gutem Weg, dessen Verschmelzung auf Schaeffler in diesem Jahr abgeschlossen werden soll. Vitesco-Aktien verteuerten sich am Dienstag um rund 11 Prozent.
Unter dem Strich stieg der Konzerngewinn um fast 80 Prozent auf 231 Millionen Euro. Hier kamen Sondereffekte zum Tragen. Vor allem kam dem Unternehmen eine bessere Bewertung des Vorratsvermögens zugute.