An den europäischen Aktienmärkten haben sich die Anleger am Mittwoch kurz vor dem US-Zinsentscheid etwas defensiver positioniert.
20.03.2024 - 18:26:31Europa Schluss: Moderate Verluste vor US-Zinsentscheid
Der EuroStoxx 50 EU0009658145 endete leicht im Minus, blieb aber hauchdünn über der 5000-Punkte-Marke, die er kürzlich erstmals seit 24 Jahren überschritten hatte. Letztlich verlor der Leitindex der Eurozone 0,15 Prozent auf 5000,31 Punkte.
Der französische Leitindex Cac 40 FR0003500008 fiel um 0,48 Prozent auf 8161,41 Punkte. Der britische FTSE 100 GB0001383545 gab um 0,01 Prozent auf 7737,38 Zähler nach.
In Paris kamen als Belastung die absackenden Kurse im Luxusgütersektor hinzu: Die Aktien von Kering FR0000121485 brachen dort wegen einer Umsatzwarnung für das erste Quartal um 11,9 Prozent ein. Hauptgrund dafür sei ein noch schärferer Absturz der Erlöse der Kernmarke Gucci, vor allem in der wichtigen Wachstumsregion Asien-Pazifik.
Die Kering-Probleme zogen europaweit nicht nur die Luxusgüterwerte in Mitleidenschaft, sondern auch den Branchenindex Stoxx Europe 600 EU0009658202 Personal & Household Goods CH0019112330, der mit minus 1,5 Prozent das abgeschlagene Schlusslicht in der europäischen Branchenwertung war. Die Kurse der Kering-Konkurrenten LVMH FR0000121014 und Richemont CH0210483332 büßten zwischen 1,6 und 2,2 Prozent ein.
Umgekehrt ging es für den europäischen Chemiesektor um 0,9 Prozent nach oben. Hier halfen nicht nur deutliche Kursgewinne beim Branchen-Schwergewicht BASF DE000BASF111, sondern auch ein Kurssprung von 7,8 Prozent bei Johnson Matthey. Der britische Mischkonzern verkauft sein Geschäft mit Medizingeräte-Komponenten an den Finanzinvestor Montagu. Teile der Erlöse sollen in Aktienrückkäufe fließen, hieß es.
In Zürich fielen zwei Aktien positiv auf: So verzeichneten Idorsia einen Kurssprung von 1,4 Prozent, weil die US-Gesundheitsbehörde FDA den Blutdrucksenker Aprocitentan (Handelsname Tryvio) zugelassen hat. Zudem stiegen Lonza CH0013841017 um 5,7 Prozent. Der Pharmazulieferer verkündete den Kauf eines Werks von Roche CH0012032048 in den USA. Dies verhalf auch der Roche-Aktie mit 0,8 Prozent ins Plus.
Aus dem Pharmasektor fielen dagegen die Aktien von Valneva FR0004056851 in Paris negativ auf, mit einem Rücksetzer von 11,9 Prozent. Der Impfstoff-Spezialist berichtete für 2023 einen Nettoverlust von gut 100 Millionen Euro und einen deutlichen Umsatzrückgang.