Ergebnisse, Produktion/Absatz

Der Arzneimittelhersteller Dermapharm DE000A2GS5D8 ist im vergangenen Jahr weiter gewachsen.

14.03.2024 - 11:27:03

Dermapharm schaut vorsichtig in die Zukunft - Fehlendes Covid-Geschäft

Doch das rückläufige Covid-Impfstoffgeschäft mit Biontech US09075V1026 drückte auf das operative Ergebnis. Auch die Aussichten für 2024 sind eher verhalten: Zwar rechnet das Management um Konzernchef Hans-Georg Feldmeier abermals mit einem Umsatzplus, der Verdienst im Tagesgeschäft könnte steigen oder aber auch zurückgehen. Am Donnerstag ging es am Vormittag für die im Kleinwerteindex SDax DE0009653386 notierten Papiere auf diese Nachrichten hin um 0,6 Prozent abwärts.

Dank der Impfstoffproduktion hatte die Dermapharm-Aktie in der Pandemie noch zu den Profiteuren an der Börse gehört. Doch der im Januar 2022 erreichte Rekord bei 91,95 Euro ist inzwischen weit entfernt. Aktuell kostet eine Dermapharm-Aktie weniger als 38 Euro. Allein in diesem Jahr hat der Kurs bisher mehr als elf Prozent eingebüßt.

Der Arzneimittelhersteller aus dem bayerischen Grünwald hatte am Morgen überraschend vorläufige Zahlen für das vergangene Jahr und eine erste Prognose für 2024 veröffentlicht. Demnach soll der Umsatz im laufenden Berichtszeitraum auf 1,17 bis 1,21 Milliarden Euro steigen, nachdem der Wert den ersten Berechnungen zufolge im vergangenen Jahr um 10,8 Prozent auf knapp 1,14 Milliarden Euro angezogen war.

Das bereinigte Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) war indes wegen des nachlassenden Covid-Rückenwinds im Berichtszeitraum im Vergleich zum Vorjahr um knapp 14 Prozent auf 310,2 Millionen Euro gesunken. Damit schnitt das Unternehmen aber immerhin am oberen Ende seiner eigenen Ziele ab und zudem besser als am Markt befürchtet.

In diesem Jahr peilt der Konzern auf bereinigter Basis ein operatives Ergebnis von 305 bis 315 Millionen Euro an. Die durchschnittlichen Erwartungen der von Bloomberg befragten Analysten lagen zuletzt bei 311,6 Millionen Euro - und damit in der oberen Hälfte der von Dermapharm genannten Bandbreite.

2023 sei von verschiedenen makroökonomischen und geopolitischen Herausforderungen geprägt gewesen, hieß es vom Unternehmen. Auch Dermapharm bekam die Nachwirkungen der Corona-Pandemie und des Kriegs in der Ukraine in Form von Preissteigerungen bei Energie und Rohstoffen sowie Unregelmäßigkeiten in den Lieferketten zu spüren.

Zugleich trocknete mit dem nachlassenden Corona-Rückenwind eine zuvor lukrative Einkommensquelle aus. Dermapharm hatte in der Pandemie für den Mainzer Hersteller Biontech Covid-Impfstoff abgefüllt. Nach Umsatz- und Ergebnisbeiträgen noch im ersten Jahresviertel 2023 entwickelten sich die übrigen drei Quartale rückläufig. Aktuell läuft nach Angaben einer Sprecherin keine Produktion in diesem Bereich mehr. Das Unternehmen gehe von "keinerlei Beiträgen für 2024 aus". Jedoch halte Dermapharm im Rahmen von Pandemiebereitschaftsprogrammen weiterhin Kapazitäten vor.

Dagegen profitierte das Unternehmen den Angaben zufolge vor allem von einem guten Lauf seiner im Januar 2023 übernommenen Tochter Arkopharma, einem Spezialisten für pflanzliche Arzneimittel. Auch hätten sich erste positive Synergien aus dem Zukauf des französischen Unternehmens ergeben. Daneben liefen auch Markenprodukte unter anderem gegen Schmerzen und Entzündungen gut sowie in den Bereichen Dermatologie, Gynäkologie und Urologie gut.

Weniger als im Jahr zuvor verdiente Dermapharm im Geschäft mit sogenannten Parallelimporten. Hier führt der Konzern günstigere Arzneimittel aus anderen europäischen Ländern zum Verkauf in Deutschland ein. Seit dem vergangenen Jahr müssen den Krankenkassen aber höhere Preisnachlässe gewährt werden. Zudem seien zeitweise Waren auf dem Parallelimportmarkt schlechter verfügbar gewesen, berichtete der Konzern.

Die endgültige Jahresbilanz will Dermapharm am 28. März präsentieren. Die Dividende für die Aktionäre steht derweil fest: Sie soll ein weiteres Mal zurückgehen, und zwar auf 0,88 Euro von 1,05 Euro ein Jahr zuvor. Für das starke Jahr 2021 hatten die Anteilseigner noch 2,17 Euro bekommen.

@ dpa.de