Kolumne, DGA

Crédit Mutuel Asset Management: Deutschlands "Goldene Regel: Welche Assetklassen profitieren, sollte sie gekippt werden? EQS-News: La Française Group / Schlagwort(e): Marktbericht / Marktbericht Crédit Mutuel Asset Management: Deutschlands "Goldene Regel: Welche Assetklassen profitieren, sollte sie gekippt werden? 17.02.2025 / 09:14 CET / CEST Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

17.02.2025 - 09:14:32

EQS-News: Crédit Mutuel Asset Management: Deutschlands Goldene Regel: Welche Assetklassen profitieren, sollte sie gekippt werden? (deutsch)

Crédit Mutuel Asset Management: Deutschlands "Goldene Regel: Welche Assetklassen profitieren, sollte sie gekippt werden?

EQS-News: La Française Group / Schlagwort(e): Marktbericht/Marktbericht
Crédit Mutuel Asset Management: Deutschlands "Goldene Regel: Welche
Assetklassen profitieren, sollte sie gekippt werden?

17.02.2025 / 09:14 CET/CEST
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

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Deutschlands "Goldene Regel: Welche Assetklassen profitieren, sollte sie
gekippt werden?

Von François Rimeu, Senior Strategist, Crédit Mutuel Asset Management

Crédit Mutuel Asset Management ist eine Asset-Management-Gesellschaft der La
Française Gruppe, der Holdinggesellschaft des
Asset-Management-Geschäftsbereichs der Credit Mutuel Alliance Fédérale.

Die deutsche Wirtschaft schrumpfte 2024 das zweite Jahr in Folge - um -0,2
%. Die Prognosen für 2025 werden weiterhin durchweg nach unten korrigiert.
Die Deutsche Bundesbank, der Internationale Währungsfonds (IWF) und das
Kieler Institut schätzen, dass das Wachstum 2025 bestenfalls geringfügig
positiv sein wird. Gleichzeitig ist es Deutschland gelungen, sein
öffentliches Haushaltsdefizit unter Kontrolle und in den Jahren 2022, 2023
und 2024 unter 3 % zu halten. Damit liegt es deutlich unter dem Defizit
Frankreichs (zwischen 5 % und 6 % im gleichen Zeitraum), Italiens (zwischen
4 % und 8 %) und Spaniens (zwischen 3 % und 4,5 %) [1]. Das schwache
Wachstum und die daraus resultierende steigende Arbeitslosenquote sorgen
seit einigen Monaten für Diskussionen über die "Schuldenbremse". Diese
Regel, die nach der Finanzkrise seit 2009 im Grundgesetz verankert ist,
begrenzt das strukturelle jährliche Haushaltsdefizit auf 0,35 % des
Bruttoinlandsprodukts (BIP) und erklärt das geringe Defizit Deutschlands. Es
ist daher nicht verwunderlich, dass sie zu einem wichtigen Thema der
bevorstehenden Wahlen am 23. Februar geworden ist.

Jüngste Umfragen [2] prognostizieren einen klaren Sieg der konservativen
Schwesterparteien, der Christlich Demokratischen Union (CDU) und der
Christlich Sozialen Union in Bayern (CSU) - mit 29,8 % der Wählerstimmen.
Die rechtsextreme Alternative für Deutschland (AFD) gewinnt mit 21,5 % der
beabsichtigten Wählerstimmen weiter an Fahrt, während die Grünen und die
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD, Mitte) bei 13,1 % bzw. 16,1 %
liegen. Drei weitere Parteien, die Freie Demokratische Partei Deutschlands
(FDP), das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW, konservativ ganz links) und Die
Linke (ganz links), bewegen sich um die 5 %-Hürde - Voraussetzung für einen
Parlamentseinzug. Die Umrechnung von Umfragen in Parlamentssitze ist komplex
und unsicher, da das Endergebnis weitgehend davon abhängt, ob diese drei
Parteien die 5 %-Marke überschreiten.

Es ist möglich, dass die CDU/CSU nur eine Partei (die Grünen oder die SPD)
braucht, um eine einfache Mehrheit zu erreichen. Unser Basisszenario bleibt
jedoch eine "Große Koalition" unter der Führung von Friedrich Merz als
Bundeskanzler - im Gegensatz zu einer fragileren Koalition mit der SPD oder
den Grünen aufgrund einer geringeren Mehrheit.

