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Baukonjunktur 2024 / 2025: Umsatzrückgang von 4 % (real) für 2024 undvon ca.

06.12.2024 - 12:47:09

ZDB Zentralverband Dt. Baugewerbe / Baukonjunktur 2024/2025: ...

2,5 % für 2025 prognostiziertBerlin (ots) - Nachfrage nach Bauleistungen bleibt hinter Investitionsbedarfzurück

"Die Bauwirtschaft steht weiterhin vor erheblichen Herausforderungen. DieNachfrage nach Bauleistungen ist in den Hochbausparten schwach ausgeprägt. DemWohnungsbau fehlen weiter Impulse, die Konjunkturlage in der verarbeitendenIndustrie drückt nun zunehmend auf den Wirtschaftshochbau. DieKonjunkturentwicklung im Bauhauptgewerbe bleibt zweigeteilt. Einer verfestigtenNachfrageschwäche im Wohnungsbau und Wirtschaftshochbau steht eine intakteNachfrage im Wirtschaftstiefbau gegenüber. Treiber sind hier die Energie- undMobilitätswende. Der Umsatz im Bauhauptgewerbe wird 2024 voraussichtlich knapp160 Milliarden Euro erreichen. Dies entspricht einem nominalen Rückgang von 2Prozent, unter Herausrechnung der Preisentwicklung von zwei Prozent, einemrealen Minus von 4 Prozent.

Die Geschäftserwartungen unserer Unternehmen für 2025 sind verhalten. Eszeichnet sich eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau ab. Die Unternehmenblicken nicht mehr tiefer ins Tal der Krise, sondern orientieren sich zunehmendentlang der Talsohle. 2025 dürfte das fünfte Jahr in Folge mit realenUmsatzverlusten sein: Die Umsätze werden bei einer Preisentwicklung um 2,5Prozent um real 2,5 Prozent sinken", kommentiert Wolfgang Schubert-Raab,Präsident Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB), die Konjunkturzahlen derBauwirtschaft 2024 /2025.

Trotz eines anhaltend hohen Investitionsbedarfs bleibt die Nachfrage nachBauleistungen in allen Bausparten schwach. Seit 2021 sind die Auftragseingängeim Bauhauptgewerbe real um 13 Prozent zurückgegangen. Laut einer aktuellenUmfrage des ZDB, an der über 1.600 Unternehmen teilgenommen haben, bleibt derMangel an Aufträgen der häufigste Baubehinderungsgrund. Dies dämpft nicht nurdie Investitionsbereitschaft, sondern hemmt auch die Einstellung neuerMitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Schwache Nachfrage Wohnungsbau

Im Wohnungsbau wirkt sich die unzureichende Neubauförderung aus. Von denjährlich angestrebten 400.000 Wohneinheiten (WE) wird Deutschland weit entferntbleiben. Für 2024 werden nur noch 250.000 bis 255.000 Fertigstellungen erwartet,ein deutlicher Rückgang gegenüber 294.400 WE im Jahr 2023. Die Rahmenbedingungen- stark gestiegene Bau- und Finanzierungskosten - bleiben ungünstig. DieNachfrage nach Baugenehmigungen stagniert auf niedrigem Niveau: Die Reichweiteder Auftragsbestände hat sich stabilisiert und liegt im September 2024 bei gutfünf Monaten. Dies deutet darauf hin, dass die Talsohle der Nachfrage imWohnungsbau erreicht ist. Für 2024/2025 wird mit weiteren realenUmsatzrückgängen im Wohnungsbau von 14 Prozent 2024 und 7 Prozent im Jahr 2025gerechnet.

Unterschiedliche Dynamik im Wirtschaftsbau

Der Wirtschaftsbau entwickelt sich differenziert: Während der Wirtschaftshochbauvon einem realen Umsatzrückgang um 7 Prozent im Jahr 2024 und weiteren 4,5Prozent im Jahr 2025 betroffen ist, zeigt der Wirtschaftstiefbau eine deutlichrobustere Entwicklung. Investitionen in Infrastrukturprojekte - vomSchienenausbau über Stromtrassen bis hin zum Breitbandausbau - sorgen hier füranhaltende Nachfrageimpulse. Der Wirtschaftstiefbau verzeichnet in beiden Jahrenreal positive Wachstumsraten von 9 Prozent (2024) bzw. 4,5 Prozent (2025). Erwird erstmalig umsatzstärker als der Wirtschaftshochbau sein.

