Bekommt Mexiko seine erste Präsidentin? / Präsidentschafts- undParlamentswahlen in MexikoBerlin, Mexiko-Stadt - Am 02.
30.05.2024 - 09:03:10Germany Trade & Invest / Bekommt Mexiko seine erste Präsidentin? / ...
Juni 2024 erlebt Mexiko die größten Wahlenseiner Geschichte. Insgesamt werden neben dem Präsidenten auf nationaler undregionaler Ebene über 20.000 Posten neu vergeben. Der Staatspräsident wird ineinem Wahlgang gewählt, tritt das Amt am 01. Oktober 2024 an und regiert fürsechs Jahre, begrenzt auf eine Amtszeit. Zur Wahl stehen Claudia Sheinbaum deraktuell regierenden Partei Morena (Movimiento Regeneración Nacional), XóchitlGálvez der konservativen PAN (Partido Acción Nacional) und Jorge Álvarez Máynez(Movimiento Ciudadano).
"Claudia Sheinbaum dürfte die Wahl mit deutlichem Vorsprung für sichentscheiden, da sie die Unterstützung des amtierenden linkspopulistischenPräsidenten Andrés Manuel López Obrador hat", sagt Edwin Schuh von Germany Trade& Invest (GTAI) in Mexiko-Stadt. Aktuellen Umfragen zufolge wollen 54 Prozentder Wähler für Sheinbaum stimmen, während die ehemalige Senatorin Gálvez auf 34Prozent kommt. Mit acht Prozent der beabsichtigten Stimmen ist der dritteKandidat Jorge Álvarez Máynez wohl chancenlos.
Die BIP-Prognosen für Mexiko bewegen sich derzeit im Bereich von 2,3 Prozent fürdas laufende Jahr sowie für 2025. "Ein stabiles Wachstum dank Nearshoring undeiner kräftigen Nachfrage aus den USA. Der Handelsstreit zwischen China und denUSA, attraktive Produktionsbedingungen und das USMCA-Handelsabkommen treibenviele Unternehmen nach Mexiko", so Schuh. Nachdem die ausländischenDirektinvestitionen (FDI) 2022 und 2023 mit jeweils rund 36 Milliarden US-Dollarbereits auf Rekordniveau lagen, zogen sie im 1. Quartal 2024 nochmal um 9,1Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 20,3 Milliarden US-Dollar an.
Beobachter erwarten von der potenziellen Wahlsiegerin Sheinbaum eine wenigerpopulistische, dafür stärker technokratische Ausrichtung. "Wichtig in denkommenden Jahren sind eine bessere Sicherheitslage und der Ausbau dererneuerbaren Energien, der unter López Obrador quasi zum Stillstand gekommenist. Deutsche Unternehmen erhoffen sich von der zukünftigen Regierung einenleichteren Zugang zu Strom aus erneuerbaren Quellen", so Schuh weiter. Derbisherige Präsident hatte dem staatlichen Stromkonzern CFE Marktanteilezugeschachert, obwohl das Unternehmen vor allem auf fossile Brennstoffe setzt.Entscheidend sei, wie konsequent sich Sheinbaum nach ihrer Wahl von LópezObrador lösen und eine eigene politische Linie einschlagen werde.
Der Erfolgsfaktor Nearshoring ist auch an den Handelszahlen abzulesen: Soerreichten die Ausfuhren Mexikos 2023 mit 593,0 Milliarden US-Dollar ein neuesAllzeithoch (+2,6 Prozent gegenüber 2022). Rund 86,4 Prozent davon waren für dieUSA bestimmt, wo Mexiko zum wichtigsten Handelspartner aufgestiegen ist. Diebeiden Staaten kamen auf einen bilateralen Handelsaustausch in Höhe von 799Milliarden US-Dollar, auch das ist ein neuer Rekord. Weltweit gibt es keine zweiLänder mit einem höheren Handelsvolumen.
Deutschland rutschte in der Liste der wichtigsten Lieferländer Mexikos 2023einen Platz nach oben und stand hinter den USA und China auf Rang drei. DieImporte aus Deutschland sprangen um 15,1 Prozent gegenüber 2022 an underreichten 21,2 Milliarden US-Dollar. Das Inkrafttreten des modernisiertenEU-Mexiko-Handelsabkommens steht indes noch aus.
Weitere Informationen zur Wirtschaft des Landes erhalten Sie auf unsererLänderseite zu Mexiko (https://www.gtai.de/de/trade/mexiko-wirtschaft) .
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