Ergebnisse, Wettbewerb

Das US-Verkehrsministerium wirft Lufthansa DE0008232125 in einem Fall Diskriminierung jüdischer Passagiere vor und hat eine Strafe von 4 Millionen US-Dollar (rund 3,7 Millionen Euro) gegen das Unternehmen verhängt.

15.10.2024 - 22:51:28

USA verhängen gegen Lufthansa Strafe wegen Diskriminierung

Es handelt sich den Behördenangaben zufolge um die höchste Strafe, die das Verkehrsministerium jemals gegen eine Fluggesellschaft wegen Verstößen gegen die Bürgerrechte verhängt hat.

Konkret geht es den Angaben nach um einen Flug von Frankfurt nach Budapest im Mai 2022. 128 Passagieren aus New York, von denen die meisten eine für orthodoxe jüdische Männer typische Kleidung getragen hätten, sei aufgrund "angeblichen Fehlverhaltens" einiger oder weniger Passagiere verboten worden, ihren Anschlussflug in Deutschland zu besteigen.

"Obwohl viele der Passagiere sich nicht kannten und nicht gemeinsam reisten, gaben die von den Ermittlern des US-Verkehrsministeriums befragten Fluggäste an, dass Lufthansa sie alle wie eine einzige Gruppe behandelte und ihnen wegen des angeblichen Fehlverhaltens einiger weniger das Boarding verweigerte", schreibt das US-Ministerium.

Lufthansa: Keine Diskriminierung

Lufthansa weist den Vorwurf der Diskriminierung zurück. Das Unternehmen bedauere die Umstände, die zu der Entscheidung geführt hätten, den Fluggästen die Beförderung zu verweigern, und habe sich bei zahlreichen Gelegenheiten öffentlich entschuldigt, zitiert das Ministerium Lufthansa in dem Beschlussdokument. Lufthansa stelle fest, dass der Vorfall "auf eine unglückliche Reihe von ungenauen Nachrichten, Fehlinterpretationen und Fehleinschätzungen während des gesamten Entscheidungsprozesses" zurückzuführen sei.

Das sei zwar bedauerlich, eine Diskriminierung habe aber nicht stattgefunden. Nach Angaben der Airline wurde die Entscheidung ausschließlich aufgrund von Sicherheitsbedenken getroffen, wie das US-Ministerium schildert. Ein Großteil der Betroffenen habe etwa auf dem Flug von New York nach Frankfurt nicht wie vorgeschrieben Corona-Schutzmasken getragen.

US-Verkehrsminister: "Niemand sollte beim Reisen diskriminiert werden"

In einem Statement der Airline, das der "Washington Post" vorlag, heißt es, Lufthansa habe sich zum Ziel gesetzt, "ein Botschafter des guten Willens, der Toleranz, der Vielfalt und der Akzeptanz" zu sein. Man habe ein "einzigartiges Trainingsprogramm" entwickelt, das sich mit Antisemitismus und Diskriminierung befasste.

US-Verkehrsminister Pete Buttigieg erklärte: "Niemand sollte diskriminiert werden, wenn er reist, und die heutige Maßnahme sendet eine klare Botschaft an die Luftfahrtindustrie, dass wir bereit sind, zu ermitteln und Maßnahmen zu ergreifen, wenn die Bürgerrechte von Passagieren verletzt werden."

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Google muss Chrome-Browser verkaufen Die US-Regierung will vor Gericht durchsetzen, dass Google US02079K1079 sich vom weltweit meistbenutzten Web-Browser Chrome trennen muss. (Boerse, 21.11.2024 - 08:00) weiterlesen...

US-Regierung strebt Verkauf von Googles Chrome-Browser an Die US-Regierung will vor Gericht durchsetzen, dass Google US02079K1079 sich vom weltweit meistbenutzten Web-Browser Chrome trennen muss. (Boerse, 21.11.2024 - 06:28) weiterlesen...

Bundesgerichtshof stärkt Kunden in Streit um Kontogebühren Im Streit um die Rückzahlung unzulässiger Kontogebühren hat der Bundesgerichtshof (BGH) die Rechte von Bank- und Sparkassenkunden gestärkt. (Boerse, 19.11.2024 - 15:00) weiterlesen...

Unzulässige Bankgebühren - Was bekommen Kunden zurück? Viele Verbraucherinnen und Verbraucher zahlen für ihr Girokonto monatlich Kontoführungsgebühren. (Boerse, 19.11.2024 - 07:20) weiterlesen...

Nutzerfreundliches BGH-Urteil nach Datenraub bei Facebook? Zig Facebook-Nutzerinnen und -Nutzer, aber auch viele Gerichte und die Anwaltschaft dürften heute gespannt nach Karlsruhe schauen: Der Bundesgerichtshof (BGH) will am Nachmittag (14.00 Uhr) nach einem gravierenden Datenschutzvorfall beim sozialen Netzwerk Facebook höchstrichterlich klären, wann ein Anspruch auf Schadenersatz besteht.Die obersten Zivilrichter und -richterinnen könnten die Hürden vergleichsweise niedrig ansetzen, wie sich in der Verhandlung andeutete. (Boerse, 18.11.2024 - 06:35) weiterlesen...