Ergebnisse, Produktion/Absatz

Das Jahr 2023 war kein gutes für den Elektrofachhandel: Verbraucher in Deutschland haben bei Haushaltstechnik und Unterhaltungselektronik besonders gespart.

17.03.2024 - 16:05:30

Verbraucher kaufen weniger Technik und Elektronik

Bei technischen Konsumgütern gingen die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr trotz gestiegener Preise um 1,6 Prozent zurück, bei Haushaltsgeräten um 2,4 Prozent, wie das Marktforschungsinstitut NIQ bekannt gab. Zum Vergleich: Insgesamt sind die Privatausgaben im vergangenen Jahr, getrieben durch Preissteigerungen bei Lebensmitteln und Drogerie-Produkten, um 5,5 Prozent gestiegen.

Im Bereich Technik und Elektronik gibt es laut der Studie jedoch große Unterschiede: Haushaltskleingeräte wie Fritteusen, Handstaubsauger, Toaster, Haartrockner und Mixer liefen besser und legten leicht zu. Bei IT-Produkten - wie PCs, Laptops und Monitoren - und Fernsehern (minus acht Prozent) sowie Haushaltsgroßgeräten wie Wasch- und Spülmaschinen (minus sechs Prozent) brach das Geschäft hingegen stark ein. Im vergangenen Jahr haben sich Konsumenten laut NIQ eher darauf konzentriert, nur defekte Produkte zu ersetzen. "Krisenstimmung und Kaufzurückhaltung"

Sara Warneke, Geschäftsführerin der Branchenorganisation gfu, überrascht der Negativtrend nicht. "Die allgemeine Unsicherheit und die Wirtschaftslage führen bei den Konsumenten zu einer Krisenstimmung und entsprechend zu Kaufzurückhaltung." Laut den Marktforschern lag der Branchenumsatz 2023 zwar deutlich über dem Vor-Corona-Niveau, der Elektrofachhandel setzte aber elf Prozent weniger um als im Vorjahr.

Als Ursache verweisen die Händler auf die außergewöhnlich hohen Umsätze in den Vorjahren. Während der Corona-Zeit hätten die Verbraucher viele Anschaffungen getätigt und vorgezogen. Dadurch bedingt ging die Absatzmenge zuletzt deutlich zurück. So sank etwa die Zahl der verkauften Fernseher laut gfu um 10,9 Prozent auf 4,4 Millionen Stück. Ein weiterer Umsatzdämpfer waren die gestiegenen Preise. Smartphones, Kameras und Spielkonsolen waren im Schnitt mehr als zehn Prozent teurer als noch im Vorjahr. Branche hofft auf bessere Stimmung

Von "herausfordernden Zeiten" spricht Friedrich Sobol, Vorstand der Verbundgruppe ElectronicPartner, zu der die EP-Fachhändler und die Medimax-Märkte zählen. Bedingt durch die wirtschaftliche Lage hätten die Menschen zuletzt verstärkt im unteren bis mittleren Preissegment eingekauft. Das Unternehmen Ceconomy, dem Europas größte Elektronikhandelsketten Media Markt und Saturn angehören, verzeichnete für das zurückliegende Geschäftsjahr zwar einen Gewinn. In Deutschland habe es jedoch eine "geringere Kundennachfrage" gegeben.

Der Branchenverband gfu erwartet im laufenden Jahr eine Verbesserung der Marktlage und peilt ein Umsatzplus zwischen einem und zwei Prozent an. Benedict Kober, Vorstandssprecher von Euronics Deutschland, rechnet für 2024 nicht mit einer vollständigen Erholung. Grund dafür seien die schwächelnde Baukonjunktur sowie die Verunsicherung auf Verbraucherseite. "Sollte sich die Konsumentenstimmung jedoch zum Beispiel durch positive Nachrichten aus der Politik oder im Rahmen sportlicher Großereignisse deutlich aufhellen, so besteht Grund zu verhaltenem Optimismus", so Kober.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Bechtle vorsichtig für 2025 - Belebung im zweiten Halbjahr denkbar FRANKFURT/NECKARSULM - Die träge Konjunktur und die Investitionszurückhaltung der öffentlichen Hand stimmen den IT-Dienstleister Bechtle DE0005158703 vorsichtig für 2025. (Boerse, 14.03.2025 - 14:13) weiterlesen...

Daimler Truck will operativ zulegen - Auftragsplus im Quartal LEINFELDEN-ECHTERDINGEN - Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck DE000DTR0CK8 will nach einem Gewinnrückgang im neuen Jahr wieder mehr Geld im Tagesgeschäft verdienen. (Boerse, 14.03.2025 - 13:56) weiterlesen...

Dermapharm erwartet 2025 stagnierenden Umsatz - Aktie fährt Achterbahn Der Arzneimittelhersteller Dermapharm DE000A2GS5D8 hat 2024 im Tagesgeschäft ein Stück zugelegt. (Boerse, 14.03.2025 - 12:26) weiterlesen...

Gewinn von BMW sackt ab - US-Zölle belasten im neuen Jahr MÜNCHEN - Der Autohersteller BMW DE0005190003 geht nach einem Gewinneinbruch angesichts von Zöllen und der mauen Lage in China mit Vorsicht in das laufende Jahr. (Boerse, 14.03.2025 - 12:08) weiterlesen...

WDH/ROUNDUP: Bechtle vorsichtig für 2025 - Belebung im zweiten Halbjahr denkbar (Anführungszeichen im Zitat im dritten Absatz ergänzt)FRANKFURT/NECKARSULM - Die träge Konjunktur und die Investitionszurückhaltung der öffentlichen Hand stimmen den IT-Dienstleister Bechtle DE0005158703 vorsichtig für 2025. (Boerse, 14.03.2025 - 11:48) weiterlesen...

Bechtle vorsichtig für 2025 - Belebung im zweiten Halbjahr denkbar Die träge Konjunktur und die Investitionszurückhaltung der öffentlichen Hand stimmen den IT-Dienstleister Bechtle DE0005158703 vorsichtig für 2025. (Boerse, 14.03.2025 - 11:43) weiterlesen...