Auf dem Weg zurück in Richtung der erst wenige Tage alten Bestmarken sind die New Yorker Aktienindizes am Freitag nicht mehr voran gekommen.
16.02.2024 - 19:51:31New York: Erneut enttäuschende Preisdaten bremsen
Die Erzeugerpreise waren im Januar in den Vereinigten Staaten etwas stärker gestiegen als erwartet und dies erinnerte die Anleger einmal mehr an die Gefahr, dass die Zinsen vielleicht doch nicht so schnell sinken wie zuletzt erhofft.
Die Indizes, die stärker von Standardwerten geprägt sind, hielten sich zweieinhalb Stunden vor Schluss nah an der Gewinnschwelle auf. Der Dow Jones Industrial US2605661048 gab um 0,03 Prozent auf 38 762,90 Punkte nach, während der marktbreite S&P 500 US78378X1072 um 0,05 Prozent auf 5027,43 Zähler fiel. Im Tech-Sektor war das Minus etwas größer, der davon geprägte Nasdaq 100 US6311011026 fiel um 0,41 Prozent auf 17 772,93 Punkte.
Alle drei Indizes hatten sich nach ihren Rücksetzern am Dienstag zuletzt zwei Tage erholt und wieder ihren Bestmarken genähert. Dabei hatten die Anleger am Vortag noch einen Haken an bereits enttäuschende Inflationszahlen gemacht, die den Rücksetzer am Dienstag zunächst ausgelöst hatten. Nun befeuerten Erzeugerpreisdaten einmal mehr die Sorgen vor womöglich noch länger hohen Zinsen. Zuletzt waren solche Ängste der Investoren aber auch mit dem Vertrauen in eine weiche Landung der Wirtschaft abgewogen worden.
Ein überraschend guter Umsatzausblick des Halbleiterausrüsters Applied Materials US0382221051US0382221051 machte Anlegern Hoffnung auf eine Belebung der Chipbranche. Dies trieb die Rekordrally der Aktien, die schon länger vom Künstliche-Intelligenz-Hype beflügelt werden, erstmals über die 200-Dollar-Marke. Zuletzt betrug das Plus der Aktie 7,8 Prozent. Auch die Papiere anderer Branchenausrüster wie Lam Research US5128071082 und KLA US4824801009 legten zu.
Mit deutlichen Kursausschlägen fielen die Papiere der Kryptowährungsböse Coinbase US19260Q1076 auf, die mit unerwartet starken Quartalszahlen punktete und erstmals seit zwei Jahren wieder einen Gewinn erwirtschaftete. Anleger erfreuten sich hier an einem Kurssprung um 12,5 Prozent.
Überraschend schwache Geschäftsziele lieferte dagegen der Online-Lieferdienst Doordash US25809K1051, dessen Aktien um acht Prozent in die Knie gingen. Keine guten Nachrichten sendete auch Dropbox US26210C1045 mit seinem Quartalsbericht, wie ein Kurseinbruch um 22 Prozent zeigt. Die Resultate und Begleitaussagen deuteten nach gutem Lauf der Aktien auf eine negative Wendung des Chance-Risiko-Profils hin, hieß es von Bank of America. Deren Analyst Michael Funk stufte sie gleich doppelt auf "Underperform" ab.
Abseits des Bilanzreigens verlieh eine positive Analystenstudie der Rekordrally des US-Pharmakonzerns Eli Lilly US5324571083 mit einem Anstieg um 4,2 Prozent weiteren Schwung. Das Unternehmen profitiert aktuell ähnlich wie der dänische Hersteller Novo Nordisk DK0060534915 vom Hype um seine neuartigen Diabetesmittel und Appetitzügler. Branchenexperte Terence Flynn von der US-Bank Morgan Stanley hob sein Kursziel für die Aktie um fast 20 Prozent an und sieht damit selbst nach der jüngst starken Kursentwicklung noch Aufwärtspotenzial.
Der Analyst spekulierte, dass Eli Lilly als erstes Biopharmaunternehmen bald zum elitären Club jener Konzerne mit einer Marktkapitalisierung von einer Billion Dollar gehören könnte. Auf diesen Börsenwert kommen bislang nur Techwerte wie Microsoft US5949181045, Apple US0378331005, Nvidia US67066G1040, Alphabet US02079K3059, Amazon US0231351067 und die Facebook-Mutter Meta US30303M1027.