Die wichtigste Frage ist jedoch nicht, ob die Koalition aus zwei oder drei
Parteien bestehen wird. Entscheidend ist, ob die Gegner einer Reform der
"Schuldenbremse" eine Sperrminorität, d. h. mehr als 33 % der Sitze,
erreichen werden. Für die Änderung der Verfassung ist eine
Zweidrittelmehrheit erforderlich. Die AFD ist derzeit dagegen, ebenso wie
der BSW und Die Linke. Sollten die beiden letztgenannten Parteien die 5
%-Hürde überschreiten, könnte dies jede Änderung extrem erschweren. Dennoch
ist es nicht unrealistisch, einen ausreichend breiten Konsens zu erreichen,
um eine Verfassungsänderung zu ermöglichen.

Die drei Parteien, die wahrscheinlich eine Koalition formen werden, haben
jedoch unterschiedliche Positionen zur Verfassungsreform: Die SPD und die
Grünen sind ambitionierter, während die CDU/CSU gegenüber tiefgreifenden
Änderungen des Grundgesetzes zurückhaltender ist. Das gemeinsame Ergebnis
der Grünen und der SPD wird daher über ihren Einfluss in den Verhandlungen
mit der CDU/CSU entscheiden. Je höher ihr Ergebnis, desto weitreichender
könnten die Änderungen an der "Schuldenbremse" ausfallen. Friedrich Merz hat
wiederholt erklärt, dass er zwar nicht gegen eine Reform der Schuldenbremse
sei, neue Ausgaben aber an Investitionen gebunden sein müssten.

Angesichts der jeweiligen Vorschläge dieser drei Parteien ist es jedoch die
CDU/CSU, die für die wichtigsten Steuerreformen einzutreten scheint:

  * Die CDU/CSU will die Körperschaftssteuer auf 25 % senken, den
    Solidaritätszuschlag für vermögende Haushalte abschaffen, die
    Einkommenssteuer reduzieren und die Mehrwertsteuer senken. Außerdem
    wollen sie die Strompreise senken, die Zuwanderung von Fachkräften
    vereinfachen und den Zugang zu bestimmten Sozialleistungen beschränken.

  * Die SPD hingegen will die Einkommenssteuer für Haushalte mit geringem
    Einkommen senken, während sie die Steuern für die oberen
    Einkommensgruppen erhöhen will, um die Ungleichheit zu verringern.
    Außerdem wollen sie die Erbschaftssteuer erhöhen und eine
    Vermögenssteuer einführen. Alternativ wollen sie die Mehrwertsteuer auf
    Lebensmittel senken und die Unternehmenssteuern bei Investitionen
    reduzieren. Wie bei der CDU/CSU sollen die Strompreise gesenkt und der
    Zugang zum Arbeitsmarkt für ausländische Fachkräfte vereinfacht werden.

  * Die Grünen haben ähnliche Vorschläge wie die SPD und bieten darüber
    hinaus "Klima"-Subventionen für Haushalte an - mit Ausnahme der
    reichsten.

Die Militärausgaben könnten aus der Schuldenberechnung ausgeklammert werden,
um die Debatte zu "vereinfachen". Eine Erhöhung dieser Ausgaben dürfte
jedoch den Forderungen der Trump-Regierung entgegenkommen. Die Meinung zur
Kernenergie könnte sich ebenfalls ändern, würde aber sowohl eine Änderung
der Gesetzgebung als auch erhebliche technische Kontrollen erfordern.
Tatsächlich unterstützt eine knappe Mehrheit der Bevölkerung derzeit die
Kernenergie (Quelle: Radiant Energy Group, 2024).

Das Kölner Wirtschaftsforschungsinstitut schätzt die Haushaltsbelastung
durch die verschiedenen Programme auf 70 Milliarden Euro für die CDU/CSU, 15
Milliarden Euro für die SPD und 32 Milliarden Euro für die Grünen. Folglich
ist es schwierig, diese vorgeschlagenen Ausgabenerhöhungen mit den
Positionen der Parteien zur Schuldenbremse in Verbindung zu bringen,
insbesondere für die CDU/CSU. Für Friedrich Merz dürfte es angesichts der
Tatsache, dass seine Partei stets als die fiskalisch tugendhafteste galt,
schwierig sein, im Wahlkampf eine "ausgabenorientierte" Position zu
vertreten - letztlich wäre er aber nicht gegen eine Verfassungsänderung.