Öffentlicher Bau: Investitionsstau gefährdet Infrastruktur

Kommunen, die 60 Prozent der öffentlichen Bauinvestitionen tragen, kämpfen seitüber zwei Jahrzehnten mit negativen Nettobauinvestitionen. LautKfW-Kommunalpanel ist der Investitionsstau allein in den Kommunen bis 2023 auf186 Milliarden Euro angestiegen. Es besteht dringender Handlungsbedarf.

Der Investitionsstau wird durch unzureichende öffentliche Budgets weiterverschärft. Hinzu kommen aktuelle Herausforderungen durch die vorläufigeHaushaltsführung ab 2025, die geplante Projekte verzögert und Kapazitäten imBauwesen gefährdet.

Für 2024 wird der Umsatz im öffentlichen Bau auf rund 47 Milliarden Eurogeschätzt, ein realer Zuwachs um drei Prozent. Für 2025 wird mit Stagnationgerechnet. Nur durch strukturelle Reformen und eine verlässliche Finanzierungkann der Investitionsstau nachhaltig abgebaut werden.

ZDB-Präsident fordert einen Neustart Bau

ZDB-Präsident Schubert-Raab fordert einen Neustart Bau mit strukturellenReformen und klaren politischen Weichenstellungen: "Das Baugewerbe istunverzichtbar für die Bewältigung zentraler Herausforderungen wieWohnraumbeschaffung, Infrastrukturentwicklung, Energiewende und Klimaschutz.Mittelständische Bauunternehmen, die 70 Prozent des Branchenumsatzeserwirtschaften, tragen als Rückgrat der Wirtschaft 85 Prozent des Wohnungsbausund 60 Prozent des Infrastrukturbaus in Deutschland. Angesichts sinkenderBaugenehmigungen, hoher Zinsen und sanierungsbedürftiger Infrastruktur ist einpolitischer Neustart Bau unumgänglich. Wichtig dabei sind verlässlicheRahmenbedingungen für eine erfolgreiche Umsetzung von Bauaufgaben durchmittelständische Unternehmen.

Außerdem brauchen wir ein starkes Bauministerium, das Bauen, Sanieren undFörderpolitik in einer Hand bündelt. Eine enge Verzahnung von Klimaschutz undBaupolitik ist erforderlich, um ökologische und ökonomische Ziele in Einklang zubringen und attraktives Bauen zu ermöglichen.

Die Bauwirtschaft ist bereit, ihren Beitrag zur Modernisierung von Infrastrukturund Wohnungsbau zu leisten, doch es braucht jetzt klare politischeWeichenstellungen, um den dringend notwendigen Investitionsschub auszulösen."

Herbstumfrage ZDB 2024: Bauwirtschaft bleibt im Spannungsfeld von Auftrags- undFachkräftemangel.

Rund 1.650 Unternehmen haben an der Herbstumfrage 2024 des ZentralverbandsDeutsches Baugewerbe (ZDB) teilgenommen und ein gemischtes Stimmungsbildgezeichnet. Eine schwache Auftragslage dominiert weiterhin das Geschäftsklima:Viele Betriebe können ihre Kapazitäten nicht vollständig auslasten, was dieInvestitionsbereitschaft sowie die Einstellung neuer Mitarbeiter hemmt.

Gleichzeitig bleibt der Fachkräftemangel, insbesondere im Tiefbau, eine zentraleHerausforderung. Diese strukturellen Spannungsfelder belasten die Branche underfordern dringend politische und wirtschaftliche Impulse, um die Bauwirtschaftzu stabilisieren und zukunftsfähig zu machen.

Alle Ergebnisse der Umfrage und eine Auswertung finden Sie auf http://www.zdb.dehier (https://www.zdb.de/meldungen/baukonjunktur-2024-2025) .

Pressekontakt:

Iris RabeLeiterin Abteilung Kommunikation und PresseZentralverband Deutsches BaugewerbeKronenstr. 55-5810117 BerlinTelefon 030-20314-409, Fax 030-20314-420eMail mailto:rabe@zdb.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/33001/5925176OTS: ZDB Zentralverband Dt. Baugewerbe

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