An Europas Aktienmärkten ist es am Mittwoch etwas bergab gegangen.
18.09.2024 - 18:24:26Europa Schluss: Anleger scheuen vor Zinsentscheiden das Risiko
Vor dem nachbörslich anstehenden Zinsentscheid der US-Notenbank Fed gingen die Anleger keine Risiken ein. Eine Zinssenkung gilt als sicher. Allerdings gehen die Meinungen der Experten auseinander, wie deutlich diese ausfallen wird. Zudem steht in London am Donnerstag der Zinsentscheid der Bank of England an.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 bewegte sich weitgehend im Rahmen seiner Vortags-Handelsspanne und schloss 0,52 Prozent tiefer mit 4.835,30 Punkten. Für den Schweizer SMI CH0009980894 ging es letztlich um 0,50 Prozent auf 11.982,30 Zähler bergab. Der britische FTSE 100 GB0001383545 ("Footsie") verlor 0,68 Prozent auf 8.253,68 Punkte.
Obwohl die Geldmarkt-Futures stärker auf einen großen Fed-Zinsschritt von 0,5 Prozentpunkten hinweisen, herrschen am Markt erhebliche Bedenken. "Lediglich Zeitungsartikel und Äußerungen ehemaliger Fed-Chefs führten dazu, dass ein größerer Schritt jetzt erwartet wird", hieß es in einer Einschätzung des Brokers Index Radar. "Belastbare Konjunkturdaten, die diese Änderung rechtfertigen würden, gab es allerdings nicht."
Im Falle einer kleinen Zinssenkung von 0,25 Punkten könnte es aus Enttäuschung zu einer Korrektur an Aktien- und Anleihemärkten kommen, befürchten die Volkswirte der Landesbank Helaba. Allerdings sollte bei aller Unsicherheit über das Ausmaß der Zinssenkung nicht der weitere Zinspfad außer Acht gelassen werden. Nach Ansicht der Helaba dürften die US-Währungshüter hier "weitere Zinssenkungen signalisieren".
Im europäischen Branchentableau EU0009658202 führten die Autobauer und -zulieferer EU0009658681 am Mittwoch die sehr kurze Gewinnerliste an - mit einem Plus von lediglich 0,2 Prozent. Sie setzten damit ihre Erholung vom jüngsten Tief seit November 2023 fort. BMW DE0005190003 wies als einer der besten EuroStoxx-Werte ein Kursplus von 2,2 Prozent aus, nachdem die US-Bank Citigroup mit Blick auf ihr Verkaufsvotum gestrichen hatte. Im bisherigen Jahresverlauf zählen die Aktien indes zu den größten Verlierern.
An der "Footsie"-Spitze gewannen Reckitt GB00B24CGK77 1,2 Prozent. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte unter Berufung auf Kreise gemeldet, dass Gespräche über den Verkauf von Unternehmensteilen des Konsumgüterherstellers im größeren Umfang liefen.
Derweil waren die Aktien von Lebensmittel- und Getränkeherstellern EU0009658749 sowie Medienunternehmen EU0009658640 in Europa am wenigsten gefragt.
Für DSV DK0060079531-Titel ging es um 1,6 Prozent nach unten, nachdem sie jüngst noch auf ein Hoch seit Juni vergangenen Jahres gesprungen waren. Im Kampf um die Deutsche-Bahn-Logistiktochter Schenker, für deren Übernahme der dänische Konkurrent am Freitag den Zuschlag bekommen hatte, gibt sich der Finanzinvestor CVC Capital Partners offenbar noch nicht geschlagen. Bloomberg zufolge signalisierte CVC, die eigene Offerte womöglich noch nachbessern zu wollen.
Im Mailand büßten die Aktien von Campari IT0005252207 nach dem Rücktritt des Unternehmenschefs mehr als 7 Prozent ein. An der Züricher Börse verbilligten sich Meyer Burger CH1357065999 nach anfänglichen Gewinnen um weitere knapp 12 Prozent. Das angeschlagene Solarunternehmen will mit einer Verschlankung der Struktur und einem Wechsel an der Spitze die Trendwende schaffen.