ROUNDUP, Mondlander

CAPE CANAVERAL - Rund ein Jahr nach der ersten kommerziellen Mondlandung hat die US-Raumfahrtfirma Intuitive Machines auch ein zweites Landegefährt zum Erdtrabanten gebracht - aber auch dieses ist umgekippt.

07.03.2025 - 16:40:38

Auch zweiter Mondlander von US-Firma kippt beim Aufsetzen um

(neu: Mitteilung von Intuitive Machines)

CAPE CANAVERAL (dpa-AFX) - Rund ein Jahr nach der ersten kommerziellen Mondlandung hat die US-Raumfahrtfirma Intuitive Machines auch ein zweites Landegefährt zum Erdtrabanten gebracht - aber auch dieses ist umgekippt. Heruntergeladene Fotos hätten gezeigt, dass der Lander auf der Seite liege, teilte das Unternehmen mit.

Die Batterien des unbemannten Landers "Athena" seien nun leer, hieß es. "Aufgrund des Stands der Sonne, der Orientierung der Solarpanels und der extrem kalten Temperaturen im Krater erwartet Intuitive Machines nicht, dass "Athena" wieder aufgeladen werden kann." Einige Daten hätten noch heruntergeladen werden können, die nun ausgewertet würden - aber die Mission sei beendet.

Schon der erste Lander kippte um

Der Firma Intuitive Machines mit Sitz im texanischen Houston war vor rund einem Jahr mit ihrem Lander "Odysseus" die erste kommerzielle Mondlandung der Raumfahrtgeschichte gelungen. Damals landete erstmals seit mehr als 50 Jahren wieder ein US-Gerät auf dem Mond. Auch dieser Lander hatte damals beim Aufsetzen Schräglage bekommen, allerdings konnten trotzdem einige Tage lang Daten gesammelt werden.

Der Lander "Athena" war am Donnerstag am Berg Mons Mouton im Südpolargebiet des Mondes gelandet - näher am Südpol des Mondes als jedes andere Raumfahrzeug zuvor. Ersten Datenauswertungen zufolge landete "Athena" rund 250 Meter vom geplanten Zielort entfernt. "Diese südliche Polgegend wird von scharfen Sonnenwinkeln beleuchtet und die direkte Kommunikation mit der Erde ist limitiert", hieß es von Intuitive Machines. Auch wegen ihres zerklüfteten Terrains sei die Gegend bislang gemieden worden. Die Erkenntnisse von "Athena" könnten die Gegend aber nun für weitere Erkundung öffnen.

Zustand des Landers war nach Aufsetzen zunächst unklar

Der Zustand des Landers war nach dem Aufsetzen zunächst unklar gewesen. Mondlandungen gelten als technisch höchst anspruchsvoll - und gehen häufig schief. "Jedes Mal, wenn die Menschheit einen Lander auf den Mond bringt, ist es ein guter Tag", sagte der Technologie-Chef von Intuitive Machines, Tim Crain, bei einer Pressekonferenz einige Stunden nach der Landung.

Bereits die zweite Mondlandung in dieser Woche

Es war bereits die zweite kommerzielle Mondlandung in dieser Woche: Erst am Sonntag hatte der Lander "Blue Ghost" des US-Unternehmens Firefly Aerospace erfolgreich auf dem Erdtrabanten aufgesetzt. Ein dritter privater Lander ist auf dem Weg.

Die Mission von "Athena" war auf rund zehn Tage angelegt gewesen. Das unbemannte Landegerät ist 4,3 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 1,6 Metern. Er sollte helfen, Rohstoffe und Wasser auf dem Erdtrabanten zu finden. Zu diesem Zweck hatte der Lander unter anderem einen Bohrer an Bord, der bis zu einem Meter unter die Mondoberfläche vordringen sollte, sowie ein Massenspektrometer, das flüchtige Stoffe erkennen kann. Hinzu kam mit "Grace" ein kleines Gerät, das in kurzen Flügen quasi über den Mond hüpfen sollte, sowie zwei kleine Rover.

An der Mission namens "IM-2" waren zahlreiche Unternehmen und Organisationen beteiligt, unter anderem auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Die Mission ist Teil der Nasa-Initiative "CLPS" (Commercial Lunar Payload Services). Mit diesem Programm will die US-Raumfahrtbehörde auf ihrem eigenen Weg zurück zum Mond vergleichsweise günstig und effizient viel Wissen sammeln, indem sie mit privaten Firmen zusammenarbeitet.

@ dpa.de