An den europäischen Handelsplätzen hat sich die jüngste Stabilisierung am Donnerstag verfestigt.
12.09.2024 - 12:18:45Aktien Europa: Kursgewinne vor EZB - US-Chiprally gibt Tech-Werten Auftrieb
Mit mehrheitlich deutlichen Gewinnen folgten die wichtigsten Aktienindizes der starken US-Technologiebörse Nasdaq. Als Zugpferd dienten deutliche Kursgewinne von Nvidia US67066G1040 und anderen US-Halbleiterherstellern. Auch der anstehende Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) schreckte die Anleger nicht.
Um die Mittagszeit notierte der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 1,38 Prozent höher bei 4.829,33 Punkten. Der britische FTSE 100 GB0001383545 legte um 0,82 Prozent auf 8.260,91 Punkte zu. Dagegen reichte es beim Schweizer SMI CH0009980894 nur für ein Plus von 0,42 Prozent auf 11.973,07 Punkte. Ihn bremste der Kursrutsch von Index-Schwergewicht Roche CH0012032048.
Im europäischen Branchentableau EU0009658202 hatten Technologiewerte EU0009658921 dank Nvidia & Co mit die Nase vorn. Sie setzten damit die jüngste Erholung fort. Nvidia-Chef Jensen Huang hatte auf einer Technologiekonferenz über eine hohe Nachfrage nach den knappen Chips des KI-Vorzeigeunternehmens berichtet. Dessen Aktien schlossen daraufhin gut 8 Prozent fester. Deutliche Kursgewinne erzielten auch die Branchenkollegen Broadcom US11135F1012 und AMD US0079031078 sowie die in New York gelisteten Titel der Chipindustrie-Ausrüster ARM US0420682058 und ASML. Im EuroStoxx 50 führte ASML NL0010273215 mit einer weiteren Erholung um 4,4 Prozent die Gewinnerliste an.
Gut gefragt waren auch die Aktien von Rohstoffunternehmen EU0009658624 und Banken EU0009658806. Letzteren half die anhaltende Übernahmefantasie im Sektor nach dem Einstieg der Unicredit IT0005239360 bei der Commerzbank DE000CBK1001. JPMorgan-Analyst Kian Abouhossein stufte die Aktien von ABN Amro NL0011540547 und Banco BPM IT0005218380 hoch. Er erwartet eine Fusions- und Übernahmewelle in der Branche und sieht sowohl die Niederländer als auch die Italiener als potenzielle Übernahmeziele. Deren Aktien stiegen um 3,8 beziehungsweise 3,3 Prozent.
Die Aktien des Logistikkonzerns DSV DK0060079531 zogen um gut 7 Prozent an. Im Bieterwettstreit um die Logistik-Tochter der Deutschen Bahn, DB Schenker, haben die Dänen offenbar die Nase vorn. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen berichtet, hat DSV die Unterstützung des Bahn-Vorstandes und steht nun in fortgeschrittenen Gesprächen.
Derweil lagen Pharmatitel EU0009658723 in der Branchenübersicht am Donnerstag weit hinten. Sie stießen im freundlichen Marktumfeld bei den Anlegern auf wenig Interesse - ähnlich wie die ebenfalls defensiven Lebensmittel- und Getränkehersteller EU0009658749 und Energiekonzerne EU0009658962.
Im Pharmasektor belastete zudem ein mehr als dreiprozentiger Kursrutsch von SMI-Schlusslicht Roche. Die Schweizer konnten mit Daten zu ihrem Fettsenker-Portfolio erneut nicht überzeugen. Die am Vorabend vorgelegten Daten für den Produktkandidaten CT-996 kamen angesichts ausgeprägter Nebenwirkungen nicht gut an. Bereits zu Wochenbeginn hatten erste Daten zu einem kürzlich hinzugekauften Kandidaten für eine negative Kursreaktion gesorgt. Daraus zogen die Anleger am Donnerstag offenbar positive Rückschlüsse für den dänischen Konkurrenten Novo Nordisk DK0060534915, einem Vorreiter in diesem Bereich: Die Aktien verteuerten sich um 3 Prozent.