An den US-Börsen geht die vortags begonnene Erholung von einer dreitägigen Talfahrt am Mittwoch weiter.
07.08.2024 - 17:28:11New York: Erholung von Talfahrt geht weiter
Der Leitindex Dow Jones Industrial US2605661048 stieg um 1,14 Prozent auf 39.442,72 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 US78378X1072 ging es um 1,56 Prozent auf 5.321,96 Punkte hoch, während der technologielastige Nasdaq 100 US6311011026 um 1,88 Prozent auf 18.418,28 Zähler anzog.
"Ich würde die Bedeutung dessen, was die Bank of Japan über Nacht gesagt hat, nicht unterschätzen", kommentierte Raj Shant, Managing Director von Jennison Associates, auf Bloomberg TV die Beteuerung der japanischen Währungshüter, dass es vorerst keine weiteren Zinsschritte geben werde. Die Notenbank werde "ihren Leitzins nicht erhöhen, wenn die Finanz- und Kapitalmärkte instabil sind", sagte der stellvertretende Notenbankchef Shinichi Uchida bei einem Treffen mit Unternehmern.
Vergangene Woche hatte die Bank of Japan ihre Leitzinsen überraschend erneut erhöht, auch um den Verfall der Landeswährung Yen zu stoppen. Der Zinsschritt und der darauf folgende starke Kursanstieg des Yen hatten zur Folge, dass spekulative Geschäfte an den Devisen- und Aktienmärkten aufgelöst wurden. Dies gilt neben der Sorge über eine mögliche Rezession in den USA als einer der wesentlichen Gründe für den jüngsten Kursabsturz an den Aktienmärkten.
Zu den Profiteuren der anhaltenden Erholung an den US-Märkten zählten am Mittwoch die Aktien der großen Tech- und Internet-Konzerne. Nvidia US67066G1040 und Microsoft US5949181045 machten mit Gewinnen von 1,2 beziehungsweise 2,1 Prozent weiter Boden gut. Doch auch für die vortags noch wackeligen Papiere von Apple US0378331005 und Alphabet US02079K3059 ging es nun kräftig bergauf. Als Schwergewichte in den Börsenindizes tragen diese Titel wesentlich zur gegenwärtigen Erholung bei.
Den Spitzenplatz im Nasdaq 100 belegte Fortinet US34959E1091 mit einem Kurssprung von 24 Prozent. Das Cybersecurity-Unternehmen punktete mit einer überraschend starken Gewinnprognose. Davon profitierten auch die Aktien der Konkurrenten Crowdstrike US22788C1053 und Palo Alto Networks US6974351057. Besser als erwartete Quartalszahlen bescherten dem Anbieter von E-Commerce-Software Shopify CA82509L1076 ein Kursplus von 22 Prozent.
Hohe Kursverluste gab es dagegen in der Internet-basierten Reisebranche. Aktien des Unterkunftsvermittlers Airbnb US0090661010 sackten um 11,9 Prozent ein und steuerten zeitweise auf den größten Tagesverlust seit dem Börsengang im Jahr 2020 zu. Hier drückten Prognosen, die auf eine schwächere Nachfrage hindeuten, auf die Stimmung. Die Papiere der Touristik-Website Tripadvisor US8969452015 sackten um 11,5 Prozent ab, belastet von zuletzt überraschend schwachen Umsätzen.
Die Aktien des Fahrdienstvermittlers Lyft US55087P1049 fielen um 11,5 Prozent. Die Zahl der Buchungen im vergangenen Quartal sowie die Geschäftsprognosen blieben hinter den Erwartungen zurück. Die Titel des großen Kontrahenten Uber US90353T1007 zeigten sich mit plus 5,3 Prozent unbeeindruckt. Beim Tesla US88160R1014-Branchenkollegen Rivian US76954A1034 stand nach dem Zwischenbericht ein Kursrückgang von 2,4 Prozent zu Buche. Auf Kritik stieß bei Anlegern der überraschend hohe Barmittelabfluss des Elektroautobauers.
Für Walt Disney US2546871060 ging es trotz besser als erwartet ausgefallener Quartalszahlen, erstmals schwarzer Zahlen im Streaminggeschäft und einer angehobenen Ergebnisprognose um 1,2 Prozent nach unten. Damit brachen die Aktien den Stabilisierungsversuch vom Dienstag ab, als sie von angekündigten Preiserhöhungen für die Streaming-Abos des Unterhaltungskonzerns profitiert hatten.
Schlusslicht im Dow war Amgen US0311621009 mit minus 3,5 Prozent. Der Biotechkonzern konnte die Anleger mit gemischt ausgefallenen Quartalszahlen und einem wenig ambitionierten Jahresausblick nicht überzeugen.