Wir halten eine Verfassungsreform nach den deutschen Wahlen für
wahrscheinlich. Dies ist jedoch nicht garantiert, falls die "kleinen"
Parteien, die dagegen sind, die 5%-Marke überschreiten. Die fiskalischen
Auswirkungen lassen sich nur schwer abschätzen, dürften aber 2025 eher
marginal sein. Nach Ansicht deutscher Verfassungsrechtsexperten ist eine
Verfassungsänderung vor September tatsächlich unrealistisch.

Was bedeutet das für die Finanzmärkte?

Die psychologische Wirkung einer solchen Reform sollte nicht unterschätzt
werden. Die Aussicht auf niedrigere Strompreise und Steuersenkungen sowohl
für Unternehmen als auch für Haushalte dürfte sich positiv auf Verbrauch und
Investitionen auswirken. Die jüngsten Indikatoren zeigen eine leichte
Verbesserung - die Einkaufsmanagerindizes lagen am 31.01.2025 über 50
(Quelle:
S & P Global). Dies trifft auch auf die Sentix-Indikatoren zu. Darüber
hinaus sollten die Auswirkungen auf andere Euro-Länder nicht außer Acht
gelassen werden. Beispielsweise schätzen wir, dass ein Anstieg des deutschen
BIP um 1 % zu einem Anstieg des französischen BIP um 0,1 % führen würde.

Für die Finanzmärkte wäre dies eine positive Nachricht und könnte zu
Zuflüssen in die Region führen, insbesondere in die Aktienmärkte. Das
Programm der CDU/CSU scheint Sektoren wie Immobilien/Infrastruktur (weniger
Mietkontrolle, chronische Unterinvestitionen, die abnehmen sollten),
Kraftfahrzeuge (weniger CO2-Beschränkungen), Verteidigung (höhere Ausgaben)
und Finanzwerte zu unterstützen. Da die Prognosen für Deutschland nur leicht
nach oben korrigiert wurden, dürfte die Geldpolitik der EZB im Jahr 2025
nicht wesentlich beeinflusst werden. Eine solche Reform wäre auch für den
Euro positiv. Natürlich sind die Wahlen in Deutschland nicht der einzige
Faktor, der diese Märkte beeinflusst. Die Entwicklungen in der Politik der
Trump-Regierung und mögliche fiskalische Anreize aus China werden ebenso
wichtig sein.

La Française Pressekontakt

La Française Systematic Asset Management GmbH
Bianca Tomlinson
Neue Mainzer Straße 80
60311 Frankfurt
Tel. +49 (0)69 975743 03
bianca.tomlinson@la-francaise.com
https://www.la-francaise-systematic-am.com

Heidi Rauen +49 69 339978 13 | hrauen@dolphinvest.eu

Disclaimer

Dieser Kommentar dient nur zu Informationszwecken. Die von La Française
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sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Diese Meinungen können von denen
anderer Anlageexperten abweichen. Herausgegeben von La Française Finance
Services mit Hauptsitz in 128 boulevard Raspail, 75006 Paris, Frankreich,
einem von der Autorité de Contrôle Prudentiel als Wertpapierdienstleister
regulierten Unternehmen, Nr. 18673 X, einer Tochtergesellschaft von La
Française. Crédit Mutuel Asset Management: 4, rue Gaillon 75002 Paris ist
eine von der Autorité des marchés financiers unter der Nr. GP 97 138
zugelassene Vermögensverwaltungsgesellschaft. Crédit Mutuel Asset Management
ist eine Aktiengesellschaft (Société Anonyme) mit einem Grundkapital von
3.871.680 EUR, RCS Paris n

388 555 021, und eine Tochtergesellschaft derGroupe La Française, der Vermögensverwaltungs-Holdinggesellschaft der CréditMutuel Alliance Fédérale.

[1] Deutsches Wachstum 2024 & Haushaltsdefizit 2022, 2023, 2024, Quelle:Bloomberg

[2] Europeelects, Stand: 10.02.2025

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17.02.2025 CET/CEST Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,übermittelt durch EQS News - ein Service der EQS Group.Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

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